Bismarck 04
5. Juli, doch 119. D. vom Narocz rückte ein und an diesem Brechpunkt vergrollte die Gefahr wie ein abziehendes Gewitter. General v. Seeckt als sogenannter Stabschef des ratlosen Pflanzer übernahm die 7. A. als deutscher Verteidiger der Karpathenpässe, die einen düstern Schlagschatten in die rumänische Ebene hinüberwarfen. Die Dacier als angebliche Lateiner und wirkliche Französlinge, die in Bukarest nur an Pariser Boulevards denken, vergaßen mit slawischem Leichtsinn, daß sie alles und jedes ihrer Hohenzollerndynastie verdankten und nur vom russischen Heißhunger etwas zu fürchten hatten. Sie wetzten die Waffen für fetten Raub – Pardon, für Freiheit und Recht.
Inzwischen schirmte Linsingen seine Flanke vor Wolhinsk mit den Armeegruppen Bernhardi und Falk, erstere siegte auch am 21. Juni mit 2. öster. K. und 11. b. D., die soeben – unglaublich aber wahr – frisch aus der Verdunschlacht eintraf. Ihre 9 Batl. bestanden wohl fast nur aus Rekrutenersatz, doch sie schlugen 22 r. ab. Am 23. kam die vielgeprüfte 107. D. bei Helenowka ins Gedränge, besonders 232. R., und General Marrwitz, der hier kommandierte, wurde hinter Luzk abgedrängt, dann am 5. Juli die Österreicher bei Kolki geworfen. Da stellte 37. Hannov. Br. (aus der Champagne) das Gefecht wieder her, am 6. stand L. St. Passau fest und mutig. (Selbst Elsaßwinkel kehrte man also leer, um die Lücke zu stopfen). An anderer Stelle stürmten am 29. acht D. unter Besobrasew mit ungeheurer Wucht heran, hier hieben 1., 3. G. Ul. und ein L. W. Ers. Rgt. (wohl Rosen) eine Weile die Österreicher heraus, doch verlor man das wichtige Trystin ans 2. Petersburger G. K. Langsam wich Puhallas Linke erneut, auf Boehm bei Brody zurückgeworfen. Hindenburg hatte noch 108., 86. D., 9. und bayr. K. D. geschickt. Kav. K. Hauer, K. Gronau und die von Woyrsch abgezweigte 7., 37. L. W. wurden von Lesch heftig angefallen, 26. öster. L. W. wich, doch I/343. der anrückenden 86. D. sprang hilfsbereit ein. Indessen wurde die Lage recht mißlich. Durch 14 frische Div. aus Norden und aus dem Hinterland verstärkt, drang Kaledin, nachdem er den breiten Fluß seiner Massen aus dem Styrbogen ins sandige Stochodufer abgeleitet, erneut vor, durch die Niederlage bei Swidniki nicht lange aufgehalten. Es scheint, daß Lüttwitz das ganze 10. K. herschaffte, denn 20. D. scheint nicht an der Somme gefochten zu haben, ihr Verlust im Juli-August überstieg noch den der 19. D. Man erfährt leider zu wenig von den Standorten der Hannoveraner, die offenbar den Hauptanprall auf sich nahmen. Am 8. schien Linsingens Stochodlinie beinahe gesprengt. Puhalla verlor gleichzeitig bis 27. die Lipamündung, Boehm das große Proviantlager Brody, ein unersetzlicher Verlust, Sacharow triumphierte. Die 50- km -Lücke nach Aufreißung der Front Luzk–Dubno schien sich westwärts zu vertiefen. Bei Luzk trat die Zarengarde an, zwei auserlesene Korps, auf 70 000 neu aufgefüllt, nachdem sie im Vorjahr auf die Hälfte schmolz, an verschiedenen Stellen als Triarier eingesetzt wie die preußische Garde. Vier andere frische K. waren am rechten Flügel des Angriffsbefehls gewärtig, 1. sib., 1. turkest., 23., 39. K. Linsingen soll rund 10 d. D. gehabt haben (die österreichischen waren kaum noch kampffähig). Wir können erkennen 86., 107., 108., 22., 19., 20., 11. b. und wohl 25., 47. R. D. nebst einer gemischten L. W. D. Inwiefern das Kommando 22. R. K. mitwirkte, d. h., ob Teile der 43. R. D. vorkamen, wissen wir nicht. Denn einerseits focht 44. D. bestimmt bei Verdun, andererseits ist der Verlust überhaupt zu groß, um zur Stochodschlacht zu passen. Denn hier verloren die Bayern Ende Juni nur 24, 1260, erst Mitte Juli hatten sie viel zu leiden; man muß überhaupt zu Augustlisten Zuflucht nehmen, um bedeutende Verluste Linsingens festzustellen. Indessen mag eine abgetrennte Brig. 22. R. K. mitgewirkt haben.
Nochmals hatte General Ragosa am 2. bei Baranowitschi die schlesische L. W. und das Siebenbürger K. Henriquaz so bärenmäßig angerannt, daß die erste Linie der Gräben und Feldschanzen verloren ging und am 3. Skrobewa-Kortschewa in Feindeshand blieb, so verzweifelt Szekler, Walachen, Karpathendeutsche sich dawider stemmten. Das war eine stärkere Wiederholung des Angriffs vom 13. Juni abends, wo japanische Geschütze, belgische Panzerautos, französische Masch. Gew., amerikanische Munition gemeinsam für Freiheit und Recht die
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