Bismarck 03
42. und 43. Kol. Rgt., das 20. K. jetzt sechs Brig.) wankte gleichfalls unter schwerer Kanonade. Foch reiste ab, um eine neue Stelle als Chef einer Armee anzutreten. Sein Nachfolger Balfourier verabredete mit Fayolle neue Angriffe für Abend des 1. Sept., doch schon zuvor ward Fayolle näher an Nancy herangezwängt, seine 70. D. in den Champenouxwald geworfen, wobei Ers. Batl. 42 Mainz und 54. Würt. sich auszeichneten unter namhaften Verlust. Im Zentrum stand die Schlacht, im Norden war Nancy bedroht, im Süden die Mosel beinahe erreicht.
Niemand leugnet die herbe Einbuße der 6. A., doch Abschätzungen im französischen Tagesbefehl sind rein phantastisch. Wie wenig Kanonade im Norden ausgriff: bei Nomeny verlor 7. Chevaulegers Straubing nur 17! Bei Remanonville verloren »6 bayrische Bataillone« 3000? Die V. L. von 7. und 19. J. sind ein Spott auf solche Ziffer. 2500 Tote östlich Nancy? Bei wem? Soviel verloren kaum 2. und 3. b. K. zusammen im ganzen Monat! 4500 Leichen im Vitrimontbezirk auf 4 km Front? Man verschweigt weislich, ob dies deutsche oder französische Tote waren! Nach eigenem Geständnis handelt es sich doch gerade bei Vitrimont um riesige französische Verluste. Deutscher Monatsverlust im Norden bis zur Mortagne betrug nur 15 000, alles in allem. Eine andere Notiz überträgt Monatsverluste auf einen Tag (12 000 am 27. allein!), eine andere weiß, daß die Bayern 6000 bei Rezelieures verloren! Tagebuch eines Müncheners nennt den Verlust am 24. »enorm«, weil seine Kompagnie 30 Tote verlor, am 29. und 30. seien 1 Off. 8 Mann getötet? Jeder Kenner der Kriegsgeschichte lächelt zu so belanglosen und in ihrer Wertung ganz konfusen Angaben. Die Franzosen legen Wert auf »Dokumentierung«, verfahren gleichwohl nach dem Spruch: Exaktheit ist zwar eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr! Weil ihnen vor ihren eigenen Verlusten die Augen übergehen, saugen sie sich deutsche aus den Fingern und schwelgen in sauersüßen Hypothesen. Wir spenden ihnen mehr Dokumente als ihnen lieb ist. 70., 81., 122. L. W., 9. E. Brig., 8. E. D. (vier hannoversche und Holsteiner, gefolgt vom 44. der 10. E. D. waren erst im Anrücken) inkl. 45. Ers. Art. verloren rund 1900, die Bayern inkl. 5. L. W. und Pionieren, die tapfer am 27. Fort Manonviller (800 Gef.) zu Fall brachten, 27 000. Davon Xylander 9500, doch litten 2., 3. und 16. wenig, die Artillerie schwer (500). Sonst litten nur 5. Art. (240). 9. und 19. J., 7. R., 1. und 2. R. Jg. bedeutend, 10. mehr als alle (2000). Das 21. K. verlor 9300 exkl. 60. J. im Elsaß, dies und das Münchener Korps übertrafen also noch den Verlust des 13. K. bei Longwy, die Schlacht Luneville-Charmes war relativ blutiger als die bei Saarburg. Dazu 42 sächsische Reiter 300 der 7. K. D., also Summa 38 500. Wir gehen aber nicht fehl, den Verlust Castelnaus und der zum Befehlsbereich Dubails gehörenden Truppen bis Charmes auf 50 000 Tote und Verwundete zu schätzen. 8. und 15. K. verbluteten schier, auch 20. K. hatte übergroßen Verlust, so daß seine Spannkraft nachließ. Außerdem machte man 15 000 (nicht 50 000!) Gefangene und will 100 Kanonen erbeutet haben, wohinter wir ein Fragezeichen setzen. Die Lage der Franzosen hatte sich bis 1. Sept. nicht verbessert, sondern zusehends verschlimmert, umsomehr als die unmittelbar bei St. Benoit anschließende Schlacht Heeringens mit vollem Triumph der deutschen Waffen endete und Dubails Niederlage Castelnau strategisch entblößte.
Als der deutsche Eisenstrom sich über den Grenzkamm ergoß und sich im jenseitigen Talgrund zu einem verbreiterten Überschwemmungssee niedersetzte, verflog zwar Dubails Invasionstraum, doch wußte er sich ohne Nachteil aus der Rückzugsschlinge loszueisen. Man mußte ihm eine regelrechte Schlacht liefern, um ihn auf Epinal zu zwingen. Das auf dem Donon gesammelte 14. R. K. begann zuerst den Abstieg. Auch hier füllten Ers. Brig. ein. Es waren bei 6. und 7. A. im Anrücken 19. sächsische, 23. D., Ers. D. Trier, 58. Ers. Brig. Düsseldorf, 17. Ers. Brig. Bromberg, 7. und 8. Batl. Posen schlossen sich den Brandenburgern bei Dombasle an, 51., 52., 53. und 54. Würt., vier hessische, neun norddeutsche Batl., sieben badische. Die Hälfte davon kam Heeringen zugut. (Später vermehrte sich auch die L. W. im Elsaß durch Zuzug aus anderen Gauen, ihre Denkmäler sind Reichsacker- und Hartmannsweilerkopf.) Dubail hatte jetzt zwei Reservedivisionen, eine Alpenjägerdivision, die Korps Lyon und Epinal, 112 Bataillone
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