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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Angriffstempo, dann aber stieg wieder der Verlust, zumal eine zweite schles. Brigade einfüllte. Diesmal verlegte der Feind mehr Nachdruck auf die Südstrecke. Erst zwei, dann drei andere rheinische Regimenter warfen sich entschlossen ins Getümmel (3000), diesmal bluteten Armins Elbsachsen am meisten, sein 93. Anhalt gänzlich zerstört, die wahre Perle seines Korps. Neben ihm focht besonders schwer 12. bayr. R. (1297); gegen Lorettohöhe 106. Sachsen. Sogar Castelnau regte sich seit 6.–13. heftiger gegen die badische R. D. bei Hebuterne, während 26. R. D. ihr 120. bei Carency nicht mehr in ihrem Verband hatte, das in 58. D. am 13. Mai durch Vorstoß vier Geschütze rettete. Zuletzt wich auch Maunoury auf Toutvent zurück. 5. D. verschob sich nördlich Arras.
    Im Juniverlust 65 650 entspricht alles den Tatsachen. Daß Arras-Verlust sich etwas abdämpfte und noch mehr im Juli, erklärt sich einfach dadurch, daß beide Parteien im Mai schon so viel Blut geschwitzt hatten, ändert aber nicht die Unrichtigkeit im H. B., als ob Juni-Juli-Kämpfe nur noch ein Abzappeln des Gegners ohne Ernst und Gefahr bedeutet hätten.

Schlacht Arras-Loos
    Im wunderschönen Monat Mai, als alle Granaten sprangen, ist im Franzosenherzen die alte Liebe aufgegangen: la gloire à tout prix! Notredame de Loretto sollte durchaus Notredame de la Victoire werden. Doch noch aufs Sommerlicht warf die Mordschlacht düstre Schatten. Die von smarten Yankees für wahres Blutgeld verkaufte Sympathiemunition beschädigte die Front auf 30  km Länge, 1800 Wurfminen flogen am 9. Mai auf, 200 Batl. stürmten bis 20. gegen 74 deutsche. 11. K. an der Ancre und 9. K. bei Vermelles sind nicht mitzurechnen, dagegen darf man nur den linken Flügel der Badenser und rechten Flügel Armins zählen. 17. franz. K. griff erst später ein. Bei gleicher Tapferkeit sind dies einfache Verhältnisse, irgendwo muß die Übermacht doch eindringen. Indessen verliefen sich franz. 58., 92., 19. D. in den Mausefallen des Arminschen »Labyrinths«, 33. K. rang die mit äußerstem Heldenmut standhaltenden Badenser am Lorettohang noch nicht nieder, die zur Hilfe herversetzte Sachsengruppe machte hier einen Schritt in die Hölle unter Sperrfeuer, doch die prächtigen 106., 107. hielten sich zähe. 33. K., Marokkaner und Fremdenlegion (alle stark formiert) machten zwar einen Sprung bis Manonmühle, doch als ein aus verlorenen deutschen Söhnen gebildetes Fremdregiment die Bayern hindern wollte, sechs verankerte Geschütze aus der Schlammulde zurückzuschaffen, wurde es niedergemacht wie die schwarze Bande bei Pavia. Die Slavenlegion, worunter sogar rumänische Juden, und die skandinavische, die gegen germanische Stammesbrüder für alberne Phrasen focht, teilten dies Los. Recht geschah ihnen. Das Elsässer 136., dessen Verteidigung von Carency auch der französische Bericht anerkennt, ging zu Grunde und man begreift nicht, daß auch noch im Juli sein Rest sich heftig am Kampf beteiligte, es muß über-etatmäßige Stärke gehabt haben. Die einstige Verteidigung des Hochkircher Kirchhofs fand bei Carency, auf das am 10. in drei Morgenstunden 23 000 Granaten niedergingen und 42. Alp. Jg. eindrangen, und Neuville ein Gegenstück. Da Petain, Maudhuys eigentlicher Nachfolger, nie pausierte, spielten sich bis in den Juli hinein bewegtere Bilder ab als in jeder bisherigen Schlacht, reich an individuellen Heldentaten. Aber 39. L. W. brach vor Neuville ein furchtbarer Augenblick herein, sein Oberst wurde schwer verwundet gefangen, auch dies zersprengte Rgt. sammelte sich später und machte wieder mit. Das 20. K. Toul schickte umsonst seine Tirailleure aus, um La Folie zu erklettern, diese heroische Narrheit mutete der deutschen Spannkraft zu viel Schwäche zu, obschon eine kurze Weile die bayrischen und Magdeburger Batterien den Osthang hinabglitten. Die Hingebung, mit der hier sogar Schipper, Pferdewärter, Depotrekruten zur Waffe griffen, ist ebenso vorbildlich wie die Waffenbrüderschaft, mit der in Neuville Bayern, Thüringer, Elsässer, in Kellern, Bachinseln, Mauerresten eingenistet, um ihr Leben rangen. Hier dämmte man die Brandung, die bis Souchez heranschlug, doch bei Monatsende mußte unsere Rechte nachgeben. Hierher verlegte der Angriff jetzt den Hauptnachdruck, weshalb 20. K. dorthin versetzt, von 17. K. abgelöst, das erneut bei Neuville-Ecurie anlief, doch mit Hilfe der rhein. 16. D., von Vimy her auftauchend, geschlagen wurde. Im Zentrum lagen

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