Bismarck 04
man sich, die ganze Warschauer Gruppe auf die Rawa und Piliza zurückzuführen, wo vorläufig nur 3. östr. Kav. D. die Lücke zwischen beiden Gruppen füllte. Die Südgruppe sollte dann über Novi Miasto den Nachdrängenden die linke Flanke abgewinnen. Am 18. bedrohte General Novikow mit der kaukasischen und Gardekosakendivision Mackensens Linke, die aber von der sächsischen und 7. östr. Kav. D. gedeckt blieb. Gegen Frommels rechte Flanke drang General Schilienski mit 5., 23. K. bei Karzew über den Strom, erhielt zwar vor Kalvarja eine neue Schlappe durch die Allensteiner, blieb aber in gefährlicher Nähe von Blonie, die russische Artillerie brüllte bis in die Nacht, als Mackensen und Frommel sich am 20. unbemerkt loslösten. 81. Art. deckte bei Nadarzyn den von Nachhuten maskierten Abzug, deren Tapferkeit dem Feind das Stehenbleiben eines Heeres vortäuschte. 40 km weit marschierte man in die neue Stellung, dort am 22. schlachtbereit. Sächsische Reiter plänkelten so lange, bis ein letztes schlesisches L. St. Batl. südlich Sochatschef vorbei war. Die verbündete Reiterei und L. W. Wrechem stellte sich dann an der Bsura auf, das Fußvolk an der Rawa und Piliza grub sich ein unter Beihilfe der 26. P. Die abziehende Südgruppe brachte noch dem verfolgenden 17. r. K. eine blutige Schlappe bei. Dankl sollte die Verfolger überflügeln und an die Weichsel drücken, doch auf Kriegsglück der Österreicher darf man sich nie verlassen. Genug, sie kamen nicht. Unser langsamer staffelförmiger Abmarsch mit der Linken bis Strykow nördlich Lodz konnte sich aber Rußkis entledigen, wenn sich die Rawalinie möglichst lange hielt. Dankl wurde zwar von 4., 9. A. am 23. von Kocenice und Alexandria her angegriffen und von 19. r. K. der 5. A. über Warka in der Flanke umwickelt, doch Gallwitzs Gardereserven und eine Allensteiner Brigade stäubten über Glowaczew die Umgehung nord- und ostwärts auseinander. Am 24. wichen die Österreicher an Radanka und Ilzanka, nie fochten sie braver, doch Victor Dankl war eben kein »Sieger«, kein Sulla Felix und »Cäsar und sein Glück« pflegen eben nur an solchen Personen zu haften. So war denn Hindenburgs großer Plan gescheitert. Unstern waltete überall, wo die k. k. Wehrmacht auf sich allein gestellt blieb, er harrte schon viel zu lange aus, damit die Habsburgische Hauptmacht an San und Dnjestr siegen könne. Sie und siegen! Nachher verbreiteten aber gewisse schwarzgelbe und obendrein noch tschechische Freiherrn die freimütige Unverschämtheit, die edlen k. k. Streiter hätten sich geopfert, um Hindenburg zu retten! Saubre Bundesgenossen! Gallwitz deckte noch lange den Rückzug an der Radomka gegen die ganze 5. A., am 26. hielt 41. D. bei Grabow die Russen ab, die Garden bei Augustowo, Helenow und Henrikow. Sie wollten aber ihre Vereinsamung nicht büßen, da ihre bisherigen Waffenbrüder des 11. K. vom rechten auf den linken Flügel eilen mußten, wo Gefahr drohte. Sie lösten sich rasch und ungehindert, retteten aber nochmals Dankls Linke kehrtmachend bei Kielce, den die 9. A. jetzt am 31. ganz durcheinanderwarf. Er wich hinter die Nida, alle Österreicher im November bis zum Dunajec und den Karpathen, und da Hindenburg sich hinter die Warte bog, riß zwischen Krakau und Posen eine breite Lücke auf, durch die der Großfürst seine Walze von 2 Millionen (110 000 Säbel, 7000 Geschütze) lenken wollte.
Seit 24. griff 2. russ. A. die Rawkalinie erfolglos an (11., 22., 37. L. W. vorzugsweise im Feuer, 176. Inf. in Reserve), 3. A. mit ihrer Hauptmacht seit Gallwitz Abzug färbte die Sandhügel unheimlicher Föhrenwälder zwischen Rawka und Piliza mit Strömen ihres Blutes, ohne den entschlossenen Scholtz aus der Fassung zu bringen, sein Allensteiner K. ließ den Feind ruhig an- und ablaufen. Mackensen bat um Hilfe, als neue Massen der 1. A. von Plozk her auf Lodz drohten. Am 25. schwere Krise zwischen Rava und Bsura bei Gluchow und Gyzin, bei Saniki und Bialynin hielten L. W., L. St. und Reiterei mit 1. Jägern fünf Russenk. in Schach, erst zuletzt von Thüringern unterstützt. Flankierung aus Osmolin zwang zum Abzug unter starkem Nachhutgefecht der schles. Ersatzbataillone bei Kiernozia.
Die Reiterei war von Ilow-Piontek bis südlich Lovicz zurückgegangen, wo 8. Kav. D. am 27. haltmachte. Hier wimmelt es wieder von Spezialirrtümern, denn daß sie erst am 27. bei Warta zur Armee trat, ist ebenso grundfalsch, wie, daß die ganze
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