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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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allein. Vorne lehnte sich Alice gegen die Beifahrertür. Ihr Gesicht war Jasper zugewandt, doch alle paar Sekunden warf sie einen schnellen Blick zu mir nach hinten.
    »Alice?«, fragte ich so beiläufig wie möglich.
    Sie wurde sofort hellhörig. »Ja?«
    »Wie funktioniert das eigentlich? Das mit den Visionen, meine ich?« Ich schaute aus dem Fenster und versuchte, meine Stimme gleichgültig klingen zu lassen. »Edward hat gesagt, es ist nicht immer hundertprozentig sicher … und dass sich Dinge ändern können.« Es fiel mir ungeahnt schwer, seinen Namen auszusprechen. Jasper musste das gespürt haben, denn eine neue Woge des Gleichmuts durchströmte das Auto.
    »Ja, Dinge ändern sich …«, murmelte sie – voller Hoffnung, wie ich fand. »Auf manche der Visionen kann man sich ziemlich sicher verlassen, wenn’s ums Wetter geht zum Beispiel. Bei Menschen ist das nicht so klar – ich sehe ja nur das Ende des Weges, auf dem sie sich schon befinden. Wenn sie dann ihre Pläne ändern, kann das ihrer Zukunft eine ganz andere Richtung geben. Manchmal reicht schon eine winzig kleine Entscheidung.«
    Ich nickte nachdenklich. »Deshalb konntest du James nicht in Phoenix sehen, bis er sich entschloss hierherzukommen.«
    »Ja«, stimmte sie argwöhnisch zu.
    Und deshalb, spann ich den Gedanken weiter, konnte sie mich erst dann mit James im Spiegelsaal sehen, als ich mich entschlossen hatte, dort hinzugehen. Ich wollte mir gar nicht erst vorstellen, was sie womöglich außerdem gesehen hatte; die beiden bewachten mich jetzt ohnehin mit doppelter Aufmerksamkeit, und wenn ich Panik bekam, würde das Jaspers Misstrauen noch verstärken. Ich hatte so schon keine Ahnung, wie ich mein Vorhaben umsetzen sollte.
    Wir kamen an, und ich hatte Glück: Edwards Flug landete am Terminal vier, dem größten des Flughafens. Vielleicht war es auch nur eine Frage der Wahrscheinlichkeit, denn die meisten Flüge landeten dort – auf jeden Fall war es genau der Terminal, den ich brauchte: der weitläufigste und unübersichtlichste. Und auf Ebene drei, wo die Reisenden ankamen, gab es eine Tür, hinter der meine vermutlich einzige Chance lag.
    Wir stellten das Auto im vierten Stock des riesigen Parkhauses ab. Ich ging voran – dieses eine Mal kannte ich mich besser aus als sie. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl runter auf Ebene drei und suchten uns einen Platz zum Warten. Alice und Jasper betrachteten lange die Anzeigetafel mit den Abflugzeiten und diskutierten über die Vor- und Nachteile von New York, Atlanta, Chicago und anderen Orten, die ich nicht kannte – und nie kennenlernen würde.
    Ich wartete ungeduldig auf meine Gelegenheit; nervös trommelte meine Fußspitze auf den Boden. Wir saßen in einer langen Stuhlreihe neben den Metalldetektoren, und meine beiden Leibwächter taten so, als machte es ihnen Vergnügen, die Leute zu beobachten, die dort hindurchmussten – in Wirklichkeit jedoch beobachteten sie nur mich. Die kleinste meiner Bewegungen führte dazu, dass beide zugleich zu mir rüberschauten. Es war hoffnungslos. Ich fragte mich, ob ich einfach losrennen sollte. Würden sie es wagen, mich vor allen Leuten aufzuhalten? Oder würden sie mir einfach folgen?
    Ich nahm den Briefumschlag hervor und legte ihn auf Alice’ Tasche. Fragend schaute sie mich an.
    »Mein Brief«, sagte ich. Sie nickte und schob ihn in das vorderste Fach. Er würde ihn bald finden.
    Die Minuten verstrichen, Edwards Ankunft rückte näher. Jede einzelne Zelle meines Körpers schien das zu spüren und ihn herbeizusehnen. Es brach mir das Herz. Mit lauter fadenscheinigen Begründungen redete ich mir ein, dass ich genauso gut warten und ihn noch einmal sehen könnte, bevor ich verschwand. Doch eigentlich wusste ich genau, dass das, wenn ich überhaupt eine Chance haben wollte, unmöglich war.
    Alice fragte mich mehrmals, ob sie mit mir frühstücken gehen sollte. Später, antwortete ich jedes Mal.
    Ich starrte auf die Tafel mit den Ankunftszeiten und verfolgte, wie Flugzeug um Flugzeug pünktlich landete und der Flug von Seattle immer weiter nach oben in der Liste rückte.
    Und dann, als mir nur noch dreißig Minuten blieben, änderte sich plötzlich die Ankunftszeit: Edwards Maschine würde zehn Minuten früher landen. Ich musste sofort handeln.
    »Ich geh jetzt mal was essen«, sagte ich schnell.
    Alice stand auf. »Ich komm mit.«
    »Ähm, ist das okay, wenn ich mit Jasper gehe? Ich fühl mich ein bisschen …« Ich musste nicht weiterreden, meine Augen

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