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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Gallwitz behauptete den Südsaum des Waldes gegen die 23. und 84. franz. Brig. unter Beihilfe der weit vorgefahrenen 6. Batterie 11. R. A. Beim 11. R. sanken zwei Bataillons- und zwei Kompagnieführer. Zuletzt glückte der Gegenstoß vom 10. R. Striegau bei Caure-Farme und der Feind wagte dort nichts mehr zu unternehmen. Kaum minder blutig ging es weiter südöstlich bei 12. R. D. her. Die Gleiwitzer Brigade hielt Gehölze und Schluchten bei Doncourt. Französische Auffassung, als habe man dort in verschanzter Stellung den Feind erwartet, irrt sehr, Goßler verfuhr von Anfang an offensiv und stieß, kaum bis Doncourt vordringend, dort sogleich auf Teile der 42. D. Seine Gruppen flossen ineinander über, denn wir finden nach den Listen III/51. und I/22. R. neben II/23. R., II/III/22. R. neben II/III/38. R., die sich zur 11. R. hinübertasteten. In so zusammenhängender Schlachtlinie verteidigte man Dorf und Bach Baslieu. Da sah man sich auf der linken Flanke nach Norden über Joppecourt bedroht, so daß man abends das Biwak auf Höhengebüsche südlich Laix, zurücknehmen mußte. Dieser Umgehung durch 42. D. begegnete noch rechtzeitig 10. Posener R. D. auf Goßlers Hilferuf, sie brachte sogleich ihr Geschütz vor. Die braven Schlesier bluteten sehr, doch die amtliche Schrift rechnet wohl wieder aus Versehen den Verlust am 24. mit. Das Korps verlor nach den Listen im ganzen Monat 5000, wir halten für ausgeschlossen, daß es am 22. schon »123 Offiz. 4000 Mann verlor«. (Wir rechnen immer nur wirkliche Offiziere ohne Vizefeldwebel und Fähnriche.) Am meisten litten 156. Inf., 11. und 12. R., im ganzen dürfte Goßler 3200 verloren haben. Seine Haltung macht ihm viel Ehre. Indem er sich des Chiersüberganges bei Grandeville bemächtigte, breitete er sich auf beiden Ufern aus und schob einen Keil zwischen Bronchin und Sarrail. Hiermit brachte er die 24. Chalonsbrigade in gefährliche Lage. Sie sah sich am Nordufer abgeschnitten von den anderen Truppen Sarrails im Flußtal. Mit Mühe entwischte sie bei Nacht.
    Die zu Goßlers Entlastung einspringenden Vorderteile der 10. R. D., I/155. Inf. Ostrowo und I/III/46. R. drängten die Rechte der 42. D. zurück ohne wesentliche Opfer (etwa 425, sonstiger Verlust von 155. trat wohl erst später ein). Dagegen entstand große Schlächterei, als 37. Inf. und 37. R. die Hauptstellung Sarrails bei Monthois anfielen. Die Krotoschiner Füsiliere rieben sich hier frontal auf, im Sinne ihres hochseligen Regimentsinhabers Steinmetz. Der Angriff muß kopflos geleitet sein. Oberst, Oberstleutnant, die meisten Offiziere bluteten, nach verzweifelter Gegenwehr verdrängten die Füsiliere den Feind auf Boismont. Zur Wegnahme von Monthois trugen auch Teile der 9. R. D. bei, ihr 7. R. besetzte kampflos Bazailles (Verlust nur 19 Mann), geriet aber hernach in scharfen Kampf bei Boismont, wo wildes Ringen bis in die Nacht dauerte. Alle Dörfer brannten lichterloh, beleuchteten Trümmerhaufen und Leichenhügel. Der Abend wurde blutiger für 7. und dann 6. R. Muskau, dessen II. Batl. sich aber dem äußersten linken Flügel anschloß. Hier führte Oberst Prinz Reuß sein 19. R. Sprottau über Fillieres westwärts, vereint mit 67ern der Brigade Estorf, Vorhut des Metzer Korps. Die Sprottauer verloren nur 160, 10. R. A. nur 55, das sieht wahrlich nicht nach großem Durchschnittsverlust aus, auch 37. R. litt wenig, 6. und 7. R. können den Umständen nach nur die Hälfte ihres Monatsverlustes am 22. gehabt haben. Die 37. Inf. bildet hier gerade so eine Ausnahme wie je ein Regiment bei anderen Divisionen (157. bei 12., 10. bei 11., 7. bei 9. und 50. bei 10.), nur daß seine Einbuße ungewöhnlich und die größte das Tages war, angeblich 41 Offiz. 1400 Mann; wir entnehmen den Listen freilich 37 wirkliche Offiz., doch nur 1100 Mann. Die 7. und 8. Komp. verloren 5 Offiz. 180 Mann, III. Bat. 440, das sind nicht größere Einzeleinbußen, als wir sie bei anderen Bataillonen trafen. Gündells Gesamtverlust schätzen wir nur auf 2800.
    Die französische Darstellung liefert eine Kette von Unstimmigkeiten bezüglich Verteilung des K. Sarrail. Während Goßlers Linke leicht zurückwich, blieb eine französische Brigade vor Doncourt »in höchst kritischer Lage«, man wich dort beiderseits voreinander. Sie soll zur 40. D. gehört haben, diese stand aber östlich bis Fillieres. Keinesfalls kann diese Brigade bis 7 Uhr abends nordöstlich des Crusuebaches geblieben sein, als 12. und 42. D. schon südlicher abzogen. Sie

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