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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Chateau de Villiers ein, wo es durch Ansturm der Limoger nicht fortzubringen war. Am 26. und 27. stockte das Vorgehen, am 28. und 29. mußten endlich 48. Brig. und 16. Rgt. »mit großem Verlust« vom Angriff auf die Bayern absehen, Delatrille wurde bei Doncières völlig geschlagen. Indessen bemächtigte sich Maudhuy, der nicht kurz zu kriegen war, durch Seitenangriff des wichtigen Magnières und verschanzte sich dort. Die Freude währte kurz, erneut warfen ihn die Saarbrücken, die jedoch am 1. Sept. ihr Vorgehen einstellten, damit die Bayern rechts und links auf gleiche Höhe kämen. Das war freilich leichter gedacht als getan. Die Pfälzer hingen zurück und das Münchener K. kam mit der 2. D. nicht vorwärts, während die 1. gleichsam bei Heeringen hospitierte, indem sie sich auf die Badenser stützte. Bei diesem traf das vom Col Marie endlich abgezogene 15 b. R. ein und focht mit bei Nassoncourt. Auch der letzte Augusttag war kein Glückstag für die Gallier. Marchands phantastischer Rachedurst ließ seine Afrikaner gegen die Boches los, die weder seine noch Frankreichs Ehre gekränkt hatten, wie die Briten bei Faschoda, obschon deren Führer Kitchener einst als Freiwilliger bei der Loirearmee diente. Umsonst vergoß hier Marchand sein Blut, wie später nochmals in der Champagne, mit ihm mußten viele Offiziere sich verbinden lassen. Das 8. K. hatte keinen Erfolg, unverdrossen behaupteten die Saarbrücker Magnieres, so grausam sich ihre und Xylanders Reihen gelichtet hatten. Doch sicher noch mehr die französischen, die jetzt langsam auf Charmes und Ranbervillers abfluteten. Wenn so ein »Erfolg« aussieht, wie nennt man dann eine französische Niederlage! Es verdrießt, solches Geschwätz zu widerlegen, als mit ironischem Achselzucken.
    Die 30. Marseiller D. hatte sich am 27. nördlich am Kampf bei Dombasle beteiligen wollen, schnellte aber bald zurück. Das 15., 16. und 8. K., 64. und 74. R. D. und 2. Kol. Brig. waren gänzlich am Rand ihrer Kräfte. Doch ihre Kanonade blieb so überwältigend, daß 4. b. Art. am 28. nur nach hartem Nachtgefecht der 1. Brig. mit blanker Waffe mühsam ihr Material rettete. Die Schlacht im Süden war viel heftiger und blutiger als die im Norden, auf die man irrig das Hauptgewicht legt. Hanotaux, der auch bei Magniàres, sei es antipreußische Ranküre oder Unkenntnis, wieder »Bayern« sieht, begreift so wenig von den Kampfverhältnissen, daß er eine großartige Vermutung aufstellt, er fragt naiv, ob die fürchterlichen Verluste des Kronprinzen bei Longwy abgeschreckt hätten, die Schlacht an der Mosel fortzusetzen, und wiederholt hier den Unsinn, dort sei das Posener Korps deshalb aus der Front gezogen worden, ohne zu ahnen, daß gerade dies Korps so viel weniger litt als die anderen. (Vielleicht zählt er den weit größeren Verlust des Posener R. K. dem aktiven zu!) Was soll man mit solchen Unbelehrbaren anfangen!? Das plötzliche Ermatten der Schlacht bei Charmes Anfang September hatte ganz andere besondere Gründe, die ihm gar nicht unbekannt blieben.

III. Bei Nancy. Statistik. Schlacht bei St. Dié.
    Auch im Norden wurde Castelnau seiner Lage nicht froh. Am 26. kämpfte freilich General Fayolle (später Armeechef), der auf der Nordflanke sein Reservekorps leitete, ziemlich glücklich unterstützt von 114. und 115. J. der 18. D. Am Kirchhof von Erbviller und im Foulxholz floß viel Blut, die Kanonade war stark, 70 vereinte Geschütze fügten den Regensburgern und Erlangern sowie der 3. Art. Prinz Leopold ansehnlichen Verlust zu. Indessen prallte schon vormittags die 140. R. Brig. halbvernichtet rückwärts (»furchtbarer Verlust«), am 27. mußten 34. und 35. Brig. wieder Remanonville aufgeben, die Erlanger Artillerie sparte auch nicht mit ihrem Granatsegen. Weiter südlich schlug sich 39. D. um die Höhe von Maixe, das bei Serres eingerückte Offenbacher Ers. Batl. verlor hier den Major, drei Hauptleute, sieben Leutnants und fast die Hälfte der Mannschaft. General Falkenhausen leitete seine eintreffenden Ers. Brig. in Richtung Nancy ab. 5. b. Art. verscheuchte allmählich den Feind, während südlicher bayrische Reserven gegen die »eiserne Division« eisern standhielten. Die 4. Ch. warfen das Ers. Batl. Neuruppin aus Dombasle, hier und bei Einville beteiligten sich 3 Brandenb. und 1 Bromberger Ers. Batl. Am 28. entriß Ferrey auch wieder die Signalhöhe Friscati den 1. R. Jg., bei Faïnval lichtete Fochs Artillerie die bayrischen Linien, doch ihre Bedeckung (79. J.,

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