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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Maaslinie. Maunourys Auftreten als Retter von Paris soll im Zufallslicht als Berechnung gelten, es wäre aber eine falsche gewesen. Zufallsmäßig erwuchs aus Verbeißen deutscher Vorhuten eine regelrechte Schlacht, wobei jeder Teil einfach vom Fleck, wo er gerade stand, planlos loshämmerte. Erst spät witterten Esperet und French, wie geringe Streitkräfte ihnen die Spitze boten, bis dahin verrieten sie bänglich zauderndes Zagen. Joffres einziges Verdienst sehen wir in seinem Leichtsinn, den das Schicksal zur Standhaftigleit erhob. Seine Unterführer, die nur Böses zu melden hatten, werden ihn wohl kaum angelogen haben (nur von Foch weiß man das Gegenteil), dennoch wurstelte er unverzagt fort, » Something will happen «, wie der Brite spottet, man täuschte sich nicht, es ereignete sich Unglaubliches. Spielerglück! Vermutlich wußte Maunoury, in wieviel Bruchstücke Kluck sein Heer zerlegte, dagegen ist ausgeschlossen, daß er entschlossen am 6. geradeaus vorgerückt wäre, falls Kluck unter Vorbeimarsch vor Paris in seiner rechten Flanke stand, denn alles kam ja darauf an, daß der Franzose selber überflügeln wollte.
    Als Lamaze am 3. abends das 4. R. K. angriff, stand dessen 66. R. bei Montlyon. 36. R. schon seit 4. bei Acy , 22. R. D. mit 32. R. bei Etrepilly nordöstlich Meaux, 82. R. bei Vareddes, 71. und 94. R. kamen erst später. Dagegen vertrieb II/14. der im Anmarsch auf Antilly–Acy sich nähernden 4. D. eine feindliche Nachhut bei Rosey südlich Acy, 17. Art. und 18. P. nahe Antilly, 3. D. noch weit nordöstlich bei Oulchy, I/III/9. und I/IlI/34. an der Ourcq-Furth, bei Trasnes, 42. bei Vareddes südlich Acy westlich Trocy, wo 6. Husaren aufklärten. Armins 10. Husaren schlossen sich Marrwitz 12. Husaren an, bei Rebais nordöstlich Coulommiers, englische Berichte lassen durchblicken, daß die englische Nachhut sich nur mit Mühe und Not den Griffen der kühnen Reisigen entwand. Von Armin stand bereits 66. Inf. bei Monthyon, 72. bei Vareddes nebst 40. und 75. Art. und II/27. Somit fingen anfangs nur 12 Batl. des R. K., dagegen 12 Linienbataillone nebst 2 Artillerieregimentern sowie der 7. und 22. R. A., den Stoß auf. Er war am 6. heftig, Lamazes Reservisten kämpften mit der Hingebung von Vaterlandsverteidigern und nahmen am Südflügel Etrepilly den Thüringern ab, jedoch im Verein mit der 7. Marokkaner Zuavenbrigade, als Verstärkung aus Paris geschickt; am Kirchhof floß viel Blut von Afrikanern. Die Zuavenbrigade Ditte unterstützte Lamaze, doch K. Vautier (14. D. und 63. R. D.) kam am 6. fast gar nicht zum Schlagen. Kav. Brig. Gittet und Kav. D. Lucinieres blieben ganz rechts bei Claye und Meaux im Marnewinkel, während umgekehrt die deutsche 4. Kav. D. bei Nanteuil die Nordflanke deckte. Von Umfassung durch Vautier war nichts zu merken. Zwischen Plessis und Monthyon kam es zu heißem Kampf, dann ging 7. R. D. an die Therouanne westlich Etrepilly zurück, 22. R. D. zur Furt am Trasnes. General Gronau führte sein Korps sehr gut, kam anfangs sogar angriffsweise entgegen und warf Lamaze nach Dammartin über den Haufen, um eigenen Abzug zu verschleiern. Maunoury benahm sich schwerfällig und unsicher, ohne am 6. von seiner Waffe rechten Gebrauch zu machen. Das mitternachts alarmierte 2. K. marschierte hinter die Therouanne, wo Gronau in langer Front sich bis Acy dehnte, Linsingen übernahm schon 10 Uhr vormittags das Kommando. Hiermit war Maunourys Unternehmen eigentlich schon gescheitert, weil ein ganzer Tag für die geplante Umfassung verloren ging. Seine Reiterei sandte er endlich gegen Klucks rechte Flanke, doch Sordet war von angeblich 70 km Marsch wieder mal »zu erschöpft« und blieb bei Nanteuil. Gallieni schickte auch die neue 63. D., indessen erschien jetzt 140. Hohensalza der Bromberger D. am Nordflügel nebst vier Brandenburger Bataillonen und schlug den in »prachtvollen Stil« vorgetragenen Ansturm der braven Wehrmänner ab, In der Mitte mußten sich 66. R. schon am 5. abends eines übermäßigen Andrangs erwehren, sein Kommandeur fiel, Etavigny ging verloren. 27. und 72. wichen aus Trocy, so sagt französischer Bericht, jedenfalls gingen sie zugleich mit 42. wieder vor, denn ihr Gefechtsstand Vareddes liegt südlicher als Trocy. Da Maunoury sich erst am 7. vereinte, kann Joffre nicht am 4. eine große strategische Kombination vereinbart haben. Auch hier entwickelte sich alles jäh und zufallsmäßig. Daß Kluck sich noch immer nicht genügend versammelte, um den dreisten Gegner

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