Bismarck 04
Ganzen 160 000 Gef., 450 Feldgeschütze, Zentralpulverfabrik und Arsenal der Hauptstadt nebst reichen Vorräten bekam, ersetzte nicht das Scheitern des strategischen Planes, den Feind vor Bukarest zusammenzudrängen und zur Vernichtungsschlacht zu stellen. Wird dies endlich eine Lehre sein, nicht auf Einkreisung zu bauen und deren Gefahren zu erwägen?
Der Krieg setzte sich so zwischen Donaumündung und Sereth noch lange fort, ziemlich unrühmlich und nicht eben geschickt in Mackensens üblicher Manier geführt. Das entzog uns viele kostbare Kräfte, die wir im Westen brauchten. Der rumänische Feldzug war so wenig zu Ende, wie damals der serbische, wenn man Saloniki als »Fortsetzung folgt« betrachtet. Wie dort, nahm hier die Entente den Handschuh auf, Rußland verteidigte die Moldau. Man rief Kellers Reitermassen ins Land, Sacharew mit immer zahlreicher werdenden Russen führte, 2. A. Averescu sammelte sich nun mit Massenaushebung, 4. A. grub sich auf langer Front zwischen Braila a. d. Donau und Rimnicu a. Sereth ein. Ententeagenten verwüsteten alten Bodenwohlstand, wo es ging, nachher sollte Deutschland dafür bezahlen. Falkenhayns frontales Vorgehen gegen Rimnicu 20.–27. Dez. war ganz nach Mackensens Schule. Erfolge Morgens brachten keine Entscheidung, erst Umgehung Kraffts. Die Kerntruppen der 11., 12. b., 76. R., 41. D. schmolzen ohne gediegenes Ergebnis. Die rückwärtige Gebirgsflanke im Tortustal wurde von den Russen aufgerissen, die Österreicher bei Ostna geschlagen, doch der seit langem dort kommandierende Gerock schlug den Feind aufs Haupt, am linken Flügel schützte Gruppe Conta den bedrängten Thronfolger. Da Gerock im Ganzen vier d. D. hatte, wäre möglich, daß außer Bayern auch Thüringer und Hessen dort bluteten, doch entfällt dies wohl alles auf Linsingens Schlacht. Übrigens Deutsche u. Österreicher entzweit, Zerwürfnis zwischen Siegern und Scheinsiegern. Bei Bothmer 1750 G., ferner 2400 der 22. D., 2358 der 82., 83., 118. R., 168. I. Was von 49. R. D. 2500, 75. R. D. 1153, 27. R. 520, 61. L. W. 1244 usw. zeitweilig zum Süden abging, ist unklar. – 8. b. R. D. laut Kr. Ar. 96, 4000, allerdings schmolz laut Rgts. Gesch. 23. R. von 1500 auf 500 Gew., offenbar ist aber hier die ganze Zeit seit August gerechnet, wo noch 18. R. dort mitwirkte, laut V. L. Aug., Sept. 18. R. 1866, 19. R. 1167, im Okt. 22. R. 799, im Ganzen verlor die tapfere D. noch mehr als im B. Kr. Arch. angegeben, doch im November schwerlich mehr als 1000. – In Rumänien: Alpenk. 3200, 182.–84. I. 1200, 253. R. 573, 187., 189., 333. I. 1636, fehlt Ausweis für 5 Rgt., die wenig litten. Zusammen 8500, dazu 12. b. D. angeblich 150, 5000, mehr als jede andere, was viel zu hoch erscheint und offenbar Dezember mitrechnet. Bei Kühne 2. Pomm. 499, 146. allein 924, dagegen 148. 152. nur je knapp 400, 26. R. 400. Danach scheint 479 v. 22. b. keineswegs zu wenig, nur 155 v. 13. R. erklärt sich damit, daß es am Vulkan nicht mitfocht, 18. R. 500. Fehlt Verl. wiederum von 5 Rgt., hier nach Durchschnittsmaßstab 2250. Kav. 600. B. Kr. Arch. berechnet Gesamteinbuße von 11. b. D. höher, und da bayr. V. L. oft nachhinkten, steht wohl einiges in unkontrollierbaren Dezemberlisten. Gesamtverl. Walachei aber höchstens 20 000! Dobrudscha 21., 45. I. 800, Kav. 100, 22. L. W. 633, L. St. und Jäger v. 217. D. unerkennbar, deren Walacheiverlust naturgemäß auf Dez. Listen fällt. Somit kostete Niederwerfung Rumäniens seit Sept. etwa 33 000, wenn wir 2000 für Gallwitz bis 3. Dez. rechnen. Schwer litt nur Krafft, seine und auch Schmettows kavalleristische Leistung sind ganz hervorragend. Ganzer Novemberverlust bis 3. Dez. etwa 54 000. Dez. Verlust aus bekannten Gründen unbekannt. Jahresverlust etwa 350 000, der Gegner verlor das Zehnfache. Freilich verlor Österreich über 500 000, seine Wehrkraft erlitt einen argen Stoß. Nur unter deutschem Kommando schlugen die noch im Vorjahr recht rüstigen Streiter Habsburgs sich noch gut, der Russenschreck war nicht überwunden. Nur in den Isonzoschlachten gegen einen gering geachteten Feind, der sich indessen oft wacker schlug, leuchtete noch Radetzkis Geist. In deinem Lager ist Österreich! konnte man bei Boroevic noch rufen, sonst überall niedergeschlagener Mißmut bei Volk und Heer. Bulgariens Verlust in der Dobrudscha war nicht unbedeutend, doch nicht so bitter wie am Wardar. Auch dort brütete Kriegsmüdigkeit, in der Türkei die
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