Bis zum letzten Mann
...« Sie schüttelte den Kopf. »So jemandem sollte man zuhören.«
»Wenn die Zeit kommt, werde ich meine Meinung sagen«, versprach er. »Und die wird den Herrschaften möglicherweise nicht gefallen.« Er wackelte mit dem Kopf. »Um ehrlich zu sein, ich kann garantieren, dass sie ihnen nicht schmecken wird. Aber das ist deren Problem.« Er lachte trocken. »In der Zwischenzeit bin ich hier, Countess. Um zu helfen.«
Tara spielte mit ihrem Glas und ließ den Whiskey in einer endlosen Welle rund schwappen. »Ich bin froh, dass Sie hier sind«, gab sie zu. »Aber ... ein Sieg um jeden Preis?« Die Worte hinterließen ihr einen bitteren Nachgeschmack. Sie erinnerten sie an jemanden. Jemanden, den sie lieber vergessen hätte. »Der Lordgouverneur war von dem Gedanken, auf Galatea weitere Söldner anzuwerben, nicht begeistert«. Sie versuchte, auf ein leichteres Thema umzuschwenken. Das war eines der wenigen Zugeständnisse gewesen, die Duke Gregory an diesem Morgen gemacht hatte.
Falls er das Manöver bemerkte, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
»Warum nicht? Die Kosten lassen sich über Steuern wieder hereinholen. Aber Skye?« Er schüttelte den Kopf. »Wenn wir dieses System verlieren, Iässt sich das nicht so einfach ersetzen.«
Tara hatte ihre eigenen Bedenken, was eine zu große Rolle von Soldkriegern betraf, obwohl die Northwind Highlanders in den Nachfolgekriegen selbst Söldner gewesen waren. Sie erklärten sich hauptsächlich aus den Schwierigkeiten, die ihre Highlanders auf einem halben Dutzend Welten hatten, Revolten niederzuschlagen, die von Söldnern unterstützt wurden, die auf Galatea angeheuert hatten. Als sie McKinnon ihre Vorbehalte mitteilte, zuckte er die Achseln.
»In diesem Fall würde ich sagen, wir stehen besser da, weil die Clanner keine Söldner einsetzen.« Endlich nahm er einen Schluck und lehnte sich angenehm überrascht zurück. »Glengarry Black Label?« Tara drehte die Flasche halb um. »Das wird hier im Offizierskasino ausgeschenkt?«
»Nicht für unter zweihundert - ComStar-Credits, keine Republik-Stones. Und der Preis steigt weiter. Ich bezweifle, dass die Jadefalken den Export weiterlaufen lassen werden. Was meinen Sie?« Es war eine Schande. Glengarry Black Label kam dem guten Northwind Reserve von ihrer Heimatwelt näher als alles, was sie bisher gefunden hatte.
Der Paladin leerte sein Glas mit einer geübten Bewegung, drehte das Glas um und stellte es ab. Er schob den Stuhl zurück, wie um aufzustehen. Dann fragte er: »Warum haben Sie sich über mich erkundigt? Meine Empfehlungen waren in Ordnung.«
Und Verifaxe waren fälschungssicher. Tara nickte. »Na schön. Ich wollte wissen, was der Exarch von Ihnen hält.«
»Ihre eigene Einschätzung genügt Ihnen nicht?«
Sie lachte, kurz und heftig. »Sagen wir, meine Menschenkenntnis hat in letzter Zeit Aussetzer erlebt.« Natürlich hatte McKinnon den Bericht gesehen, den sie an den Exarchen geschickt hatte. »Ich habe kürzlich erst einen lyranischen Agenten an mich herangelassen. Zu nah heran.« War es das, worüber der Paladin eigentlich hatte mit ihr reden wollen? Um es ihr unter die Nase zu reiben?
»Der Herzbube.« McKinnon benutzte den Codenamen des Agenten. »Ihnen ist klar, dass er uns einen Gefallen getan hat, als er Augustus Solvaig umbrachte. Der Mann war pures Gift und hätte uns enormen Schaden zufügen können.«
»Sein Auftrag spielt keine Rolle.« Über Tara hatte der LNC-Agent Zugang zu den höchsten Ebenen erhalten. Erst später war herausgekommen, dass Skyes Erster Minister Solvaig für den Geheimdienst eines der Teilstaaten der zerbrochenen Liga Freier Welten gearbeitet hatte. »Er hätte es ebenso leicht auf den Lordgouverneur oder auf Präfektin Brown abgesehen haben können. Während des Jadefalkenangriffs gab es ein Dutzend Personen, deren plötzlicher Tod unseren ganzen Plan hätte scheitern lassen können.«
»Stattdessen ist Ihnen der Herzbube aufs Schlachtfeld gefolgt. Er hat Ihnen sogar das Leben gerettet.«
»Es hätte den Verlust Skyes bedeuten können.«
»Ich dachte, Sie halten nichts von hypothetischen Szenarien.«
»Es war ein Versagen meiner Urteilsfähigkeit«, erklärte sie leise und nachdrücklich. »Und das nach ...« Sie verstummte. Niemand anders brauchte zu wissen, an wen sie dachte. Den Namen des Mannes, den sie immer noch zu vergessen versuchte.
Doch McKinnon kannte ihn ohnehin. »Ezekiel Crow.«
»Was? Woher ...?«
»Es hat eine Weile gedauert, bis diese
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