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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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zurückberief nebst 2. Kav. D. am Westufer der Mosel, wo bereits am Ostufer Umgehung drohte. 8. F. Art. begann sogleich zu hämmern, begleitet von schwerstem Metzer Festungsgeschütz, das Bombardement gegen Amance steigerte sich auf beiden Ufern, an welchen acht Ers. Brig. der Heerabteilung Strantz aufwärts drangen. 59. D. glaubte sich in der Flanke gefaßt, infolgedessen Belfourier mit seiner dorthin geschickten Korpsreserve am 6. wieder Remereville anzuknabbern sucht. Die Nürnberger 14er hielten aber fest, Haubitzbatterien donnerten vom rechten Sailleufer hinüber, Ersatzbrigaden trieben sein 117. Brig. bis Marboche 10 km von Nancy. Inzwischen erreichte 67. R. in mäßigem Gefecht Blamod, doch »scheiterte« der Nachtangriff der rheinischen 68. L. W., Genevieve hielten 314. (59. Div.) und die halbvernichteten Batterie Langlade, gegen welche L. Sturmbatterie Neuß nicht aufkam. Angeblich griff auch 130. R. ein, ihr Oberst Rostock sei gefallen, dies Rgt. litt aber sehr wenig. Jedenfalls räumte der verwundete Kommandant Monteliebert den Ort, nur 232. hielt umliegende Höhen. Dies klingt schon anders als »gescheiterter« Angriff! Auf der Chaussee Nancy-Salins weiter südlich wurden 206. und 212. in die Flucht gejagt, bei letzterem fielen der Oberst und zwei Bataillonschefs. Französische Darstellung zitiert hier 38., 40. und 48. Ers., von denen überhaupt nur 38. Verluste hatte, und dazu 15! 17! Bayern! Sind vielleicht 19. und 7. gemeint? Ebenso konfus ist die Behauptung, die rheinische L. W. habe allein 1200 Tote verloren! 65., 68., I/25. L. W. und die Metzer Res. Brig. verloren nämlich zusammen 1200 Tote und Verwundete ! Möglich, daß Hanotaux dies Ergebnis der V. L. kannte und daraus aus freier Hand machte, was ihm paßte. Daß 67. R. bei Blamod vernichtet sei (es litt recht mäßig), ist geradeso glatter Aufschnitt, wie daß zwei Radfahrkompagnien sich durch Nachtirrtum gegenseitig aufrieben. Auf solche Weise könnte man jede Fälschung historisch machen, so versüßt man Kindern die bittere Pille der eigenen Aufreibungen durch Märchen über feindliches Unglück, vergißt nur dabei die bittere Schlußfolgerung: erging es den Deutschen so schlecht, warum errangen sie Tag für Tag Erfolge, warum vermochte man trotz aller (natürlich geleugneten) Übermacht nichts? Welch Armutszeugnis für Führer und Truppen und wie ungeheuer müssen die eigenen Verluste gewesen sein, die jede Tatkraft lähmten! Wie dem auch sei, 58. und 70. D. waren überall geschlagen, 68. hielt mühsam den Champenouxwald, 20. K. und 64 D. mußten Kräfte nach Norden abgeben. Auf dem Amanceberg waren 29 Festungsgeschütze schon zum Schweigen gebracht, eröffneten aber nochmals ihr Feuer. Auch die aus Toul heranziehende Festungsdivision Dantan wich, nachdem sie sich der fast zerstörten 70. D. angliederte, der man nun Wald und Dorf Champenoux ganz entriß. Die Trümmer bargen sich unmittelbar vor Nancy im Dorfe Cerceuil, unheimlicher Ortsname, der »Sarg« bedeutet. Er wurde ein Sarg für Viele. Barrés spricht bezeichnend von »heroischen Resten« und Hanotaux: »was von den Reservedivisionen noch übrig war.« General Farry erschien hier mit 41. und 44. Kol. Rgt. und 44. Ch., die frische schwarze Brig. und eine Res. Brig. opferte sich hier gegen die Bayern in der Gegend Richecourt. Diese verloren rund 1300 und es erheitert, wenn ein Farceur dort – 40 000 Deutsche abschlachtet. Ei, was für Helden sind die Deutschen, daß sie dem Kriegsgott solche Opfer darbringen! Vielleicht hörte man irgend etwas von 4000 Verlusten (525 L. W., 650 Metzer Brigade, 1500 Bayern, 1250 Ers. Brig.) und hing dann eine Null zu viel an, der beliebte Trick. Und dann wundern sich die Franzosen, daß man seit Thiers ihre Kriegsgeschichten nicht ernst nimmt. Die Mühe, deutsche V. L. durchzusehen, darf man natürlich von solcher Oberflächlichkeit nicht erwarten.
    Am 9. raste die Kanonade im Amancetal wie toll, überall schlug man sich wütend, an einer Südecke des Champenouxwaldes wurden die ganze Batterie Rivers vernichtet, schon zündeten deutsche Granaten in Nancy an der Cercenilhöhe. Am 10. erzielte der Gegenstoß aller vier R. D., verstärkt durchs Touler Marschregiment Bault, nur mäßigen Erfolg. Lauter Skelette, materiell und moralisch, das Rückrat herausgebrochen. Nochmals stürmten die arg gelichtete 2. Ch. der 39. D. durchs Hericourtholz nach Domeore, 11. Div. auf Maixe, doch 69. und 70. Inf., 43. Kol. kamen vor Hericourt nicht weiter. Am 11. warfen

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