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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Mißerfolge. [Der Angriff auf 6. b. R. D. bei Fromelles am 9. und Wiederholung am 18. Mai war kaum mehr als Diversion. Die Bayern schickten am 13. nach Bassee 4 Batl. zur 14. D., was sowohl deren Bedrängnis als die Geringfügigkeit des eigenen Gefechts beweist.] Man verzeichnete seit 1. Mai offiziell 100 000 t. u. verw., wobei Inder und Kanadier fehlen. Das wirft auf mutmaßliche Einbuße der Tag für Tag fechtenden und zahlreicheren Franzosen ein erschreckendes Licht. Übrigens stritt jetzt ihr bei Ypern abgelöstes 9. K. bei Lievin und Angers gegen die Badenser, deren 114. dort das 114. franz. vernichtete und den Rest gefangen nahm. Bei Loos focht 29. D. stärker gegen 2. engl. K. gemeinsam mit der ausgerechnet bei Verdun für sie ausgesuchten schlesischen Hilfsbrigade.

Argonnen, Elsaß usw.
    So viel Schlesier zur Einrenkung der Westfront abzugeben, war um so verdienstlicher vom Kronprinzen, als man ihn noch ein reines Saldo in unerfreulicher Buchführung dieses Sommers verdankte, seinen schönen Argonnengewinn. Zunächst glorreiche Erstürmung der Labordèreschanzen im Bismethal Ende Juni, am 2. Juli durch Wegnahme des »grünen Grabens« gekrönt. 40. D. (42. ist Lapsus deutschen Berichts) darf sich zwar ohne Scham dieser Niederlage erinnern, selten fochten Franzosen achtunggebietender, doch gegen schwäbische Metzelsuppen ist kein Kraut gewachsen und 49. Art. spendete schwäbische Knödel, die auch der 126. D., 150. Brig. des schwer mitgenommenen 32. K. unverdaulich im Magen lagen. Die Geschichte dieses Art. Regts. irrt leider, daß die Würt. Inf. wenig litt, weil die Geschütze den Feind herausschossen. Jedenfalls betrug aber der Verlust des vom Plateau ins abfallende Tal gestoßenen Gegners 11 000, deutsche Angabe 7–8000 zu bescheiden, weil sie zu wenig Verwundete neben 2000 Toten und 3000 Gefangenen zählt. 29. P. bahnten dem stürmenden Fußvolk den Weg am Hubertusrücken, wo auch Mudras 30., 145., 173. kraftvoll mitwirkten. Joffre brachte es fertig, von »neuen Schlappen« der Sieger in den Westargonnen zu fabeln und die Julischlacht in den Ostargonnen glatt totzuschweigen. Dort zeigte die deutsche Fahne auf der Steinfestung Schwarzer Hügel und Totes Mädchen, daß die Boches noch zu jeder Kühnheit fähig seien. Das franz. 5. K. hielt sich dort für unangreifbar, doch am 13. Juli packten 33. D. seine Rechte, 11. D. seine Linke. Gegen die Schlesier hielt es sich lange, doch 130., 144. nebst 6. Jäger, 16. P. erstürmten alle Vorderhöhen, 135. nebst 5. J. die Zitadelle der Bergbefestigung, die kahle Kuppe der Fille Morte. 2000 französische Leichen lagen über Berg und Tal verstreut, 2581 Verwundete, 350 Unverwundete, 9 Gesch. fielen in deutsche Hände, auch hier wehrte sich also der Franzose tapfer und besonders die zwei schlesischen Jägerbatl. wußten davon zu reden, die schon seit Neujahr viele Hunderte verloren. Am 15. Juli, dem Nationalfeiertag, gebärdeten sich die Franzmänner wie Bastillestürmer, zehn Brigaden ergossen ihren Zorn in ohnmächtigen Versuchen, das Tote Mädchen der verlorenen Stellung wieder zum Leben zu erwecken. Auch die jetzt hierher versetzte Thüringer L. W. widerstand aufs rühmlichste einem Seitenstoß unter Beihilfe der 49. Art., an der sie »froh wurde«, wie die Regimentsgeschichte schreibt. Auf mehr als 4000 Tote, 7200 Gef. 62 Masch. G. wuchs so auch hier des Gegners Gesamteinbuße. Brav genug schlug er sich, Regimentsgeschichte der 120. Kaisermusketiere berichtet schon aus dem vorigen Dezemberkampf, wie ein blutjunger Zögling der Kriegsschule St. Cyr mit seinem Zug sich lange bis zum äußersten wehrte. Doch nun wars mit der Argonnenherrlichkeit zu Ende, die erworbene Stellung verbot dem Feind jede weitere Unternehmung ein- für allemal, die Flanken des Kronprinzen blieben völlig gesichert, so daß er sich unbesorgt etwaiger Berennung Verduns hingeben durfte. Er hatte die seit September ihm zugewiesene untergeordnete Rolle in eine hervorragende verwandelt. Nicht aus höfischer Liebedienerei vertraute man ihm fortan die Hauptrolle an, längst war Eingeweihten die Leitung der 5. A. als glänzend bekannt, obwohl ihr Stabschef Knobelsdorff nicht immer mit dem hohen Herrn übereinstimmte, der unbedenklich seine eigenen Wege ging. Mit Freude begrüßen wir, daß der »General von der Artillerie« beim späteren Heere des Kronprinzen mit besonderer Hochachtung dieses Feldherrn gedenkt, der ein außerordentliches Verständnis und

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