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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Regimentern als seltene Veilchen im Verborgenen, während bei St. Privat noch bürgerliche Gardeoffiziere fochten. Nun schlug sich die prätorianisch erzogene Garde im Weltkrieg wirklich wie Triarier, sogar ihre Kavallerie, von der man sich schnöder Versumpfung versah. Doch taten L. W. und L. St. etwa Minderes? Der Kampf des vermischten Heldenhäufleins von Schlesiern, Westpreußen, Holsteinern, Westfalen, Württembergern, Bayern am Niaslow gehört zum Denkwürdigsten des Weltkrieges und sollte dem deutschen Volk nie aus der Erinnerung schwinden, wenn seine moralische Verseuchung gesundem Empfinden Platz macht. Man wird Psychologen und wahren Philosophen nicht weismachen, daß solcher Mannesmut nicht seelische Werte auslöst und jeder Pazifistenschmok mit einem Federstrich mauschelnder Phrasen die Fahnentreue bis zum Tode bei schlichten Wehrmännern wegwischen darf.

Das Ende.

I. Vorbereitung
    England gestand bis Neujahr einen Gesamtverlust von 2½ Millionen, muß also 1917 eine runde Million Tote und Verwundete verloren haben. Laut Wright 1., 5. A. von 1. Juni bis 3. November 13 000 Off. 288 000 M. Auch so eine dem Kriegsstatistiker unannehmbare Ziffer, denn es müßten 390 000 sein (1:30) und man hat einfach nachher in den Verlustakten die Leichtverwundeten ausgemerzt. Trotzdem würden wir auch so uns mit der englischen Schätzung einigen auf ihre Angabe des ersten Halbjahrs hin, denn das zweite war unstreitig noch verlustreicher. Die Franzosen verloren eher mehr als weniger bei ihren furchtbar blutigen Kämpfen. Bezeichnenderweise hieß es nach Kriegsabschluß anfangs bei den Briten »700 000 Tote«, dann wurden es 900 000, erwiesenermaßen unterschlug man aber die Kolonialen und Inder, die Listen sind überhaupt unvollständig. Wohlverstanden: jede Totenziffer ist mit 3–4 zu multiplizieren, und was Wright über Verluste 1918 verlauten ließ, ergibt einen Zuwachs, der einen Gesamtverlust von 4 Millionen inkl. Gefangenen wahrscheinlich macht. Da man die geheilten Verwundeten nicht mehr rechnet, läßt sich nachträglich nur die Totenziffer kontrollieren. Die Franzosen behaupten rund 1 750 000 Tote verloren zu haben, was natürlich einer ungeheueren Zahl Verwundeter entspricht, man begreift kaum, wie sie danach ihre Regimenter rekrutierten, mögen sie noch so viele leichter Verwundete und sogar Krüppel und Schwindsüchtige eingestellt haben.
    Wenn die Verbündeten 1917 mehr Erfolg hatten, als je zuvor, so bezahlten sie ihn auch noch teurer. Den üblichen Trost, unser Verlust habe sich noch höher belaufen, zerstreuen die alphabetischen Listen, die ja auch an Krankheit Gestorbene umfassen. Ein Engländer verschwor sich, 225 deutsche Divisionen hätten in jedem Monat je 2000 verloren, überhaupt seien in jedem Monat 112 000 in Ost und West verloren gegangen. Diesem haltlosen Gerede stellen wir entgegen, daß die Listen vom 10. Dezember bis 10. Januar 64 850 (4285 Sachsen) enthalten, wovon 45 000 für Dezember in Frankreich abzuziehen. Bis 9. Februar 24 465, – 21. noch 32 000, – 13. März 57 400, – 29. noch 44 900, – 15. April 14 725 – usw. Zum schon verzeichneten Verlust bis 1. November treten hinzu 250 000 bis Neujahr, Jahresverlust 1 282 000, was nach Abrechnung aller Schlußkämpfe im Osten, Piaveschlacht, Marine, Kolonien, Krankheitstoten weniger als 1 Million im Westen ergibt, etwas mehr als im Vorjahr. Dies war schon allzuviel, obschon der Feindverlust ums doppelte höher. Wir durften uns solchen Luxus kaum gestatten, wenn Amerika wirklich 1 Million übers Weltmeer brachte. Bei obigem muß man berücksichtigen, daß die Cambraischlacht im Dezember, wobei Schlesier und Thüringer sowie am linken Flügel eine rheinische Div. sich auszeichneten, fortgesetzt wurde. So erfolgreich, daß die Beute auf 184 Gesch., 783 M. G. stieg, 50 Tanks lagen hilflos zerschmettert den Deutschen zu Füßen. Regimenter aus allen Gauen taten sich hervor, so Hanseaten und Oldenburger. Byng war bis dorthin zurückgeschleudert, von wo er am 20. November so siegessicher aufbrach. Nach Erstürmung von Graincourt bezeugten Massen Fliehender und sich abseits schleppender Verwundeter die Schwere der Niederlage. Bei Guislain lagen noch im März Kadaver von Roß und Mann indischer Reiterei unbestattet, damned niggers brauchen kein christlich Begräbnis! 29. D. war gänzlich vernichtet, alle seine Korps um die Hälfte gelichtet, Byngs Gegenangriffe im Januar endeten damit, daß er neuen Raum seiner

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