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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Vorsicht kritisch prüfen. Das eigene Miterleben färbt subjektiv die Anschauung, für einen Leutnant des 131. steht sein Rgt. immer obenan, erst später flicht er Lob der Div. Moser ein, als habe sie erst als späte Ablösung den Stoß aufgefangen. Dies kann nicht sein, denn wie hätte sie sonst mehr als Div. Bredow verloren. Auch 34. R. litt dauernd und zunehmend, so daß die Gefahr erst nach Abtreten Bredows am höchsten stieg. Nicht als ob wir dem 131. seinen schon in der Winter- und noch früher der Lothringerschlacht begründeten Ruhm schmälern wollten, doch sein Anfangsverlust war laut V. L. überaus mäßig, er fiel nur auf, weil Verlust aller anderen Saarbrücker gar so winzig (90 v. 17.), nur 166. schwang sich zu 137 auf. Selbst wenn man aus Mailisten schöpft, könnten die Saarbrücker nur wenig verloren haben, sogar 27. P. nur 28, 15. Art. nur 11, von Div. Kleist findet man so gut wie nichts in den V. L. und das im H. B. genannte »Hallenser« Regt. verdient nicht Hervorhebung, wenn damit 26. R. gemeint sein soll. Sagte Hindenburg: »Die 42. D. hatte es am schwersten« und beehrte nur die Saarbrücker mit Belobigungsbesuch, so war er falsch berichtet und beging eine Ungerechtigkeit gegen Moser. Denn dieser muß sich schon sehr früh dem Feind entgegengeworfen haben. Verluste reden eine beredtere Sprache als die üppigsten Ausschmückungen, 131. hätte sich unmöglich halten können, wenn nicht 232. R. sofort nach 52. R. eingriff. Sein großer Verlust ist in jedem späteren Stadium ausgeschlossen, da die Schlacht am Nordflügel früher (Anfang April) endete als am Südflügel. Moser und 34. R. führten daher den wahren Hauptkampf, als der Russe am heftigsten drängte. Die zirkulierende Behauptung, das Ganze habe nur 70 Tote gekostet, ist geradeso ungenau wie die von »4 Verwundeten« bei Wileity, 14. Husaren verloren nämlich genau 14 und es werden doch wohl noch andere Reiter, Batterien, L. W. etwas dort geblutet haben. Das alles unterstreicht nur, daß die Saarbrücker im März erstaunlich wenig verloren. Ließ unsere Art. den Feind nirgends mehr heran? Sicher irrt Flex, daß am 18. der Nordflügel mehr litt als der Südflügel. Auch späte Mailisten bringen nicht scharfe Herannahme der Saarbrücker: 538, während 227. R. hier schon 576, 341. I. 746 angibt. 240 v. 344., 289 v. 266. R. wohl bis März–April zurückreichen. In Junilisten trifft man wieder nur 236 Saarbrücker (104 v. 131.), so daß deren Gesamtverlust samt Märzlisten rund 1000 betrüge. Man setzte sich nach den ersten Rapporten in den Kopf, daß das 21. K. alles tat, und vergaß dabei den Zusatz »das verstärkte«, d. h. Moser, Seydewitz, Redern. So allein müßten wir urteilen, wenn nicht plötzlich in Julilisten 97., 137. mit sehr großem Verlust auftauchten. Freilich waren diese anderen Div. zugeteilt, doch wir sehen nicht ein, wo auch sie einen so hohen Verlust anders als im Frühjahr gehabt haben könnten. Oder doch? Das Wunderbare ist, daß in anderen Fällen, z. B. bei der Reiterei, die Märzlisten ganz rechtzeitig erschienen und sich offenbar mit der Wirklichkeit decken. Sind am Ende die treuen V. L. auch hier zuverlässig, d. h. die ganze Aufmachung der Märzschlachten künstliche Übertreibung außer am Südflügel, der Aprilkampf durchweg bedeutender und dann mit Zwischenpause erneut im Sommer fortgesetzt? Jedenfalls dürfen wir 18. März bis 28. April nur als einheitlichen Akt betrachten und erhalten mit Ergänzung aus Mailisten für 34., 250., 264., 227. R. als Verlust: 3200 Seydewitz, 2700 Redern, 1600 Wernitz, 1850 Moser, 1400 Saarbrücker, 500 L. W. (217 v. 21.), L. St. Alleinstein-Schlawe 255, wahrscheinlich bei Heuduck 1. Jäger 88, Behr 158, Kleist 250, Summa 12 000, sieht anders aus als »70 Tote!«

XXVIII. Südoffensive
    Junilisten (22 700), Julilisten (41 000) setzen in Verlegenheit, denn dies ist nichts, was auf großen Angriffsspektakel schließen ließe. Wir müssen aber stets festhalten, daß die Deutschen in der Abwehr unendlich weniger verloren als die Angreifer und daß im Süden nur 30 000 Deutsche standen, wie umgekehrt 30 000 Österreicher im Norden bei A. Leopold. Die österreichische Einbuße im Süden mag sehr groß gewesen sein, die deutsche dort jedenfalls nicht, obschon Hindenburg viele Truppen zur Hilfe schickte. Nach wie vor standen ihm 85 D., 20 K. D. Kuropatkins und Ewerts gegenüber, und wenn diese noch nachher erhebliche Verstärkungen zu Brussilow

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