Bismarck 04
V. L. oder Gefechtsberichte? Erstere sind Beweis – Dokumente, letztere doch nur Behauptungen. Denn umgekehrt summiert sich Verlust der anderen L. W. sehr hoch (10 000 inkl. sächs. L. W., exkl. Woyrsch), höher als man erwarten würde (wo verlor z. B. 8. L. W. 1130). Da nun durchschnittlich fast alle Einzelverluste sich mit offenkundigen Tatsachen decken, d. h. weder zu hoch noch zu niedrig scheinen, wird man in den wenigen zweifelhaften Fällen wohl eher die amtlichen Berichte als die V. L. anzweifeln. Denn wie kamen letztere dazu, plötzlich in einigen Fällen unvollständig zu sein, da sie doch sonst sogar überraschend hohe Ziffern bieten? Sei dem wie ihm wolle, wir möchten gleich die Augusttabelle anschließen aus Listen bis 10. September.
Wir finden hier 22. R. K. belastet mit 5670 (206., 208. allein 2365) und zwar hauptsächlich am Schluß. Das steckt über vieles ein Licht auf und widerspricht keineswegs dem Kampfverlauf, sondern nur der offiziösen Versicherung auch im Juli, die Verluste seien »verhältnismäßig gering« gewesen, weil die herrliche Führung immer so hübsch flankierte! 3650 Hannoveraner (diesmal Braunschweiger am meisten: 1487), Garde 5500, bei Monatsmitte schon auf Abtransport nach Arras (wiederum 1. G. D. 3165, 2. G. allein 1605), 47. R. D. 1655, 22. D. 1960 (950 v. 82,), 119. D. 1050. Linsingen: 11. b. D. 2120 (wiederum 1250 v. 13. R.), 4. D. 3470, 1. D. 2425, 107. D. 1975 (1285 v. 232. R., 690 v. 32. R., vielleicht gehört Hälfte davon zum Juli), 41. K. 2725, Warrwitz 3400 (1085 v. 118. R.), 32., 71. Thür. 415. Bemerkenswert, daß Linsingen, obschon er die stärksten Stellungen zu nehmen hatte, minder litt als Mackensen, weil er eben flankierend drückte. Es ist jammervoll, wie Garde und Brandenburger in Mackensens »Frontalrauferei« hingeopfert wurden. Bothmer verlor nur 2900, wies also trotz Weichen von Hofmanns Österreichern zuletzt den Feind leicht ab, falls nicht aus Septemberlisten viel Nachträge beizurechnen. Dazu 1.–4. Jägerregiment 460. (Im neugegründeten Alpenkorps waren 3 Rgt. bayrisch). A. Leopold: 4070 schles. L. W. (1085 v. 37.), 5. R. D. 855, sächs. L. W. 455. Württ. 625. Bayern 300, 49. R. D. 800 = 7100. Gallwitz: 50. R. D. 625 (falls 281 von 21. Jg. dabei) Westpr., 141. (1455), 175. (1142), 21. (979), 5. (750) usw. = 4850. Pommern 2606 (1702 v. 42.), Thür. 1934 (1155 v. 94.), Württ. 2408 (1043 v. 119,), G. D. 1756 (1080 v. 93. R.), G. R. 3732 (1820 v. 1. G. R., 628 R. Jäger, 64. R. 745, 2. G. R. 445, Art. 94), sächs. L. W. 2300, 89. L. W. usw. und 4. Jg. 770, L. St. Ers. 1000, 329.–31. Inf. 1600, 342.–44. I. 1850 = 25 500. Scholtz: 5. Brig. 400 (63 P.), 11. L. W. D. 1583. sonstige L. W. 1065, 3. R. D. 1600, Allensteiner 4100 (1585 v. 147. inkl. Ers. Batl.). 75. R. D. 3300 (2030 v. 249.), 750 L. St., 2. D. 4100 (1540 v. 4., 1455 v. 44., 977 v. 33., 116 P.), dazu 991 v. 41., 350 v. 45. Zusammen 17 500. Eichhorn: 785 Saarbrücker (184 P.), Litzmann 1225, Königsb. 747, Bad. Ers. Rgt. 530, sonst. Ers. 657 = 3950, was natürlich zu wenig ist, offenbar hier die neuen, nicht zum älteren Verband gehörigen Inf. Rgt. (2500), neuer Ers. 1135, sonstige Kav. 258. – Below: 1. R. D. 3150 (975 v. 1.), L. W. 900, 20., 24. R. 700, 78., 80. R. D. 1270, 36. R. D. 2500 (5. R. 662, 54. I. 790), Kav. 1500 = 10 000. Sinken des Verlustes zeigt an, daß der russ. Widerstand durch die am 14. Juli einsetzende neue Offensive gebrochen, nachdem am 21. Schaule vom 1. R. K. erstürmt, das nebst 78. R. D. auch am 14. August den Gewinn behauptete. 3. Kav. D. wurde freilich bei Kirli bedrängt, doch r. 5. K. D. vom 1., 4., 5. bayr. K. Brig. geschlagen. Total für August 107 000. (B. 11. D. von 2. Mai bis 1. Sept., 228 Off., 8691 laut Kr. Archiv, also etwas mehr, als wir den V. L. entnahmen, es kann sich auch bei andern Angaben um geringe Schwankung handeln). Inkl. 642 P., 713 Art., 442 Diverse im Norden rund 70 000, im Süden 37 000.
Dies beweist klar genug, daß Hindenburg–Ludendorff allein den Feind in der Zange hielten in unablässigen furchtbaren Kämpfen, während Mackensen und Linsingen notgedrungen losließen, weil ihnen Iwanow zwischen den Fingern entschlüpfte. Ferner wird klar, daß Woyrsch eben nur Anfang August am Ostufer der Weichsel schwer kämpfte und daß überhaupt größerer Zuschlag bei Juliverlust einzig bei Moser, Gallwitz und Scholtz nötig
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