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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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(600), Kneußl (700) folgten der 8. A. auf Przmysl, der Erzh. verlor wahrscheinlich 10 500 Österreicher und 2000 Besser, dessen 220. R. vornan stritt, Arz 3000, Garde 2450, Emmich 2850 = 24 000, also Monatsverlust Mackensens nach dieser neuen Berechnung mit Zugabe aus Junilisten inkl. Art. und P. und Zwischengefechten über 50 000 (24 000 Österreicher). Emmich faßte bei Rowne zunächst nur mit der 20. D. zu, focht aber dann bis 20. zwischen Wislock und San und verlor am meisten von da ab, wobei die Oldenburger und Braunschweiger am meisten litten. (Übrigens ließ er 73., 164. bei Reims zurück). Der russische Blutverlust bei wiederholten rasenden Gegenstößen war auch hier unübersehbar.
    Die ganze südliche Russenfront kam ins Wanken, des Erzherzogs Vordringen längs der südlichen Weichsel zwang zum Abzug von der Nida, der Umfang des Rückwärtsschwankens erstreckte sich auf 300  km bis zu den Ostkarpathen. Überall wehten die Fahnen der Verbündeten vorwärts, das beharrlichste Lügen konnte den Pariser Lüge-Experten nicht verhehlen, daß der neue Siegeszug keinen Aufenthalt kenne und den ganzen Sommer füllen werde. Doch was dem einen recht, ist dem andern billig: wenn wir unsre Rückzüge an der Ostpreußischen Grenze mit Recht leicht nehmen, warum sollte Nikolai sich nicht überzeugt haben, daß es mit dem Abzug von Nida, Dunajec, Karpathen nichts auf sich habe und seine südwestlich vorgeprallte Spitze verkürze? Fatal blieb nur die Nötigung, Przmysl zu decken. 41. R. K. nördlich 3. öster. K. südlich, Kneußl nebst 46. Schlesiern östlich, schlossen am 24. die Festung ein. Deshalb mußte Iwanow, sein Satrap auf der südlichen Kriegszone wie Rußki auf der nördlichen, den Kampf noch am Westufer des San bei Jaroslau aufnehmen. Dort war der hochstämmige Schloßpark mit uralten Eichen wie dazu geschaffen. Hier lagerten 41., 45., 62. D. mit noch unberührter Frische. Wieder kam es zu kunstlosem Frontalraufen. Dimitriews Quartier im Hotel Krakovia in Jaslo hatte ratlose Hilflosigkeit verraten, doch Iwanows und Brussilows harter mitleidloser Wille trotzte den Muschik-Kohorten aufs neue rechtgläubigem Opfermut »Alles für den Zaren« ab. Noch wuchs sich die Niederlage nicht ins Breite aus. Hier waltete keine strategische Feinheit wie bei Ludendorffs epochalen Kunstwerken, nicht Führung, sondern taktische Überlegenheit der Truppen entschied. Selbst die Österreicher bedurften keines Ansporns, jetzt das Äußerste aus sich herauszuholen. Den Antrieb angeborener Tapferkeit, der allzeit ihre Heere beseelte, verdoppelte der eifersüchtige Wetteifer, es den beneideten Malefizpreußen gleichzutun, und das befriedigte Aufatmen erblichen Mißtrauens in die traditionell unglückliche Führung, endlich unter reichsdeutschen Befehl zu stehen. Jaroslau eroberten am 15. gemeinsam Garden und Honveds, erstere nahmen Schloß und Meierhof, letztere die baumlose Jupanokakuppe, Gardeulanen und Honvedhusaren ritten abends in Stadt und Bahnhof ein. Die Garde wandte sich gegen den Flußwinkel von San und Wislock, schon erzwangen aber »die Braunschweiger« den Übergang an anderer Stelle. Wirklich nur sie? Immer wird dies Rgt. gerühmt, immer das Oldenburger Rgt. übergangen, doch immer hatte es den größeren Verlust, so weitaus auch hier. Daß die Grenadiere Elisabeth-Alexander hier stürmten, ist laut V. L. ebenso unwahrscheinlich, Franz und Augusta müssen es vollbracht haben. Bald drohten deutsche Feuerschlünde auch nach Przmysl herüber.
    Das Gesamtbild einer ungeheuren Verwüstung mußte wohl den zähesten Moskowiter entmutigen. Die Überlegenheit der verbündeten Artillerie erwies sich überall als gradezu erschreckend. Alle hufeisenförmigen Batterieeinschnitte der russischen, so lange ausgebauten Schanzlinien, lagen in Trümmern, die Drahthindernisse wurden größtenteils schon weggefegt, ehe unsere kühnen Pioniere sie durchschnitten. Das verbündete Fußvolk besaß stets die größte Feuerüberlegenheit beim Schußgefecht, was man auch beim Stürmen ausnutzte, unaufhörlich feuernd, bis zum letzten Laufschritt-Anrennen in die feindlichen Gräben hinein, und auch hier beim Handgemenge überwogen Mut und Kraft der Deutschen und Ungarn entscheidend. Hier und da wehrten die uniformierten Muschiks sich mit stumpfsinniger Wut, im allgemeinen aber wollte ihr Händehochhalten oder Waffenwegwerfen und Ausreißen kein Ende nehmen. Nirgendwo barg man rechtzeitig das Kriegsgerät. Wie rasch entfiel den Russen

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