Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
Vom Netzwerk:
übliche Zerfahrenheit. Alle lieben Bundesgenossen hatten nur einen verbündeten Zweck, wie sie Deutschland auch wirtschaftlich aussaugen könnten.
    1917 war der Leidenskelch noch nicht geleert. Falkenhayns Ringen am Focsani, starte permanente Befestigung, von Neujahr bis 7. Januar endete glücklich, nur durch Morgens glänzende Haltung, doch mußte General Gurko nun erst wieder über den Sereth geworfen werden. Braila fiel zwar am 5. durch Umgehung (wieder 217. D.), die Bulgaren bestürmten es lange umsonst, nun aber lag man festgefahren vor der Moldaufront.
    In diese Zeit fiel der letzte Versuch Dimitriews, vor Riga die dort schwache Front (2., 3. D., 1. R. D., L. W.) am Tirolsumpf zu durchhauen mit Überrumpelung und Gasvergiftung. Am 10. Jan. schoß er schon nach Mitau, doch Papprite hielt mit ostpr. Zähigkeit aus, bis am 23. Verstärkungen von Stochod und Schara her zum Gegenschlag fertig. Qualm von Schnee und Gas schlug dem Feind ins Gesicht, die Aa-Ufer bedeckten sich mit Toten, Dimitriew floh nach Slock und Üzküll. Nach langer Waffenruhe bei Untergang der Zarenherrschaft, wo russische Soldaten schon mit deutschen freundlichen Verkehr pflegten, brachte Brussilow, der sich als Streber eifrig der Revolution anschloß, noch 23 D., 16 Kav. Rgt. zusammen, meist Asiaten und Tschechoslowaken und rannte am 1. Juli gegen Bothmer los, der ihn mit kühler Ruhe empfing, doch den es heiß dabei wurde. Strypa und Lipa rauschten auf und rauchten unter himmlischen und irdischen Donnern und Blitzen, echtpodolische Gewitter und grimme Schlacht vermischten ihre Schläge. Ludend. hatte sich zwei D. im Westen abgespart und hergeschickt, gerade auf sie fiel des Unwetters zuckender Strahl. 34. K. zermürbte mit 3 Div. die einzelne 15. R. D. Limburg, doch 17., 30., 68. R. gedachte der Champagne, die Rheinländer triumphierten, die Russen flohen vernichtet. An der Narejewka kam der Feind zu nichts, im Zentrum aber fiel er die zerfetzte Lisianafront der 24. R. D. Morgenstern mit 80 Batt. an. 7. Sib. K. brachte 104. R. zur Verzweiflung, doch die Sachsen widerstanden glorreich wie immer, General Landowski verzweifelte auch wie sein Kollege Skorobodke vor den gefürchteten Deutschen. Doch links davon verlor 107. R. die Höhen vor dem in roter Glut stehenden Brzczany ans 41. K., das sich zugleich mit dem 26. östr. maß. Die Sachsen verwehrten trotzdem Einbruch an der Zlota Lipa, die Türken Djewed Paschas schlugen dreifache Überzahl ab, ihr 20. D. focht erstaunlich gut, wie stets unter deutschem Oberbefehl. Das 12. finnische K. erlag im Handgemenge. Doch wenn 7. A. Bjekawitsch erfolglos blieb, zersprengte 11. A. Gutor an unserm linken Flügel 25. k. k. K. Hofmann und zugleich Boehms anschließende Rechte bei Kanuchy. Erst 32. L. W. 473. I. stopften die Lücke, der Feind stutzte, als er Deutsche sah, dann retteten Boehms 96., 97., 223., 237. D. unter Winkler. Leider fehlten sie so an der Westfront, wo sie nötiger waren, das bittre Muß für den klebrigen Bundesbruder klebte uns an wie eine kraftaussaugende Klette, Kerensky »spielte den Sadi Carnt«, wie Stegemann den Präsidenten der dritten Republik mit Lazare Carnot verwechselt. Der Diktator schmiß den bisher erfolgreichen Gutor weg, weil Ansturm seines 1. G. K. bei Zbarew zerschellte, und ernannte Kornilow zum Oberbefehlshaber der Südfront. Dieser gerissene Kosak rannte alsbald die 3. östr. A. Koitek über den Haufen, der Widerstand war erbärmlich, erst als am 11. Juli b. 16. 8. D. vor Halicz erschienen, schöpften die schlappen Österreicher Atem. Als Bothmer auch noch Teile der 24. R. D. und die bei Bzczany ausgeladene 75. R. D. sandte, erlosch die Offensive bei Kalucz, wo die Kosaken sogar Greisinnen ihrem Liebesdrang unterwarfen und sich im Schnaps berauschten, welchen Adamsapfel die satanischen Deutschen natürlich absichtlich zur Verführung rechtgläubiger Christen hinterließen. Das Gesindel fing an zu erschrecken, als die gottverfluchten Germanski ihr Nibelungenschwert im Etzelland erhoben. Die »Todesbataillone« Kerenskys, panslawistisch besoffene Schwärme gingen in sich. Als auch noch das Brandenb. 3. K. und 35. R. D. im Winkel zwischen Boehm und Bothmer erschienen, wurde Gutor, der sich noch im Besitz seines Kommandos behauptete, am 17. durch Feuerüberfall zersplittert und am Zboraw auf Tarnopol und Burkanow geworfen, durchs Serethtal verfolgt. Selbst 7. A. Köweß kam in Bewegung, besetzte Czernowitz und Radautz,

Weitere Kostenlose Bücher