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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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lassen durfte. Tag für Tag wechselten Trommelfeuer und russische Einzelangriffe ab, doch erst am 26. schwang sich Ragosa zum letzten Großkampf auf, nachdem am 23. früh die 138er ihm noch die Schande antaten, dem 34. K. eine verschanzte Stellung am Uferwald des Sagetschsees vor der Nase wegzunehmen und auch auf der Nordflanke die 17. L. W. Div. Esebeck das Dorf Welitoje wegschnappte. Warum Pleschkow das 13., 34. K. so gut wie nicht verwertete, ist ungeklärt; vielleicht griffen Teile davon über Postary ein. Dieser letzte allgemeine Angriff am 26., 27. endete jedenfalls so ergebnislos wie alle anderen. Das 1. K. war bereits erledigt, das 1. Sib., 27. K. strengten sich nochmals an, doch die 1. Sib., 76. Div. waren schon zu morsch geworden, als daß die erst später eingesetzte frische 45. Div. und die 2. Sib. anders als vorübergehende Stundengewinne verzeichnen konnten, die zuletzt alle wieder verloren gingen. Der Hinauswurf von sechszehn russischen durch vier deutsche Regimenter schloß für Ragosa hier den unrühmlichen Kampf, den Baluchew gleichfalls zu lange fortsetzt«. Die neue deutsche Linie Mok–Blozniki am Narocz hielten 264., 266. R., 21. L. W., untermischt mit den so hart mitgenommenen 250., 251. R. Die Obersten Monteton und Graf Finkenstein schlugen das 3. K. immer wieder vom Fuß der Friemelhöhe gegen die Tannenschlucht zurück. Baluchews vergrämter Kampfgrimm wollte aber nicht nachlassen. 7., 25. Div. waren unbrauchbar geworden, die zur Schlacke verbrannte 10. ließ sich am 26. nochmals brav neben der frischen 7., 8. sib. Div. vorführen, ebenso die Hälfte der 68. neben der frischen 55. (35. K.) Zwölf Stunden lang wogte erneut der Kampf, doch 70 Geschütze des Obersten Opitz verleideten den Stürmern endlich das Wiederkommen, nachdem 341., 344. der Div. Wernitz unter General Adriani die deutsche Front verstärkten. Noch aber brüllten die russischen Batterien vom eroberten »Granathügel« südlich Mokazyca und Redern entschloß sich kurzer Hand, diesen beherrschenden Stützpunkt den Sibiriern zu entreißen. Am 27. früh nahmen 343., 344. den Punkt samt allem dort eingebauten Material, 341. erstritt die Waldung bis nahe zu den Tannen der blutbesudelten Schlucht. Doch ehe die Sibirier auf beiden Flügeln schützende Erlen und Birken aufsuchten, kostete es noch tagelangen Kampf. Trümmer der 10. D. stürzten in die Stachowicoschlucht ab, südlich des Bruchs wich 55. D. nach kürzerem Ringen. Die angekommene Div. Behr brauchte angeblich nicht mehr verwendet zu werden, doch verlor 46. noch 158 und das Gefecht dauerte in der Südzone noch lange fort. Bachulew blieb ein Starrkopf. Doch das Schicksal der großartig ausposaunten Offensive, zu der in Postavy der Zar selber erschien, war besiegelt.
    Noch vier Wochen lang lag man sich gegenüber, bis am 28. April deutscher Gewaltstoß, 266. Schleswig voraus, die ganze frühere Stellung zurückeroberte. 5600 Gef. bezeugten den Sieg, schon früher verlor Ragosa 4500, der nicht verschmähte, 162 d. Gef. nicht zu vergessen. Er mag wohl 120 000 tot, verw., verm. aus den Listen gelöscht haben, 7., 10., 22., 25., 59. D., 8. Sib. mehr oder minder ganz aufgerieben. Was bis zu 28 000 Gewehre aufgefüllt, kam mit 3000 oft ohne Gewehre aus dem Feuer, bis zu 300 aufgefüllte Kompagnien mit durchschnittlich 30. Die Regimenter 38., 85., 88., 98. waren völlig zu Grabe getragen, andere wie bei 10. D. verloren die Hälfte des Bestandes. »Ein Schlachten war's, nicht eine Schlacht zu nennen«. Aufs Äußerste rangen 224 r. mit 54 d. Bataillonen, denn laut V. L. fochten 34., 52., 227., 232., 250., 251., 264., 266. R. mit hartem Verlust, außerdem 341.–44. I. und Saarbrücker mit Energie, die braven L. St. Bataillone und 21. L. W. nicht zu vergessen. Man muß unstreitig den Gesamtverlust bis Ende April zusammenrechnen, dann tritt auch Zugabe bis zu Juniliste in Kraft, man begreift, daß in diesen Sümpfen und Schluchten die Nachlese erst späte Rapporte zuließ.
    Die amtliche Schrift wird als »Walter Flexs letztes Werk« angekündigt, als ob dieser später gefallene, in weitesten Kreisen unbekannte Lyrikanfänger eine Art Theodor Körner wäre. Die anregende Schilderung, kernig und kräftig geschrieben, benutzten wir namentlich für Angaben der »versumpften Lage« und sind dafür zu Dank verbunden, wie überhaupt allen diesen Büchlein, die im Auftrag des G. St. auf dessen gespendeten Unterlagen aufgebaut. Doch immer muß man sie mit

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