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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Vereinigung, hätte Maunoury wirtlich die große Offensive gewollt, die man ihm zuschiebt, wäre er so anfangs bloß mit Lamaze vorgegangen? Dessen Kampf zog nun wie Magnet das Eisen alle folgenden Teile an, die erst nacheinander auf dem Schauplatz erschienen.
    Kuhl und Bergman wollen sich Hentschs Beeinflussung auf 1. A. lebhaft widersetzt haben. Kühl sagt nichts von Klucks angeblicher Abwesenheit, sondern daß er auf Kuhls Vortrag seine Einwilligung gab und die heftige Gegenvorstellung Quasts unbeachtet ließ. Mit unerschütterlicher Weisheit beharrte er bei seiner Erleuchtung und Bekehrung durch den Propheten Hentsch. Wer irrt hier, Kluck oder Kuhl? In der Nacht zum 10. depeschierte Joffre, Esperet »siege«, man müsse unbedingt Kluck fesseln. Er erhielt das Jawort, man wolle das Äußerste versuchen, doch ohne jede Aussicht auf Erfolg. So ging denn der Abgekämpfte am 10. Morgens schweren Herzens wieder vor, da am vorigen Abend Kluck sich merkwürdig untätig verhielt. Die ersten 300 Schritt, unter ziemlich scharfem Feuer durchstürmt, kennzeichneten sich durch französische Leichenhaufen, doch 150 Schritt vor den deutschen Schützengräben hörte dies plötzlich auf, man fand sie leer. Winzige Leichenhäuflein bezeichneten am Wege den deutschen Abmarsch (Barzini). Das grenzenlose Erstaunen der Franzosen verwandelte sich in Triumphgeschrei, als man entdeckte, daß Kluck außer 6 zertrümmerten Geschützen sogar einen Teil seiner Hospitäler zurückließ. Daß sind die 4000 (!) Gefangenen, die man bis zur Aisne aufgelesen haben will, wohinter wir ein dickes Fragezeichen setzen. Tatsache ist freilich, daß französische Kavallerie bei Nogent le Rotru einbrach und dort die Hospitalinsassen gefangen nahm. Es ist das schimpflichste Ereignis des Weltkriegs auf deutscher Seite, und es ändert nichts daran, das die Klucklegende in Umlauf setzt (Klucks Buch schweigt sich aus), man habe selber 4000 Gefangene und 50 Kanonen mitgeführt. Sehr fragwürdig, doch ebenso Maunourys Angabe, er habe nur 7000 Tote und Verwundete verloren. Laut Barzini bedeckten unzählige französische Leichen die Hochfläche und Niederung westlich der Marne. Nach Kampfverlauf und eigener französischer Schilderung muß er viel mehr eingebüßt haben, als Kluck, derselber über 7000 verlor, allerdings inkl. Gefecht bei Senlis (480) am 2. und etwaigem Seitengefecht von I/II/84. (170) 4. K. D. (250 inkl. Rückzug, besonders 17., 18 Dragoner Mecklenburg, auch 2. Kürassiere, 13., 16. und zugeteilte 6. Husaren litten ziemlich), welche am 10. nachts durch Waldüberfall ihre reitende Batterie verlor. Jetzt erst tauchte französisch-englische Reiterei im Waldgebiet südlich der Aisne auf, noch am 10. blieb angebliche Flankenbedrohung durch French rein platonisch. Daß Kluck für alle seine Unterlassungssünden noch einen Fabelkranz erhielt, zeigt historische Interessenfälschung, mit Kritiklosigkeit und Beliebtheitsmode in holdem Verein. Die viertägige Schlacht kostete ihn nur 6500. Nur 66. R. (15, 980), 7. R. A., 4. Art. und 4. R. Fußart, litten bedeutend, die ganze Artillerie verlor über 400. Bei Armin gab es Bataillonsverluste von 68-100 Mann, im ganzen 1200, Linsingen verlor 1450, 22. R. D. nur 1250, 7. R. D. hochgerechnet 2150, 6. D. 485. Die selten reinlich geschiedenen Listen laufen oft bis Ende September fort, so daß dem Takt, der sich auskennt, die Scheidung überlassen bleibt. Laut Kuhl, dessen BVuch in allem nicht auf 1. A. Bezüglichem oberflächlich und wenig brauchbar, verlor 4. R. K. 163 0ff. 4000 Mann. Das möchten wir beanstanden, da er unsern eigenen Ansatz um 765 Köpfe überspringt, denn sicher ist dabei der Rückzug inbegriffen bis 15. und ferner wohl 4. R. Jg. dazu, die vermutlich bei Marrwitz beschäftigt. Chronologie der Listen verbietet uns, zu viel auf den Ourcqkampf, zu wenig auf die spätere Morsainschlacht zu rechnen. Manche Listen sind zwar summarisch für den ganzen Monat, andere aber sehr deutlich getrennt für beide Monatshälften, mit ausdrücklich schweren Verlustangaben für die spätere und geringen für die frühere. Die Natur der Kämpfe selbst schließt aus, daß die meist auf Verteidigung beschränkten Deutschen mit überlegener Artillerie auch nur entfernt so litten, wie die Franzosen, deren Einbuße wohl auch nicht sehr erheblich war. Diese schlugen sich ungleich, Kerntruppen nicht besser als die Reservisten. Die Belfortdivision mußte durch tapferes Aushalten ihrer Artillerie unter Oberst Nivelle

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