Bismarck 03
noch oben 100 gegen die belgische Nachhut verloren, aus Listen bis 18. abgeschätzt). 48. R. warf später den Feind bei Mannekensvere. Am 17. 18. erschienen Batterien der 18. Ers. Art. und 2. R. Drag, bei Snyppe vor der Yser. Die 5. R. D. kam bis auf 1 km vor dem Flusse allmählich an, 3. R. J., 48. R. warfen am 19. die Nachhut aus St. Pierrekapelle. I/48. wandte sich neben Ers. Batl. Hamburg, Lübeck, Flensburg gegen Nieuport. Man unterscheide diese Nebengefechte, aus deren Rahmen sich die Yserschlacht abhebt. Sie begann am 16. nach Ententemeldung? Keine Spur. Schore-Brückenkopf schon am 18. abends in Beselers Besitz? O nein, Beseler fand noch am 20. bei Schorbake langen Widerstand der 1. belg. Div., die erst spät in den arg zerfetzten Brückenkopf von Nieuport zurückging. Am 19., von wo man die Schlacht rechnen mag, verjagte die 6. R. D. weiter südlich mit 35. R. und den vier Aktivbataillonen 2. Belg. D. aus Keyem und nahm den Übergangspunkt Lake. Noch schien der reißende Kanalfluß unüberschreitbar; der Feind lag in vier Grabenlinien hintereinander in den Deichen eingegraben, seine starke Artillerie sah sich links vom Flankenfeuer der englischen Flotte wenigstens moralisch unterstützt. Denn daß die Strandbestreichung durch ziellos drauflospulvernde Schlachtschiffe und Kreuzer dem deutschen Vorbeizug nennenswerten Verlust bereitete, widerlegen die V. L. der Ers. D. Die Engländer müssen sehr schlecht geschossen haben. Herbeigeschaffte »lange« Kanonen mit Flachbahnschuß bändigten bald die Meerungetümer. Hessische Küstenmörser machten dem Spektakelkonzert ein Ende, die Flotte verzog sich ins tiefere Gewässer. Man verscheuchte sogar die an der Ysermündung verankerten Kanonenbote. Immerhin schob man die Ersatzdivision südlicher an 5. D. R. hinan, um mit ihrer Brandenburger Brig. die Sturmlinie zu verstärken, sobald man drüben war. Das dauerte aber hier noch lange, man konnte den Widerstand nicht brechen, obschon unkundige Historiker die 5. R. D. zuerst übergehen lassen. Die V. L. belehren genügend, daß erst die 6. R. D. Erfolg hatte, dies schildert die G. St. Schr. richtig. Am 20. ging gegen sie General Michel mit 4. und Teilen 5. belg. D., vom rechten belgischen Flügel hierher verschoben, energisch vor, um sie von Keyem zu vertreiben. Dies mißlang völlig, zumal schwere Belagerungsartillerie, von Antwerpen nachgeführt (9. rheinische) donnerte und vorausgetrabte Batterien der 44. R. A. Jüterbogk vom 22. R. K. Falkenhayn (Bruder des Generalstabschefs) ein saftiges Flankenfeuer sendeten. Daß eine Brigade Ronachs dabei gewesen, ist gedankenloses Nachschreiben; die Marinefüsiliere wichen am 19. von Baerst nach östlich Dixmuiden und warfen sich dann in den Ort. Den nächtlichen Morgengruß Michels, mit dem er noch im letzten Nachtdunkel die achtsamen Brandenburger bedrohte, lehnten sie unsanft ab in Schnellfeuer und wütendem Handgemenge. 24. R. lag schon bei Lake unmittelbar am Ufer. Dagegen konnten 5. R. D., 9., 13. Ers. Brig. noch nicht daran denken, über Schorbake nach Ramskapelle am Westufer vorzustoßen, wie man vielfach annimmt, Verwechslung mit St. Pierrekapelle am Ostufer. Selbst 6. R. D. warf erst am 22. früh den Feind endgültig über den Deich und unternahm jetzt den Flußübergang. Die Verluste waren nicht unerheblich, bei den Belgiern groß, wegen der vielfachen Gegenstöße. Sie fochten viel tapferer als bisher und müssen wir hier eine unliebsame Betrachtung einschieben. Nur durch Beselers Säumen erreichten sie die Yser als kampffähige Truppe, Ers. D. Werder und Marined. Schröder, die südwärts Schelde und Dünen bewachten, hätten den Abzug nach Ostende rechtzeitig bemerken und derart zwacken können, daß die Belgier in Auflösung über die Yser flohen, ohne die Gunst der Stellung wohlgemut ausnutzen zu können. Erst am 22. erschien hier franz. 42. D. Grosseti. Hätte Beseler sofort einen Parallelmarsch nach der Mitte des Yserbogens angetreten, so hätte er mit gewonnenem Vorsprung den Fluß überschritten, ehe 1., 2., 6. Belg. D. von Nieuport her das Westufer bis Keyem ausgiebig besetzten. 4., 5. D. östlich Dixmuiden befanden sich vorläufig ohne Anschluß; 3. D. und Kav. K. de Wet sollten dahinter im Rückhalt bleiben. Sie mußten jetzt aber eilig herangezogen werden, weil 4., 5. D. von der Seite Bridons am Ypernkanal entwichen, um sich den andern Belgiern anzureihen. Die G. St. Schr. irrt also, wenn sie 4. D. gleich anfangs nach Keyem versetzt; dort stand am 19.
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