Bismarck 03
Hochgelände vor Teilen der 42. D. und 2. b. D. räumen. Die entstandene Lücke schloß Conneau am Rande des Charonswaldes nur unvollkommen. Als die 1. Freisinger Jäger ans Lalauholz heranschlichen, hatte 6. Kav. D. »schweren Verlust«, ihre Radfahrkompagnie und 2. Ch. opferten sich für Behauptung des Waldes, die nicht von langer Dauer war. Sie sahen sich aber von Borville her erlöst und Maudhuy schöpfte wieder Mut. Denn jetzt schwang sich der Kommandeur des 16. K. General Taverna zu so starkem Vorstoß gegen die 31. D. auf, daß sie Essey und Pierrepont fahren ließ, sein General Vidal nahm Rozelieures mit Elan wieder. Man war aber »zu erschöpft, um zu verfolgen«. Gleichzeitig sah sich der rechte Flügel der 31. D. durch plötzlich wiedergefundenen Elan der 29. Marseiller D. gefesselt, deren Angriff jedoch durch verzweifelten Widerstand und eigene Ermüdung ein Ende nahm. Jedenfalls verloren die Saarbrücker nur einen Streifen früher eroberten Geländes, das war alles. Die bekannte Ausrede, Couneau habe wegen Ermüdung nicht verfolgen können, versteckt nur, daß die Franzosen auch hier nicht wirklich die Oberhand behielten. Immerhin darf man zugeben, daß den Deutschen die Hoffnung entscheidenden Sieges allmählich schwand. Wenn ein Deutscher schrieb: »Nun schließen wir die Mausefalle« und Hanotaux dementiert: »Nun saßen sie selbst in der Falle«, so klingt beides gleich kindisch. Hier gab es weder Fallen noch Mäuse, »metaphorisch« wie Hamlet sagt.
Die Saarbrücker nahmen ihr Vorwärts gleich wieder auf, ihre V. L. sind deutlich genug, am 26. befanden sich 166. bei Damvillers, am 27. das 137. bei Moyen, 131. bei Vallois-Magniàres, wohin sich auch 97. von Domptail durchrang. Bei Damvillers rettete Maudhuy das 13. K. vor Umfassung. Das tapfere Mörchinger Rgt. bildete auch hier wieder die Spitze des Angriffskeils, es verlor hier nochmals 2 Majore, 14. Off. Früher war ihm das Forbacher 174. im Verlust noch über (1 350), jetzt aber wuchs er auf 49 Off. 1 600 Mann! Auch 137. Hagenau ließ sich nicht lumpen (1 140), 97. Saarlouis verlor 900 bei nur 27 Off. Beim 166. wurde eine Komp. ganz aufgerieben, selbst 27. Pion. litten mehr als irgendein anderes Batl. dieser Waffe im August. Nur 70. Inf. hielt sich auffallend zurück, wohl als Reserve, die Artillerie (11, 221) litt relativ weniger als die bayrische. Die Haltung des braven Korps ist bewundernswert, es blieb in unablässigem Vordringen, auf sich selbst allein gestellt. Jetzt erhielt es unerwartet Hilfe durch 98. und 99. R. (15. R. K.), die überraschend bei Moyen aufmarschierten. Keine Bayern fochten bei Moyen-Magniàres, wie Hanotaux wähnt, sie waren über Domptail noch nicht heraus.
Was wirklich geschah, konnte den Franzosen, so tapfer sie sich schlugen, keineswegs das Herz erheben. Das 13. K. sah sich früher genötigt, mit dem 21. K. den Platz zu wechseln und sich nordöstlich gegen Heeringen zu wenden. Teile der 43. D., bei Mesnil belassen, wurden dort von 2. b. und 170. bad. gemeinsam hinausgeworfen, wo die Innenflügel der Bayern und Badenser aneinander hingen. Da das Epinalkorps sich nun auch nordöstlich drehte, blieb zuletzt 8. K. allein, nur auf Hilfe Couneaus und einiger Kolonial- und Alpinbrigaden angewiesen. Maudhuys Feuereifer, eines geborenen Metzers mit verbissenem Revanchehaß im Busen, beseelte die trümmerhaften Limoges-Scharen, denen man Achtung nicht versagen darf. Sie rührten sich wieder bei Pieremont, ihre Artillerie beschoß zwar nicht »Brigade Clauß«, die Hanotaux aus dem Handgelenk dorthin wirft, wohl aber das Leibregiment bei Dompierre nebst 4. Art. Augsburg, die soviel verlor als 1. A. München und 9. Landsberg zusammen, obschon deren Verluste auch schon groß waren. Dies betrifft freilich wesentlich folgende Kämpfe gegen Div. Delatrille des 13. K,, welche General Allix wieder gegen die Linke Xylanders vorschickte. Links von Maudhuy suchte Couneau anzureiten, doch seine Vorhut unter General Lapparin, einem Saharaveteranen, der sich in dieser Waldgegend nicht wohl fühlte, mußte zurück. Gegen die Waidlust der Freisinger Jäger vermochten seine Reiterschützen nichts. Heftig warf sich in die Lücke die 2. Kol. Brig. unter dem Faschodahelden Marchand, der einst so viel Racheschwüre gegen England heraufbeschwor. Bei Remanoville ging eine wahre Schlächterei vor sich, 3. Inf. Augsburg brauchte wütend die blanke Waffe, rechts davon drängten die Passauer und mit größerem Verlust 20. Lindau vor. Die Allgäuer
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