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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Staatsgebilde lähmte uns dauernd. Was sich daher an vorwitziger Kritik gegen Hindenburgs Operationen heut äußert, müssen wir streng zurückweisen. Sie war leider unbedingt nötig, auch ihre rücksichtslos kühne Durchführung bis zum Äußersten, nur so konnte man den Russenalb von den Österreichern abziehen. Beweis genug, daß sie das eingeschlossene Przmysl entsetzen konnten. Indessen fiel bisher nur die Nachhut der A. Ewert den Deutschen in die Hände (8000 Gef.), bei weiterem Andrang ward auch das Lagerkorps Iwangorod zersprengt bei Slomiki und Alexandria, doch gelang nicht, an der Weichsel zwei auf Fähren bei Nacht übergesandte Korps durch Brückensprengung abzuschneiden, wobei eine Brigade in Nähe des Uferorts Wolka ein ganzes K. aufhalten wollte. Alle Versuche Ewerts, unter eigenem Flußübergang zum Angriff zu schreiten, mißglückten.
    Am 11. besetzten Gardefüsiliere Novo Alexandria, am 13. Gardeschützen Slomiki westlich von Fort Gortschakow, weiter rechts erschienen G. R. Jäger und 2. G. R. schon am 17. angesichts Iwangorod. Der Verlust, bisher sehr gering (220, 5. G. verlor am 10. vor Alexandria nur 25), steigerte sich jetzt sehr. Denn vier (nicht acht) russische Korps brachen zwischen Warschau und Iwangorod vor und am 17. erfolgte ein neuer Ausfall, der bis 19. gänzlich zusammenbrach. Lehrregiment und 64. R. griffen ins Gefecht der Füsiliere ein (zusammen 1000), 5. G. und besonders 5. G. Gren. warfen den Feind über Dombrowka (650). 5. G. Art., 1., 2. G. R. Art. beschossen am 20. Ruda (70). Links davon fochten 6 Batl. Plüskows bei Dombrowka (430). Hier soll das Weimarer Rgt. sich ausgezeichnet haben, bei dem der Großherzog selber sich als Schütze einreihte, es machte allein 1000 Gefangene, doch sein winziger Verlust (50) spricht nicht gerade für Kampfschwere, übrigens focht nur ein Bataillon, 82. trug allein die Hauptlast. Der Kampf westlich Alexandria, wo die Russen verdeckt vom Weichseldamm schossen, war auch nicht blutig für 7., 19. L. W., die sich am 14. bei Pulawski einschoben (165). Daß irgendwelche Kompagnie auf 85 schmolz, muß Mythe sein, falls nicht auf 64. R. bezüglich. Auch 11., 47., 55. Art., 11. Thorner R. F. Art., 1. Ers. F. Art. bei Helenow litten sehr mäßig. Auch 18. I. der Mittelkolonne mischte sich über Glodda ein, III. schon früh vor Iwangorod (150), das 20. K. entfaltete sich zu scharfem Kampf. Seine Rechte hatte den grimmen Strauß bei Wolka am 13., 14., wo 59. nebst Ers. Batl. 729 verlor. Bei Helenow-Holendry östlich Kocicenice 148., 152. (835), I/III/152. unterstützte außerdem bei Wolka, II. schloß sich später dem linken Flügel an, der von der Piliza her sich Warschau auf der Nordostseite näherte (dies Rgt. verlor alles in allen 867). Dort 150., 147., 151. sowie 1. Jäger, die schon am 14. Blonie erreichten, mit geringer Einbuße (937), 93. R., 9. L. W. und die von Woyrsch geschickte 10., 51. L. W. hatten am 9. bei Grojec Sibirier in die Flucht geschlagen (2000 Gef., bei Iwangorod 3800), stießen aber bei Blonie auf erbitterten Widerstand. 93. R. Berlin-Anhalt gewann und verlor wieder diesen wichtigen Punkt und litt schwer (700, zusammen 1500).
    Die Heere Ewert und Plehwe hatten nach Iwangorod kehrtgemacht, wo sie ihre Massen über den 1200  m breiten Strom, durch Hochwasser geschwollen, bisher nur mit Vorderspitzen entwickeln konnten. Indem sie hier von Hindenburg an die Weichsel gefesselt, sollten A. Dankl und außerdem 11 k. k. K. von Krakau bis zum Sanj ihnen in die Flanke fallen. Ihnen war die Entscheidung zugedacht, wie im Kraftverhältnis lag, doch so groß war unser geistiges Übergewicht, daß ihre Offensive zur Nebenhandlung herabsank. Sie zersplitterten sich, verspäteten sich, zerquetschten nirgends ein russisches Zwischenglied. Als wir die Weichsel sperrten, überschritt sie noch nicht mal den San. Allerdings gesellten sich ihren Kampf- bedeutende Krankheitsverluste, nur die Deutschen behielten unter Wetterunbill und Gewaltmarsch ungebrochene Haltung, gehoben durch ihre Siege und unerschöpfliche Zuversicht auf ihre großen Führer. Noch waren die Russen im Weichselbogen unentwirrt mehr nach Tiefe als Breite gegliedert. Doch sie saßen trocken in ihren Brückenköpfen und Schanzen, während der durch Regen in Lehmbrei verwandelte Boden der Weichselniederung vom deutschen Nachschub schwer bemeistert werden konnte. Das Hauptquartier hielt persönliche Einwirkung für so geboten, daß es sich von

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