Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
bei Zandvorde auf, wie umgekehrt 136. bei Hollebeke. Hohenborn hielt sich zuletzt, weil offenbar 245. R. seitwärts bei Pozelhoek Luft machte. Was hier von »Landwehr der 54. R. D.« geredet wird, ist ebenso schleierhaft wie früher »preußische L. W.« bei Gheluvelt, die V. L. wissen nur von L. W. bei Broodseinde oder bei Warneton, wo sie G. St. Schr. selber als 37., 11. Brig. hinverlegt und L. W. der 54. D. gibt es nicht. Wiederaufnahme des Angriffes, unter aufmunterndem Anstimmen der Regimentskapellen und Mitfahrern der diesmal schwer leidenden (215) Artillerie, brachte jedenfalls Div. Kathen erst am 8. in Zillebeke angrenzende Waldparzellen vor.
    Die seit 7. von General Suren befehligte 30. Div. Hohenborn avancierte beherzt eine Strecke weit, dann stockte der Angriff und der Verlust von 99., 143. steigerte sich von Tag zu Tag. Erst als die Artilleriebeobachter nach Hooge hinübersahen und das Feuer dorthin lenkten, kam Beunruhigung in die feindliche Linie. Übrigens läßt French ausdrücklich »die 30. badische (!) Div.« erst Anfang November angreifen, bestätigt also unsere Ergründung. Wenn man uns so manch schauriges Rätsel aufgibt, so verraten wir gern, warum man Abwesende im Oktober Taten vollbringen heißt: weil sie da noch weit von jener Stelle entfernt, wo sie hätten stehen sollen . So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, schleppt Truppen auf ein Oktoberschlachtfeld, wo ihr Fehlen die Führung belastet und läßt sie dort schon ihren Novemberkampf ausführen. Der redliche Historiker muß aber Vertuschungsschreibern auf die Finger klopfen. Die G. St. Schr. verheimlicht den ganzen Rückschlag und unterschlägt den Tatbestand, daß es sich deutscherseits nur um Gegenoffensive handelt, nicht um bloßen neuen Auftakt in fortgesetztem Gewaltakt deutschen Vordringens. Deimling soll mit eisernen Griffen den Feind angepackt, seine Linke bis östlich Zwartelen ununterbrochen vorgeschoben haben, während er in Wahrheit den sehr ernstgemeinten Vorstoß des 16. fr. K. bis Zandvorde kaum parierte. Daß er nach 8. wieder Herr wurde, hing offenbar mit Anrücken des K. Plettenberg zusammen, das er in der Nähe wußte, obschon erst am 7. bei Roubaix ausgeladen; daß es dann aber erst am 11. kampfbereit war, verstehe wer will! Unbegreiflich bleibt die schlappe Haltung seiner 4. D. südlich der Chaussee. Sie mag, wie wir annehmen, nur aus einem Torso bestanden haben, auch so bezeugt aber ihr winziger Verlust, daß sie sich traurig wenig anstrengte, was für Gelingen des Gardeangriffs Vorbedingung war. Wir lassen offen, ob der fast fünfmal größere Verlust von vier Bromberger Bataillonen bei Crapoumesnil sich nicht mit auf den Ypernkampf bezöge, doch die G. St. Schr. selber geht mit einem kurzen Satz schonend darüber weg, die 4. D. sei auf Waldhindernisse gestoßen, so wie sie das Versagen des Regiments Augusta mit angeblich überwältigenden Feuer entschuldigt, das doch die Franzer sogar über Kreuzfeuer nicht aufhielt. Dem Offiziosus selber scheint also die Sache nicht geheuer mit der 4. D. und unsere Verlustangabe wird wohl Recht behalten; sie genügt vollkommen für Beurteilung dieses schwächlichen Angriffes. Möglich, daß die schweren Verluste vergangener Monate den moralischen Stand der Bromberger nicht unberührt ließen, die indessen später bei Lodz tapfer genug fochten. Die Stoßrichtung der Garde von Südost nach Nordwest war prachtvoll kühn, doch ganz unangemessen, wenn nicht entsprechende Reserven folgten. G. St. Schr. verwirrt wieder, indem sie aufs wesentlich erfolglose Gefechte der Franzer Hauptnachdruck legt, statt aufs viel blutigere erfolgreiche Prachtgefecht von 1. G. nördlich davon. Prinz Eitel, hier persönlich anführend, durchbrach unzweifelhaft die englische Front. Das erstrittene Wäldchen wird allgemein als Nonnebosch ausgelegt, doch paßt nicht dazu, daß French sagt, die Garde sei dort isoliert und umzingelt gewesen. Wieso, da man dort rechts Anlehnung an 3. (und wahrscheinlich 2.) G. am Südwestrand des Polygonwaldes, links an die Franzer noch hatte? Nein, das kann nur das Bellegarder Holz gewesen sein. Daß French dies nicht deutlich sagt, – doch » hinter unserer Schanzlinie« paßt nur dazu – verdenken wir ihm nicht. Man sollte aber deutscherseits die Karte genauer ansehen. Mal beschönigen, mal den Erfolg verkleinern, ist dies Unkunde oder auch hier System? O ja, denn die deutsche Führung kommt wieder bei unserer Ergründung schlecht weg. Linsingen verriet hier wenig

Weitere Kostenlose Bücher