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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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inspiriert«, sagte er sanft, und die Musik wurde fast unerträglich süß.
    Ich brachte keinen Ton heraus.
    »Sie mögen dich«, sagte er beiläufig. »Besonders Esme.«
    Ich blickte mich um, doch der große Raum war leer.
    »Wo sind sie hin?«
    »Ich nehm an, sie wollten diskret sein und uns allein lassen.«
    Ich seufzte. » Sie mögen mich, okay. Aber Rosalie und Emmett …« Ich wusste nicht, wie ich meine Sorge in Worte fassen sollte.
    Er runzelte die Stirn. »Mach dir wegen Rosalie keine Gedanken«, sagte er. Voller Überzeugung schaute er mich an. »Sie kriegt sich schon ein.«
    Skeptisch schürzte ich meine Lippen. »Und Emmett?«
    »Na ja, er denkt, ich bin nicht ganz bei Trost, das stimmt schon, aber er hat nichts gegen dich. Und er versucht auf Rosalie einzuwirken.«
    »Was genau ist denn eigentlich ihr Problem?«, fragte ich, obwohl ich mir gar nicht sicher war, ob ich die Antwort wirklich hören wollte.
    Er seufzte tief. »Rosalie fällt es von uns allen am schwersten zu akzeptieren … was wir sind. Deshalb kommt sie schlecht damit klar, dass ein Außenstehender über sie Bescheid weiß. Und sie ist ein bisschen eifersüchtig.«
    » Rosalie ist eifersüchtig? Auf mich ?!« Vergeblich versuchte ich mir eine Welt vorzustellen, in der jemand, der so atemberaubend war wie Rosalie, irgendeinen Grund haben könnte, auf jemanden wie mich eifersüchtig zu sein.
    »Du bist ein Mensch.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie wäre auch gern einer.«
    »Oh.« Ich war immer noch verblüfft. »Aber Jasper wirkte irgendwie auch nicht so begeistert.«
    »Das ist hauptsächlich meine Schuld«, sagte er. »Wie gesagt, er lebt noch nicht so lange auf unsere Weise. Ich hab ihn darum gebeten, dir nicht zu nahe zu kommen.«
    Ich dachte an den Grund für die Vorsicht, und es lief mir kalt den Rücken runter.
    »Und Esme und Carlisle …?«, fragte ich schnell weiter, um mir nichts anmerken zu lassen.
    »Sie sind glücklich, dass ich glücklich bin. Esme würde es auch nicht kümmern, wenn du ein drittes Auge oder Schwimmhäute zwischen den Zehen hättest. Die ganzen Jahre über war sie besorgt, dass mir etwas Wesentliches fehlen könnte – dass ich noch zu jung war, als Carlisle mich verwandelte. Jetzt ist sie außer sich vor Freude; jedes Mal, wenn ich dich berühre, macht sie fast Luftsprünge.«
    »Alice scheint ziemlich … begeistert zu sein.«
    »Alice hat ihre eigene Sicht der Dinge«, sagte er mit angespannter Miene.
    »Die du aber jetzt nicht näher erläutern willst, richtig?«
    Wir verstanden uns ohne Worte: Ihm war klar, dass ich wusste, dass er mir etwas vorenthielt. Und mir war klar, dass er nichts preisgeben würde. Zumindest noch nicht.
    »Was hat dir Carlisle eigentlich vorhin gesagt?«
    Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Das ist dir also auch aufgefallen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was hast du denn gedacht?«
    Er betrachtete mich nachdenklich, bevor er antwortete. »Er wollte mir etwas mitteilen, wusste aber nicht, ob du es hören solltest.«
    »Und, soll ich?«
    »Du musst sogar. Ich werde nämlich in den nächsten Tagen … oder Wochen … etwas übertrieben beschützerisch sein und will nicht, dass du mich für einen geborenen Tyrannen hältst.«
    »Was ist passiert?«
    »Passiert ist gar nichts. Es ist nur – Alice sieht voraus, dass wir bald Besucher zu erwarten haben. Sie wissen, dass wir hier sind, und sie sind neugierig.«
    »Besucher?«
    »Ja. Die Sache ist … sie unterscheiden sich von uns, was ihre Jagdgewohnheiten angeht. Ich nehme nicht an, dass sie überhaupt in die Stadt kommen, aber solange sie hier sind, werde ich dich mit Sicherheit nicht aus den Augen lassen.«
    Mir lief ein Schauer über den Rücken.
    »Endlich mal eine vernünftige Reaktion!«, murmelte er. »Ich dachte schon, du hättest gar keinen Selbsterhaltungstrieb.«
    Ich erwiderte nichts, sondern sah mich abermals in dem weiten Raum um.
    Er folgte meinem Blick. »Nicht ganz, was du erwartet hast, oder?«, fragte er stolz.
    »Nein«, gab ich zu.
    »Keine Särge, keine Skeletthaufen in der Ecke; ich glaub, wir haben noch nicht mal Spinnweben. Das muss eine große Enttäuschung für dich sein«, sagte er schelmisch.
    Doch ich ging nicht ein auf seinen Ton. »Es ist so hell … und offen.«
    Als er antwortete, war seine Stimme wieder ernsthaft. »Das ist der einzige Ort, an dem wir uns nicht verstecken müssen.«
    Dann ließ er das Lied – mein Lied – ausklingen. Die abschließenden Akkorde waren richtig

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