Bismarck 04
hinaus und erstickte die Stimme, die den Neutralen vorlallte, sie müßten sich zum unumstößlichen Endsieg der Entente bekehren! –
Als Bazelaire, verstärkt durchs 3. K. der 5. Armee, die großen Feldschanzen Alsace-Loraine verlor, nannte Petain diesen schlimmen Tag einen »glorreichen«! Doch Hand aufs Herz, wie stand es mit dem trostlosen Herunterkommen der Prachtgestalt steter Siege, der D. Kneußl, und mit dem Toten Mann, auf dessen Gipfel tatsächlich erst am 22. April deutsche Schützen auftauchten, nachdem man lange zuvor seine Einnahme verkündete? Nun endlich Ende Mai schien am Westufer ein Durchdringen erreichbar, doch dazu hätte man großer Verstärkungen bedurft statt sie am Ostufer immer neu nördlich aufeinander zu packen. Wahrscheinlich hätte ein großer Schlag im Süden gegen die Maashöhen mehr versprochen. Dort ging alles schief und krumm. Erst im Herbst ließ sich Strantz herab, etwas Ernstliches zu unternehmen, wobei er 5. K. immer schonte, nur seine zwei Bayernbrigaden und 15. R. K. ins Feuer trieb, die L. W. wenig. (Thüringer L. W. befand sich wohl neben der württembergischen bei H. 304, die außer ihrer 1. L. W. Art. recht wenig litt, nur 66. Anhalt, 32. verlor im Herbst 560).
Nachdem am 1. Juni der Cailettewald durch die herbeigeholte 7. R. D. erobert, am 2. durch Deimling das Fuminholz südwestlich Vaux, suchte 1. bayr. D. am 8. in die Wabengräben einzudringen, die aber von 1. Art. nicht ausgiebig genug beschossen waren. Nur die Allgäuer 20er nahmen Batt. A. Erst am 12. erstürmte das Münchener 1. Rgt. den Posten mit ausgezeichneter Tapferkeit. Das b. Kr. Arch. bestrebt sich, stets die Bayern allein auf den Schild zu heben, läßt deshalb 19. R. D. an der Thiaumont-Schlucht erneut scheitern, dagegen 2. b. D. den Hauptteil der Schluchthöhe gewinnen. Daß 7. R. K. schon im Juni zum Pfefferrücken abmarschierte, stimmt sicher nicht, da auch die andere Angabe falsch, Damloup sei schon am 2. Juni erobert, die Hochbatterie fiel erst einen Monat später. Die O. H. L. einigte sich schwerlich mit dem Kronprinzen darüber, daß Angriff von Zwehl und Strantz im Südosten nichts mehr versprach. Dieser wollte im Gegenteil den Nordkampf im Norden einstellen, wo man nutzlos neue Massen anhäufte. Dort trat jetzt 2. b. D. ins Hintertreffen, an seine Stelle 2. Jg. Brig. des Alpenk. neben Deimling am Chapitrewald und Wegkreuz vor Fleury. Jetzt liefen 2. Jg. und 10. Ingolstädter der 6. D. mutig gegen das Werk Thiaumont an. Sie nahmen es und stürzten über die Zwischenbatterien D. und E. und den H. Rücken Kalte Erde weg bis nahe ans krönende Hauptfort. Links davon drangen b. 24. sowie die »Leiber« des Alpenk. in die südliche Weinbergsschlucht. Daß letztere F. Thiaumont nahmen, ist reine Fabel, ebenso ihre Mitwirkung in der Sommeschlacht. Dagegen kamen sie weit voraus, als 1. Jg. Brig. in Fleury hineinstürmte. Der Feind hielt sich am kleinen Bahnhof, 2. Jg. Brig. und Deimling konnten die Souvillenase nicht bemeistern, auch 19. R. D. nach wie vor nicht die Thiaumontschlucht. In Anbetracht ihres schon viele Monate währenden Verbrauchs begreiflich. Sie versuchte schon im April aufs bravste die Feuerschranke Kalte Erde zu brechen. Die deutlichen Scheelblicke der bayerischen Darstellung auf diese tapferen Niedersachsen sind so wenig angebracht wie ihr wiederholtes Hervorheben im H. B., denn Erfolge hatten sie nicht und ihre Einbuße stand sehr weit hinter der von Märkern und Hessen zurück, deren gigantisches Ringen gegen feindliche Generalangriffe im April und Mai und Juni lange nicht genug gewürdigt wird. (Hier schlug 87. Hessische den Verlustrekord der Verdunschlacht: 3079, also ganz vernichtet.) Fr. 129. D. besetzte nur einen Augenblick die Ruine Thiaumont, dann mußte sie ihr Adieu sagen. Obwohl die Bayern sich aufs Äußerste anstrengten, den Erfolg zu erweitern, verbot das weittragende Feuer aus F. Souville und sogar vom Marrejoch am Westufer die Fortführung, zumal unsere neue Gasmunition den Erwartungen nicht entsprach. Unter ungeheurem Trommelfeuer suchte der Feind vom 25.–30. durch die Brasmulde uns aus dem Gewinn zu vertreiben. Am 27. löste die 2. b. D. wieder die 1. ab. Zuletzt mußten die 10er wieder auf F. Thiaumont weichen, doch blieben 13er und Alpenk. fest, wobei die Leiber unter ihrem Kommandeur Epp sich besonders hervortaten. Bis 7. Juli wogte dieses Ringen. Ein Vorstoß am 11./12. war nur mit »Leibern« und 1. Jg.
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