Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
er verwechselt diese Division mit dem ganzen Korps, dessen 11. D. bedeutend mehr verlor. Gerade, als obige Siegeszeichen eingebracht, gewann auch letztere um 5 Uhr nachm. die Oberhand nach langem erbittertem Kampf gegen Korps Gérard, das nach Abgabe der Brig. Mangin (siehe früher) immer noch vier Brigaden zählte. Die Vorderbrigade Cordonier wurde in Virton beinahe umzingelt, einer anderen Gegenstoß zerschellte, ihr General fiel. Umsonst suchte man zwischen beiden schlesischen Divisionen einzubrechen, die berühmten 11er Königsgrenadiere ließen sich nicht umfassen; verirrte Durchbruchstrupps wurden abgefangen. Die 51er hielten sich bei Tintigny gegen das gleichnumerierte französische Regiment westlich Virton, wo 42. franz. Art. gleichfalls der 42. Schweidnitzer Art. gegenüber stand. Nachdem man fortwährend das Übergewicht der französischen leichten Artillerie ausprahlte, erwies sich auch hier die deutsche weit überlegen. Die 6. Art. deckte den linken Flügel der Gérardschen Batterien derart zu, daß sie 36 Geschütze in Trümmer schoß. Ostwärts bei Bellefontaine wollte man die 38er Glatzer Füsiliere überrennen und die 10. Grenadiere, nachdem sie den Bellefontainewald stürmisch nahmen, mit Umfassung bedrohten, wo eine 10 km lange Lücke zum Posener K. klaffte. Kurz entschlossen füllten die 6. Jäger Oels der 3. Kav. D. die Lücke, die Umgehung abwendend. III/10. litt erheblich, doch verlor dessen 10. Komp. nur 75, während vergleicherweise am Westflügel die 12. Komp. der 11er allein 3 Offiz. 100 Gemeine liegen ließ. Gérards Tirailleure drangen wiederholt an die Schweidnitzer Batterien heran, die sehr nahe vorn in den Schützenlinien feuerten. Doch verloren sie nur 60 Kanoniere. (57. bei Rossignol 90), 6. Art. 53 Mann. Selbstkritik steht manchmal den Franzosen so schlecht an wie vorlautes Absprechen über den Gegner; man rügt ungerecht, Gérards Artillerie sei schlecht gehandhabt worden. Trotz ihrer furchtbaren Heimsuchung durch die deutschen Feuerschlünde unterhielt sie gerade am linken Flügel ein mörderisches Feuer gegen die 21. Brig, die zuletzt stürmisch vordrang. Die amtliche Angabe, die 11. D. habe 110 Offiz. und fast 3000 Mann verloren (vergleiche das viel geringere Mannschaftsverhältnis bei 12. D. auf 72 Offiz.), scheint alle Offizierstellvertreter und Vizefeldwebel und überhaupt spätere Einbuße mitzurechnen. Bis 27. verlor die 21. Brig. etwa 1800, 22. etwa 1650, wovon auf heute schwerlich mehr als 2800 entfallen. Die Oelser Jäger verloren im Monat 94, hier sicher nur 40. Inkl. Art. dürften die Schlesier alles in allem hier 4300 verloren haben, welchen schmerzlichen Opfern aber gegenüber steht, daß das Kol. K. schrecklich mitgenommen und Gérard schwer erschüttert war. Was sagt die Erklärung des Artilleriegenerals Bon, daß nach der Schlacht durchschnittlich jede Kompagnie noch 200 Köpfe zählte? Da ein französisches Bataillon oft mehr als 1000 Gewehre zählte, die Chasseurbataillone bis zu 1700, so wäre dies ein Abgang von mindestens 4500, wobei wir bleiben wollen, obschon schwerer Artillerieverlust dabei ungerechnet. Das Kolonialkorps kann inkl. Gefangener nicht unter 6000 verloren haben. Dazu der riesige Materialschaden.
    Teile Gérards sollen sich auch gegen die 18. Brigade der 9. D. Below gewandt haben, die einen Seitenstoß auffing, welchen die 8. D. Lartigue des K. Boelle gegen die Schlesier richten wollte. Hier waltet aber sicher höfische Zurechtmachung, weil Prinz Oskar die 7. Liegnitzer Königsgrenadiere führte. Deshalb häuft man vor deren Front die Toten von neun französischen Regimentern! Gérard erübrigte wohl höchstens ein Regiment dorthin, und der Angriff war überhaupt so wenig durchgreifend, daß die Hälfte Belows fast gar nicht ins Feuer kam. Die Liegnitzer schlugen am brennenden Gehöft Bellevue in rasch aufgeworfenen Schützengräben drei heftige Angriffe bis zur Nacht ab. III/154., sich im Nebelflor vormittags durch Absingen patriotischer Lieder ankündigend, öffnete den Weg Nobelmont-Virton. Virton selbst betrat damals kein deutscher Fuß; nach bekannter Gepflogenheit wollen es die Franzosen »zurückerobert« haben, um doch irgendeinen Erfolg vorzuzaubern. Vielmehr vermochte Lartigues 15. Brig. sich nicht aus dem überfüllten Städtchen zu entwickeln. 19. Görlitz und 58. Fraustadt verloren zusammen nur 9 Offiz. 275 Mann, die 18. Brig. angeblich 48 Offiz., wovon wir nur 18 der Grenadiere in den Verlustlisten entdecken, und 700 Mann. Dagegen

Weitere Kostenlose Bücher