Bismarck 04
Verlust im letzten Verzweiflungskampf der Serben. 26. D. verlor aber nur dann mehr als im Okt. falls 122. I. bisher von ihr getrennt, wieder zu ihr stieß, was insofern wahrscheinlich, als es noch Neujahr mit ihr bei Ypern focht. Vier preußische Jägerbatl. litten so ungemein, 3 davon im November, daß nicht angängig, sie anderswo (bei der Kav. in Kurland) anzunehmen. Für sie war ja dieser Bergkrieg das geeignetste Kampffeld, auch steht fest, daß später eine Jägergruppe unter Otto v. Below im Wardartal auftrat. Bedenkt man, daß sie von Köweß im Ibartal über Novibazar westlich, von Gallwitz nordwestlich, von den Bulgaren südwestlich in die Schraube genommen wurden, nachdem Stepanowic' tapferer Verzweiflungsstoß nach dem Wardar gescheitert, so liegt auf der Hand, daß sie sich im Amselfeld vor Pristina wütend wehrten und bei Durchschlagen südwärts nach Albanien ihre ganze Kraft zusammennahmen, also hierdurch unser Verlust bedeutend stieg. Wir zweifeln nicht, daß bei richtiger Leitung die Kapitulation des ganzen Serbenheeres möglich gewesen wäre, von dem nach gräßlichem Rückzug durch schneeberieselte, orkangepeitschte Einöde sich noch 50 000 Soldaten und Flüchtlinge, Bewaffnete und Unbewaffnete, bei Skutari sammelten und auf italienischen Dampfern nach Korfu fuhren. Die liebenswürdige Entente beschlagnahmte aus freier Hand diese Griecheninsel, welche schwere Neutralitätsverletzung natürlich »für Freiheit und Recht« geschah. Wehe König Konstantin, wenn er darob gemuckst hätte! Dagegen scheuten sich die Mittelmächte, irgendwie die neugriechische Grenze anzutasten, was für ihre Operationen gegen Saloniki nötig war, welche griechische Stadt die Entente gleichfalls zur Hochburg der Gerechtigkeit erhob. Würde Konstantin Einspruch erhoben und der Ententesöldner Venizelos wegen deutscher angeblicher Neutralitätsverletzung Griechenland zum Kampf fortgerissen haben? Sehr unwahrscheinlich, denn wie die Armee dachte, zeigte später der Übertritt eines ganzen griechischen Armeekorps, das nicht für die Entente kämpfen wollte, und die tapfere Beharrlichkeit, womit das Volk später der Hungerblockade trotzte, mit der die Völkergouvernante England das heilige Hellas zu Ententeidealen erzog. Es bleibt also verächtliche Michelschwäche der deutschen Politik, daß sie sich auf eine Abwehrflanke gegen Saloniki beschränkte, statt die kleine Armee Sarrails, dem Joffre dort einem stillen Wirkungskreis anwies, sofort ins Meer zu drängen, ehe ihm größerer Zuwachs blühte. Noch waren es lange nicht 35 000, wie vorgesehen, später über 100 000, Überbleibsel des Gallipoliabenteuers. Daß die stärkste Flotte nichts gegen Strandbatterien erreicht, wird dort bewiesen, unsere Artillerie hätte der Flotte kaum erlaubt, die Einschiffung zu decken, jedenfalls war Behaupten Salonikis unmöglich, sobald die Landbefestigungen und die Besatzung überwältigt. Ursprünglich mag auch deutscherseits so etwas beabsichtigt sein, denn deutsche Brigaden erschienen im rechten Flügel der bulgarischen Wardararmee. Doch bald erstarb jede Initiative unter dem linden Säuseln der geheimrätlichen Wilhelmstraße und das kleine strategische Unreinlichkeitstüpfchen Saloniki entwickelte sich zu fressender Schwäre.
Betrachten wir Novemberverlust in Rußland, so treffen wir: Bothmer G. 820, 48. R. D. 4150 (224. N. 1437) usw. = 5000, Linsingen 1. D. 2800. 22. D. 2400 (839 v. 167.) usw. = 5500. Schlägt man österr. V. L. noch so hoch an, wird doch klar, daß man relativ zu viel Geschrei von den Südkämpfen machte, denn sogar Prinz Leopold litt ähnlich: 49. R. D. 2750, Woyrsch 1900 (1385 v. 38. L. W.) usw. = 5000. Eichhorn, der jetzt die frühere Front von Gallwitz übernahm und nach links die Strecke südlich des Narocz, wobei die um Leopold verschobene 5. R. D. endgültig ihm zufiel: 3200 Saarbrücker 38. R. K. 2000 (253. R.), 5. R. D. 1000, 86. D. 3515 (2915 v. 341.) Ers. 3200 Kav. 250 = 13 200, woraus ersichtlich, daß die Schlacht an der Beresina bis Narocz nie abriß. Verlust der am linken Flügel stehenden Saarbrücker im Oktober-November gibt zu denken, daß der Feind offenbar schon damals in dieser Richtung sich anstrengte, stets ohne Spur von Erfolg. Scholtz mit Neugruppierung jetzt nördlich verschoben, wo früher Belows Rechte stand: 3700 (1385 v. 2. D., 64 v. 23. P., 350 v. 349. L. W.) Fabeck: 4450 R. (1. R. 1210) 39., 40. R. K. 7200 (1247 v. 260. R.) L. W., L. St. 2665,
Weitere Kostenlose Bücher