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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Warschau »ungeheure Mengen erstickender Gase«. Sobald der russische Generalstab diesen Geruch verspürt, muß man sich die Nase zuhalten, da stinkt etwas faul im Staate Mongolien. Im Norden Einfall in Kurland nebst viel Reiterei, geniale Diversion Ludendorffs. 6., 78. R. D., 3., 6. Kav. D. genügten hier zunächst, dann bayr. K. D., deren 2. Brig. bei Kiely 14, 145 verlor. Die Reiterscharmützel waren ernst, noch ernster die Gewaltmärsche, am 29. legte General v. Crailsleim 80  km zurück. Bald folgten 1. noch 36., 80. R. D., letztere schlug die 73. r. an der Dubissa. Im Mai am Dunajec und San 2200 der Div. Besser, 1515 Bayern, 6415 Garde, 4500 Emmich, 6000 K. Francois, 2540 D. Behr = 25 000. In den Karpathen 5000 (1200 v. 35. R. D.). Im Norden neuer Zweifel, weil Mai- größer als Aprilverlust. Vor Warschau 5., 49. R. D. usw. 3000. Gallwitz (1154 v. 107., 133. sächs. L. W., 550 Westpr.), Scholtz, Below 4000, Eichhorn (21. K. 2075), 5000 Lauenstein in Kurland, 1. R. K. 2100 (5. R. 800), 6. R. D. 1200, 78., 80. R. D. 1270, Kav. 400 = 5000. Summa rund 47 000 (inkl. 340 Art., 692 P.). Amtlich wird freilich Verlust der 11. A. in Galizien auf 27 867 Deutsche angegeben und mögen dabei Nachträge aus Junilisten vorliegen. K. Lauenstein, später A. Below, erkaufte glänzenden Erfolg bei Schaulen und Libau billig. Hessische Drag. und b. Chevauxlegers kreuzten immer siegreich die Säbel mit Garde- und Amurkosaken, Ussuritern und Russen.
    Im wunderschönen Monat Mai ist in Italiens Herzen die Liebe zur Fratellanza aufgegangen. Abällino der große Bandit aus des Waldes tiefsten Gründen spielte mit gezücktem Messer den Fra Diavolo, wozu ihm Gabriele der Verkünder ein putziges Heldenlied sang. Das zog viele Kräfte Österreichs ab (nach und nach 300 Batl.), zu dessen Stützung etwas geschehen mußte. Daß man aber erneut 8 deutsche Divisionen nach Galizien versetzte und noch 6 andere folgen ließ (außerdem schon 7 früher dort) war des Guten zu viel und die ganze Schöpfung eines neuen Feldmarschallats Mackensen vom Übel. Um Hindenburgs unbequeme Machtfülle mit höfischen Undank zu beschneiden, raubte man ihm das neugebildete 41. R. K. Francois (Litzmann trat für Marrwitz beim 38. ein) und die 9. A. vor Warschau. Er behielt nur 8., 10., 12. A. (Gallwitz, jetzt so genannt), während die neue 11. A. Mackensens außerdem das k. k. K. Arz und 4. k. k. Armee sich unterstellt hatte. Mit solchen Kerntruppen wie Garde, Hannoveraner, Bayr. D. Kneußl und solchen Massen (16 verbündete D.) nebst einer gewaltigen Artillerie war es kein Kunststück, die r. 3. A. zu sprengen und später, unterstützt von Borovic und Böhm, auch 3., 8. A., frontal aus Ostgalizien herauszudrücken. Der Stabschef v. Seekt erwarb sich viel Verdienst um unermüdliche Vorbereitung, es wäre besser gewesen, wenn man dort Strategie getrieben hätte. Der staffelförmige Angriff vom rechten Flügel her, gelehnt an 21. öster. D., konnte nichts vollbringen, als die Russen vom Duklapaß abdrängen, was gar nicht nötig war. Brussilow konnte sich nur ruhig in den Paßschluchten festklemmen, wo schon eine halbe Million Russen bluteten und verbluteten, das hätte nur seinen Rückzug nach Lemberg verzögert und daher verschlimmert, während hier nur ein paar Div. durch Emmich zersprengt wurden, der sich übrigens verspätete oder eben noch nicht heran sein konnte, so daß Mackensens Angriff verfrüht und schlecht angelegt war. Wir finden es unverantwortlich, daß Kneußls Bayern (3., 22. I., 13. R., 21. Art.) sich lange am 2. allein im Berggelände abquälen mußten, nur unterstützt von I/46. R. der 119. D. Behr (46., 58. I., 46. R.) und rechts von Österreichern. Vorgehaltene Schutzschilder schirmten dort nicht vor Flankenfeuer. Auch bei Gorlice erschossen nur die zugeteilten 29 Batterien (2 Gebirgs-, 4 öster. Positions-) den Eingang in festgebautes Schanzwerk der Waldhöhen, schwere Minenwerfer versetzten den verduzten Feind in Schrecken. Eine richtige Materialschlacht, wobei Brände das Schlachtfeld für hellsichtige Artillerie beleuchteten und eine lodernde Naphtafabrik schwarzen Rauch in Wolken den Verteidigern ins Gesicht sandte, als der »Holzhof« in die Luft flog. 82. R. D. Fabricius tat das Beste, Ers. Batl. Breslau von 271. R. eroberte den hochgelegenen Judenkirchhof von Gorlice. Die festungsartigen Kuppen frontal anzurennen war ein Unding. Bei 81. R. D. Stocken mußte man

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