Bis zum letzten Mann
Stimme über Blickkontakt ein. »Was, wenn wir auf Summer die Highlander einsetzen?«
Jasek hatte nicht damit gerechnet, dass Tara so bereitwillig vorschlug, ihre Truppen von Glengarry abzuziehen, aber jetzt kam ihm das zupass. »Dann brauchen Sie sich keine Sorgen um einen prolyranischen Aufstand zu machen«, bestätigte er. »Und ich werde auch den Highlander-Angriff auf Glengarry unterstützen.«
»Warum überlassen wir Glengarry nicht einfach Ihren Leuten?«, fragte Eckard. »Warum sollten wir die Highlander so ausdünnen, wenn Sie wirklich mitmachen?«
Jasek lächelte. »Tja, Sie sollten Glengarry tatsächlich mir überlassen, denn meine Leute kennen sich dort besser aus als irgendwelche auswärtigen Truppen. Aber trotzdem werden wir beide Einheiten brauchen, denn ich möchte noch ein weiteres Ziel auf den Tisch legen.« Damit besaß er ihre Aufmerksamkeit. »Ich plane, zusätzlich Chaffee anzugreifen. Indem wir die Falken auf ihren beiden Aufmarschwelten attackieren, innerhalb und außerhalb der Republik, haben wir eine weit größere Chance, ihren Zeitplan durcheinander zu bringen.«
In McKinnons dunklen Augen flackerte Interesse auf. »Wir sollen dem Steiner-Hof einen Gefallen tun?«, fragte er und schaute zwischen Jasek und Oberst Vandel hin und her.
»Eine Brücke zum Commonwealth aufzubauen ist nicht gleichbedeutend mit einer Übergabe Skyes an Haus Steiner«, erwiderte Jasek. »Wir sollten uns zumindest die Option auf eine zukünftige Allianz offen halten. Das ist nichts weiter als kluges Wirtschaften.« Er bemerkte das Misstrauen in den Augen aller drei Gesprächspartner und entschied sich, den Einsatz zu erhöhen. »Außerdem werde ich den Angriff mit oder ohne Skyes Segen durchführen. Wenn Sie sich solche Sorgen um mich machen, holen Sie doch die Meinung meines Vaters ein.«
Taras düsterer Blick verriet Jasek, dass er sie in die Enge gedrängt hatte. Das gefiel ihr ganz und gar nicht. Aber er wusste: Es gab aus dieser Zwickmühle nur einen Ausweg, und das war sein Weg. Oder genau genommen: ihr gemeinsamer. Denn im Endeffekt bekamen sie auf diese Weise alle, was sie wollten.
Ein Kompromiss. Auch das war Bündnispolitik.
»Es könnte funktionieren«, gab sie schließlich zu. »Aber wir haben darauf gezählt, dass zumindest ein Teil des Sturmhammers als Schutz vor einem neuen Jadefalken-Überfall auf Skye bleibt. Mit nichts als der 7. Skye-Miliz, ein paar Highlandern und Söldnern sind wir sehr schwach.«
»Ich werde mindestens ein Drittel meiner Leute hier lassen«, garantierte er ihr.
Sie runzelte die Stirn. »Das lässt Ihnen eine furchtbar schwache Streitmacht für den Angriff auf zwei befestigte Welten. Selbst mit der Unterstützung meiner Highlander auf Glengarry brauchen Sie mehr Truppen.«
»Ich bekomme auch mehr«, versicherte er ihr.
Wieder dieser misstrauische Blick. »Woher?«, fragte Tara. Es klang fast nach einer Anklage.
Zeit, seine Trumpfkarte auszuspielen. Sein verstecktes As, das er sich die ganze Woche über für eine derartige Gelegenheit aufgehoben hatte. »Ich habe meine Möglichkeiten«, erklärte er locker.
Aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich die anderen damit auf keinen Fall zufrieden geben konnten, lehnte er sich zu Tara hinüber, als wolle er ihr ein Geheimnis anvertrauen. Es war ihr vielleicht gelungen, ihn trotz seiner besten Bemühungen, den Stur mh ammer unabhängig zu halten, in ihre Koalition zu ziehen. Aber alles wusste sie auch nicht. Und das verschaffte ihm einen Vorteil.
»Ich weiß, wo sich die Stahlwölfe verstecken.«
Wenn neu erworbene Staaten gewohnt sind, frei nach ihren eigenen Gesetzen zu leben, gibt es drei Möglichkeiten, ihren Besitz sicherzustellen: [Drittens] durch die Erlaubnis, gemäß ihren eigenen Gesetzen zu leben - und über die Verpflichtung der neuen Herrscher zu Tributzahlungen.
Der Fürst, Niccolö Machiavelli
Longview, Kreis Cowlitz, Chaffee Lyranisches Commonwealth
19. Oktober 3134
Der wütende Krieger stürmte geradewegs auf ihn zu.
Noritomo Helmer wartete in gebeugter Haltung vor der Gedenktafel zur Erinnerung an die Gründung Longviews und ignorierte die am Rand des kleinen Stadtparks versammelten Zuschauer. Auf dem Beton der Empore fanden seine Kampfstiefel sicheren Halt. Er kontrollierte seine Atmung und konzentrierte seine Aufmerksamkeit ganz auf die Hüfte des Angreifers, wartete auf die verräterische Gewichtsverlagerung.
Im letzten Moment hob Noritomo ein Knie, als wollte er den angreifenden Krieger mit
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