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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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besser sein.
    Draußen scheint die Sonne (ich kann’s auch kaum fassen), ich geh mal besser raus und versuche, so viel wie möglich davon aufzusaugen. Ich liebe Dich.
    Bella
    Ich entschloss mich, ein bisschen Zeit mit außerschulischer Lektüre zu überbrücken. Ein paar Bücher hatte ich nach Forks mitgebracht, und das zerlesenste von ihnen war ein Band mit Jane-Austen-Romanen. Ich kramte ihn vor, dann holte ich mir eine zerschlissene alte Decke aus dem Wäscheschrank oben auf dem Treppenabsatz und ging auf die Wiese hinter dem Haus.
    Ich suchte mir eine Stelle, die von den Schatten der Bäume nicht erreicht werden konnte, faltete die Decke einmal in der Mitte und breitete sie auf dem dichten Rasen aus, der immer ein wenig nass sein würde, egal, wie lange die Sonne schien. Dann legte ich mich auf den Bauch, kreuzte meine Knöchel in der Luft und blätterte die verschiedenen Romane durch, um herauszufinden, welcher von ihnen meine Gedanken am gründlichsten ablenken würde. Am liebsten mochte ich Stolz und Vorurteil und Sinn und Sinnlichkeit , und da ich Stolz und Vorurteil vor nicht allzu langer Zeit gelesen hatte, fing ich mit Sinn und Sinnlichkeit an, bis mir zu Beginn des dritten Kapitels wieder einfiel, dass der Held der Geschichte ein Mann namens Edward war. Wütend machte ich mit Mansfield Park weiter, doch da hieß der Held Edmund , was eindeutig zu ähnlich war. Gab es denn keine anderen Namen im späten 18 . Jahrhundert? Missmutig klappte ich das Buch zu und drehte mich auf den Rücken. Ich schob meine Ärmel so hoch, wie es ging, und schloss die Augen. Du wirst jetzt an nichts anderes als an die Wärme auf deiner Haut denken, verordnete ich mir. Eine schwache Brise blies mir dann und wann ein paar Strähnchen ins Gesicht, die mich kitzelten. Ich schob meine Haare so nach oben, dass sie sich über meinem Kopf fächerförmig auf der Decke ausbreiteten. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Wärme, die sich auf meine Augenlider legte, auf meine Wangenknochen, meine Nase, meine Unterarme, meinen Hals, die durch meine leichte Bluse drang …
    Das Nächste, was ich mitbekam, war das Geräusch von Charlies Streifenwagen auf dem Pflaster der Auffahrt. Überrascht setzte ich mich auf und sah, dass die Sonne hinter den Bäumen verschwunden war. Ich war eingenickt. Schlaftrunken schaute ich mich um und hatte mit einem Mal das Gefühl, nicht allein zu sein.
    »Charlie?«, fragte ich. Doch ich hörte, wie seine Autotür auf der anderen Seite des Hauses ins Schloss fiel.
    Ganz durcheinander sprang ich auf, raffte die feucht gewordene Decke und mein Buch zusammen und eilte ins Haus, um etwas Öl zu erhitzen. Ich war spät dran mit dem Abendessen. Charlie war gerade dabei, seinen Pistolengurt aufzuhängen und seine Stiefel auszuziehen.
    »Essen ist noch nicht fertig, Dad, tut mir leid – ich bin draußen eingeschlafen.« Ich unterdrückte ein Gähnen.
    »Macht nichts«, sagte er. »Ich wollte sowieso nachsehen, wie’s beim Spiel steht.«
    Nach dem Essen sah ich mit Charlie fern, um etwas zu tun zu haben. Es lief nichts, was ich sehen wollte, aber da er wusste, dass ich Baseball nicht mochte, stellte er eine schwachsinnige Sitcom ein, die uns beide langweilte. Dennoch genoss er es sichtlich, dass wir etwas zusammen machten. Und trotz meiner Niedergeschlagenheit tat es mir gut zu wissen, dass ich ihm eine Freude bereitete.
    »Dad«, sagte ich während einer Werbepause, »Jessica und Angela fahren morgen nach Port Angeles, um nach Kleidern für den Ball zu schauen, und sie wollen, dass ich ihnen beim Aussuchen helfe … Hast du was dagegen, wenn ich mitfahre?«
    »Jessica Stanley?«, fragte er.
    »Und Angela Weber«, präzisierte ich mit einem genervten Stöhnen.
    »Aber du gehst doch gar nicht zum Ball«, sagte er verwirrt.
    »Nein, Dad, aber ich helfe ihnen dabei, etwas zu finden. Konstruktive Kritik und so.« Einer Frau hätte ich das nicht erklären müssen.
    »Na ja, okay.« Er schien zu kapieren, dass solche Mädchensachen über seinen Horizont gingen. »Aber am nächsten Tag ist Schule.«
    »Wir fahren gleich nach der letzten Stunde los, damit wir zeitig wieder zurück sind. Kriegst du das hin mit dem Abendessen?«
    »Bells, bevor du gekommen bist, hab ich mich siebzehn Jahre lang selbstständig ernährt«, erinnerte er mich.
    »Keine Ahnung, wie du das überlebt hast«, murmelte ich, dann sagte ich lauter: »Ich stell dir trotzdem ein paar Sachen für Sandwiches in den Kühlschrank, ja? Ganz oben.«
    Er

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