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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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in die Flankenrippen trieb. Erneuter Ansturm am Wald St. Paneré riß aus dieser Beklemmung, Bronchin zog abends ab und III/125. brachte eine überraschte Batterie als Trophäe jubelnd heim. Inzwischen fand die 9. franz. D. bei Bel Arbre heldenhaften Widerstand der 52. Brig. Teichmann, die freilich ihr Blut reichlich vergoß. Beim Bataillon Mergentheim der Heilbronner Füsiliere fielen fast alle Offiziere, 1. und 3. Komp. des 121. verloren allein 6 Offiziere, 180 Mann. Die franz. Artillerie fand auch hier keinen Platz zum Auffahren, verblieb teilweise unabgeprotzt in der Talsenke, das Fußvolk stieß auf Drahtverhaue und gut ausgehobene Schützengräben beim Kirchhof Romain. Plötzlich sah sich Bronchin gefesselt, da 6. R. K. ihm in die Flanke fiel. Dort hielt zunächst 39. Reg. mit Sarrail Fühlung und zog erst zuletzt ab, 67. vor Romain machte sich aus dem Staube. Abzug auf Longuyon mag traurig ausgesehen haben, ein Leutnant schrieb: »Ich habe geweint.« Gleichwohl müssen, nachdem sein Angriff zu Wasser oder richtiger zu Blut wurde, Bronchins Verteidigungslinien stark gewesen sein, durch geschickte Verwendung von Mitrailleusen tat er besonders der Stuttgarter Brig. viel Abbruch und schnitt insofern gut ab, als seine rechte Flügelbrigade auch noch mit Goßlers Schlesiern zu tun hatte. General Malone schreibt, sein 46. habe nur 3 Offiziere 300 Mann verloren, was beweist, daß unsere Rechnungsart von 25 Mann pro französischen Offizier allzu bescheiden den Verlust veranschlagt. Vielleicht hat Malone nur zu recht: »Der Feind hatte größeren Verlust«, doch Württemberger Listen ohne Datum lassen uns im Stich, nach deren chronologischer Reihenfolge das Korps wohl kaum am 22. den Hauptverlust hatte. III/122. verlor im Monat 670, I/121. nur 11, 270, III/123. allein 500. Auch bei 21 Offizieren, 570 Mann des 120. Ulm verlor am meisten das III. Batl. Dies Regt. in Stärke von 73 Offizieren 3100 Mann verlor indessen heut nur 3 Offiz. 18 Mann tot, auch III/127., das bei Barancy den Kampf entschied, nur wenig. Bei der Unbestimmtheit der Daten wissen wir nichts bestimmtes, doch dürfte die 27. D. nur 1000, dagegen Teichmann allein 1700 verloren haben, die Stuttgarter Brig. gar 2000. Die 26. D. Herzog v. Urach hatte also den weitaus größten Tagesverlust. Mit Artillerie (nur 163 im Monat) und Ulanen (153) also Korpsverlust etwa 5000. Heiliger Eifer vaterländischer Begeisterung erhöhte hier übermäßig die Opfer. Indessen läßt sich kaum glauben, daß Bronchin, unter Versagen seiner Artillerie, so viel weniger verlor. Der Schwaben flottes Auftreten, womit sie ihren Waffengang im Weltkrieg ruhmvoll eröffneten, erinnerte daran, daß sie zur Staufenzeit des Reiches Sturmfahne trugen und später des Schwäbischen Landknechts gefürchtetes Panier erhoben. Doch die Heilbronner hätten nicht am Schönen Baum wie ein Fels in der Brandung stehen können, wenn nicht gleichzeitig schlichte schlesische Reservemänner die Woge abgelenkt und abgedämmt hätten.
    Der Heldenkampf des R. K. Goßler ist um so höher zu bewerten, als es vielfach überlegene Gegner auf sich abzog und seine geringe Artillerie gegen übermächtige feindliche nicht aufkommen konnte. Dieser wurden nicht wie anderswo Bemannung, Bespannung und Geschütze zerschmettert, sondern sie trug selber den Tod in die Reihen der 11. und 12. R. D. Indem erstere gegen Bronchin Front nach Westen nahm, mußte sie gleichzeitig gegen Sarrails linke Staffel einschwenken, 12. D. Chalons, weiter östlich vorn 84. Brig. und andere Teile der später so berühmt gewordenen 42. D. im Anmarsch. Diese Mustertruppen von Garderang (das drei Divisionen zählende Chalonskorps galt für die Elite der Armee) fanden aber in den ober- und niederschlesischen Wehrmännern ebenbürtige Gegner voll rührender Pflichttreue. Auch Goßlers Führung muß man volles Lob spenden. Die dem 10. und 11. Res. Reg. beigegebene Aktivbrigade Götzen warf sogleich bei Maxy und Cutry die rechte Flügelbrigade Bronchins vor sich her, III/22. Inf. Neiße griff sogar Luzy nördlich des Chiersflusses an, während südlich davon Brig. Gallwitz den Lauromontwald von Schützen der 12. D. säuberte. Bronchins 89. Reg., nach Osten einschwenkend, und 23. Chalonsbrigade verwickelten aber bald besonders 156. Inf. in so heißes Feuergefecht, daß es sich verschoß und nur Opfermut einiger Fahrer Patronen in die Schützenlinie brachte. Sein Füsilierbataillon verlor den Major, 7 Offiz. und 550 Mann, III/22. litt ähnlich. Brig.

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