Bismarck 04
nicht aus eigener Kraft, der Russe floh, um nicht von Bothmer abgeschnitten zu werden. Es ist herzbrechend, daß 8 brave D. im Westen fehlten, weil dieser geflickte Lumpenkönig Habsburg immer wieder Ruhepolster für seine Gichtbrüchigkeit bedurfte. Natürlich ließ sich auch die sogenannte k. k. 1. A. Rohr im Moldauer Gebirgswinkel schlagen, verlor den Oitoz, natürlich deckte Gerock mit 117., 218., 225. D., die gleichfalls im Westen fehlten, wohin seine früheren Truppen sich verabschiedeten, das Putnetal, natürlich warf sich Eben (an Stelle des nach Kleinasien beurlaubten Falkenhayn) mit 12. b., 76. R., 89., 115., 216., 217. D. und dem seit Mai in Frankreich weilenden und wieder hierher gesetzten Alpenk. auf Scherbatschew, der in Verbindung mit Rumänen diese Stöße führte. Morgen öffnete sofort das Susitatal, der Feind wich, Gerock drückte auf ihn, die neugebildete 2. A. Averescu's schwebte in schwerer Gefahr und der Rückzug forderte Vernichtung ganzer Brigaden. Am 12.–14. August in drückender Hitze wurde der Angriff in Mackensens kunstloser Weise geführt, so daß D. Lüttwitz aus der Front schied, nur Morgen den Feind nordöstlich abwarf. Die Schlacht bei Marasesti, die uns unnütz Blut kostete, mußte abgebrochen werden, obschon nur die Rumänen, deren feige Regierung nach Kischinew floh, sich tapfer wehrten. Die Russen wollten nicht mehr längs der ganzen Front, die Lenin-Diktatur brach herein. Um aber dem russischen Heer einen letzten Schubs zu geben, schien Bedrohung Petersburg nötig. Der neue Dünafeldherr Parski erwartete den Angriff der 8. A. Hutier auf der Meerseite von Ketkau her, doch G. K., 19. R. D., 14. b., 42., 203. D. überschritten bei Üxküll den Strom, machten das 21. r. K. nieder. K. Käthen wandte sich gegen Entsatz aus Dünaburg, K. Berrer erstürmte die Zügelberge, K. Niemann drang mit 2. G., 42. D. von Süden in Riga ein, K. Pappritz folgte dem auf Dünamünde weichenden Meerflügel und stand so bald am Westtor Rigas. Bis 4. Sept. war die große Stadt unser, elf r. D. zerstoßen, später eroberte Käthen mit 42. R. D. Estorff die baltischen Inseln unter Beihilfe der Flotte. Dies zwang Lenin an den Verhandlungstisch. Doch viel zu lange hielt die Zwischenzeit der Spannung die Feldgrauen in den Gräben, an unserer wirtschaftlichen Widerstandskraft fraß jeder Monat, in dem man immer noch 98 d. D. im Osten beließ, während 147 den scharfen Schwertstreichen im Westen den zerbeulten Schild Germanias über der vielfach klaffenden Brünne entgegenstreckten.
Auch erwies sich eine unberücksichtigte Beule nachher als Krebsgeschwür: Saloniki. Auch hier handelte das Schicksal als Alliierter der Entente, machte ein sinnloses Abenteuer zu einem Lotterietreffer. Dortige immer neue Ansammlung von Franzosen und Briten erinnerte an Wellingtons Strandfestung Torres Vedras mit ähnlichen lokalen Mängeln, doch zermürbte Bulgariens Kräfte. [Bei Saloniki 79 000 Franz. 43 500 Engl. 10 600 Serben. 5 schwache deutsche D. kamen zu spät, als 2. 3. Bulg. D. unter verräterischer Bestechung einfach wegliefen. – In Rumänien angeblich 41% Österr. 38 D. 13 Bulg. 8 Türk. Ebenfalls blieben 10 d. D. dort, 5 in Ukraine, 7 in Oberost. (Hertling »1 Jahr i. d. R. Kanzlei« und »Amtliche Urkunden«.)] Mit Rumäniens Opferung schnitt sich freilich die Entente selbst in die Finger, dies band Österreich und Bulgarien wieder fester, die sonst gern auf eigene Faust Frieden gemacht hätten. Besitznahme des reichen Landes erlaubte wirtschaftliches Weiterfristen. Als dann der Freimaurersendling Kerensky den Gambetta spielen wollte, legte ihm der Bolschewismus das Handwerk, denn Rußland war längst zu Tode getroffen. Wenn dann die Geschichte des Weltkriegs jäh abbricht und der Patriot sein Haupt verhüllt, so müßten die Deutschen schön dumm sein, fortan auf ihr bestes Rüstzeug im Völkerkampf ums Dasein zu verzichten. Nur ihr angeborenes Kriegertum kann ihre große Nation gegen neidische Mißgunst lateinischer und slawischer Imperiumanwärter schützen, denen ein Deutsches Reich ewig ein Dorn im Auge.
Als der Goldkelch des Großkapitalismus in wilhelminischem Feudalismus überfloß und ein byzanthinischer Karneval Cancan tanzte, rief laut Zedlitz der Herrliche: »Wer ist denn dieser Richard Wagner? Ein ganz gemeiner Kapellmeister!« Das ist ein Kaiserwort, daran darf man nicht drehen und deuteln. Damals blühten bürgerliche Konzessionsschulzen bei »feinen«
Weitere Kostenlose Bücher