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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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1. R. Jg. 325, Kav. 465 = 15 150. Im Vergleich zum Oktober besänftigte sich also das Ringen ein wenig. Nun also Serbien: 22. R. K. 2215 Württ. 1000 und 1000 v. 122. R., Bayern 853, 6. D. 3950, Moser 1300, 4. Jg. 244, 1. R. Jg. 275, Gebirgsmasch. Abtl. 296, alles Übrige ist Konjunktur, etwa 800 Westpr., 1625 Ostpr. (1441 v. 41. ?) Thüringer 2000 (72. R. 1000?), 25. D. 2800 (1643 v. 116. I.) usw. = 18 400. Ferner sind zu verteilen 8500 neue Inf. auf die Nordarmeen 780 Art., 111 P., 260 Diverse, 590 Extraverl. Total 76 000.
    Man soll nichts verschwören, doch es scheint kaum möglich, daß 101., 103., 105. D. mehr verloren als andere Teile, 101., 103. kamen wohl erst im Nov. vor Pustina ernstlich zum Schlagen; die Bayern verloren in beiden Monaten nur 57, 2400 (wieder 13. R. allein 1060), was, gleichmäßig auf 10 D. erweitert, 24 000 ergibt, nicht wie nach unserer Berechnung 26 000 und was obendrein als Norm nicht zutrifft, da 26., 107. (die zu Eichhorn zurückging) 43., 44. R. D. weit weniger verloren. Vermutlich haben wir also noch zu hoch geschätzt. Das erst am 12. über Kragujevac nachrückende Alpenk. hat erst eine Dezemberliste, die also wie auch eine der 107. D. zu Nov. gehören könnte, doch ist möglich, daß bei Verfolgung nach Albanien oder Wardar Gefechte stattfanden. Bezeichnenderweise litten die Jägerbatl. am meisten, auch die 2. des 22. R. K. Denn das Ganze war ein Weidmannspirsch, wie auch wohl etwas vom neuen Jäger-Alpenk. schon im November hier zu rechnen aus Dezemberlisten. Erkennbar sind für 101., 103., 105. D. die Rgt. 41, 45, 152, 71., 32., 72. 4., 129., 175., 122. R. Leugnen läßt sich nicht, daß drei davon erheblich litten und 6. D. (20., 24., 64.) auch, doch im Ganzen will das nichts sagen! Auch etwaige Nachträge aus Dezemberlisten (vielleicht 4500, die aber als Wardar-Verluste denkbar) ändern wenig das Bild. Daß ein Feldzug, der in 2 Monaten so wenig kostet, nichts Ernstes bedeutet, ist klar. Damit soll natürlich nicht die herrliche Haltung, besonders des 22. R. K., in wildem Gebirge beeinträchtigt werden, wohl aber das Fama-Geschrei, als ob Mackensen dort Cäsars veni, vidi, vici hätte sagen können. Die Helden des Tages waren die Bulgaren, ihrerseits begünstigt durch flankierende Lage ihrer Grenzen. Ohne sie hätte man an die kecken Donauübergänge nicht denken dürfen, obschon wir Mackensen zutrauen, daß er auch ohne dies sein Glück im Draufgehen versucht hätte. Man spie zuvor den unglücklichen Potiorek an, munkelte sogar von Verrat, weil sein Mißerfolg gegen Serbien nach anfänglichem großen Erfolg (»Belgrad liegt zu Füßen Ew. M.«) nicht verstanden wurde. Die k. k. Sanitätsschlamperei trug ihm dies ein, obschon gerade er nicht wie Mackensen ins öde Hochland, sondern in Serbiens Kornkammern einbrach. Doch nicht seine Führung wurde besiegt, vielmehr handelte sie weit richtiger nach den Regeln der Kunst, indem sie einheitlich an der Westecke stieß.
    Mackensens fünf Donauübergänge sind theoretisch verdammenswert, hier gab es keine »Scheinmanöver«, sondern jeder Brückenschlag war ernstgemeint. Was Flußüberschreitung ins Gelach hinein angesichts wachsamer und überlegt handelnder Feinde bedeutet, lehren Aspern und Katzbach, zugleich lehren Napoleons ungeheure Vorbereitungen vor »Wagram«, wie sehr bittere Erfahrung die Schwierigkeit würdigte. Dabei kamen ihm obendrein noch Donauflottille und Lobau zu statten, was alles an der serbischen Donau fehlte, die auch dort viel breiter als bei Wien und hinter der ein Hochplateau mit Hochgebirge im Hintergrund aufsteigt. Gallwitz' am östlichen Donaubruch übergehende Abteilungen verdienten von Rechts wegen das Los der Franzosen an der Schwarzen Lake. Das alles glückte, auch bei Belgrad, wo die österreichischen und deutschen Pioniere unsagbare Mühe hatten? Jawohl, wenn zwei Brandenburger Kompagnien auf der Ziegeninsel zwei serbische Regimenter in die Flucht schlagen und anderswo bei Gallwitz sich Ähnliches begab, d. h. wenn völlig abnorme Truppenleistung gegen abnorme Untüchtigkeit in Frage kommt. Wellington sagte bescheiden, was sonst nicht seine Art: »Mache ich Fehler, reißt mein Heer mich heraus.« Da übertrieb er, aber bei Mackensen trifft zu, daß man mit so unvergleichlichen Truppen selbst den Teufel aus der Schanze schlagen könnte, selbst wenn man nichts als Fehler macht. Das Nämliche gilt für den Gebirgskrieg, wo unerhörte Umgehungskletterei verlangt wurde,

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