Bismarck 04
um Brückenkopf Jaslo herum nicht eindrücken lassen. Umsonst, er mußte unter Brückensprengung nördlich zum San abziehen, nachdem er auf einer Länge von 16 km eine Tiefe von 30 km in vier Stellungen fahren ließ. Damit gab er Brussilows rechte Flanke preis und Emmich erreichte in Gewaltmarsch, den sich 22. Pfälzer anschlossen, die Gegend nördlich des Dukla, von wo seine Batterien den Paß bestrichen. Als am 6. Mackensen die Wisloka überschritt, hatte die Garde freilich noch 20 Gesch. erobert und die Gefangenenzahl stieg sehr, denn am linken Flügel auch bei 3., 10. D. und Tiroler Kaiserjägern des Erzherzogs ging alles glatt am Schnürchen talwärts. Während am rechten sich steile Berge vor den Reservetruppen auftürmten, die sie kämpfend erkletterten. Hier hielten auch r. 3 Brig., 10. D. und Rgt. 296 zäher aus, als 63., 31. D. gegen Garden und Mährer, und 9. D. nebst Hälfte 61. gegen Behr und Kneußl. Hier wich Dimitriew unter Entleihung der 61. R. D. von Brussilow, erkannte aber richtig seine Nordflanke für strategisch wichtiger und ließ dort 4 separierte Regimenter und den Hauptteil 70. R. D. sogleich durch 205. Rgt. der 52. Kaukas. Div. stützen, die dann selber folgte. Noch weiter nördlich baute er 5., 42. D. nebst zwei separierten Regimentern auf. Dort kam General Besser so unbemerkt über den Dunajec, daß der Uferwechsel nur 14 von I/II/219. R. kostete und sieben Russenbataillone das Häuflein nicht mehr verdrängen konnten. Dies Einstoßen des Brückenkopfes verwirrte nicht, wie man deutscherseits annimmt, Dimitriew zur Entsendung seiner bei Jaslo ausgeladenen neuen Reserven (21. Kaukas. D. und Sibirier), nordwärts, sondern er erkannte eben, nicht Mackensen, daß nur dort ein Stoß strategisch gefährlich sei. Von seinen 14 Div. verschob er also jetzt den Hauptteil nach Norden. Im Süden gerieten 58er in solche Verstrickung, daß sogar Behrs Artillerie in Gefahr geriet, doch sie schmetterte kaltblütig alles nieder, was aus Cieklun hervorquoll. Nur das aufopfernde Siegbeharren von Bayr. 13. R. und ihrer Batterien führte zur Umfassung der Russen, die auf der Ostra Gora verduzt die Waffen niederlegten. Wenn der offizielle Bericht statt 13. R. die 22. I. lobt, die fast gar nicht focht, so rechtfertigt man diese übliche Bevorzugung der Aktivtruppen höchstens dadurch, daß die Pfälzer hier die Beine statt der Arme anstrengten und am 5. früh die Karpathenstraße sperrten. Hier liefen aber nur wenige abziehende Kolonnen Brussilows Emmich in die Arme. Auch die 8. A. entkam ohne wesentliche Gefährdung, für diesen nahen und billigen Vorteil trieb man den obendrein verspäteten Keil an falscher Stelle ein und trieb so nur die 3. A. auf ihre richtige Rückzugsbasis zum San. Dimitriew, Bulgarenfürst in russischen Diensten, konnte nichts dafür, daß die »unerschütterlichen« Russen deutsche Kanonade nie ertragen lernten und sich schon an der Wislocka in solcher Zerrüttung befanden, daß Bataillone von 7 verschiedenen Div. sich bunt durcheinanderdrängten und die kaukasische 52. D. nur 9 von ihren 36 Gesch. rettete. Doch umsonst winkten den Tirolern schon Tarnows Türme aus der Ferne als Siegespreis, bei raschem plötzlichen Hauptdurchbruch auf Tarnow wäre man mit dem notgedrungen vom Dunajec abziehenden Feind zugleich in der San-Linie angekommen. Nun sammelte sich dort erneut die 3. A. und das strategische Ergebnis war Null. Übrigens glückte auch Verschleierung der Absichten so wenig trotz deutscher Gegenbehauptung, daß Nikolai schon 63. D. aus Warschau, 2. sib., 3. kauk. K. über den San verladen ließ, sogar eine Div. 15. K. vom Njemen her. Trotz 400 000 Toten im fünfmonatlichem Karpathenkampf, die er zynisch zugab, hatte er noch Nachschub genug und eine furchtbare Befestigung bei Lemberg geschaffen. Wie es jetzt nach unbeständigem Sonnenschein in die qualmende Naphtaquelle hineinregnete, so war auch deutsche Aussicht auf rasches Vorwärtskommen verregnet. Zwar hatte man zuletzt bei 150 km Länge der jetzigen Linie 50 km Raum gewonnen, jeden Tag steigerten sich die bisher so dürftigen Siegesfrüchte, am 7. sollen die Gefangenen schon auf 70 000 angeschwollen sein (ein Drittel davon für Erzherzog und Boroevic, angeblich 10 000 für die Bayern, deren 13. R. kräftig bis Besko drang), da die Nachhuten sich feige ergaben und Emmich nach 40 km Marsch den Rest einer von Borovic zersprengten Division abfing. Dies Nachtgefecht der 77er bei
Weitere Kostenlose Bücher