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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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einfach nicht verstehen. Die sind mir ein Rätsel. Aber ich hab Sam Uley und seine Verlobte kennengelernt, Emily. Sie macht einen netten Eindruck.« Ich zuckte die Schultern. »War wohl alles nur ein Missverständnis.«
    Seine Miene veränderte sich. »Ich wusste gar nicht, dass Sam und Emily es jetzt offiziell gemacht haben. Das freut mich. Armes Mädchen.«
    »Weißt du, was mit ihr passiert ist?«
    »Sie wurde von einem Bären angegriffen, während der Laichzeit der Lachse – ein schrecklicher Unfall. Das ist jetzt über ein Jahr her. Ich hab gehört, dass es Sam unheimlich mitgenommen hat.«
    »Das ist ja furchtbar«, sagte ich. Vor über einem Jahr. Jede Wette, dass es passiert war, als es nur einen Werwolf in La Push gab. Ich schauderte bei der Vorstellung, wie Sam sich jedes Mal fühlen musste, wenn er Emilys Gesicht sah.
    In dieser Nacht lag ich lange wach und versuchte die Ereignisse des Tages zu ordnen. Ich rollte den Tag von hinten auf, angefangen beim Abendessen mit Billy, Jacob und Charlie über den langen Nachmittag bei den Blacks, wo ich ungeduldig auf Jacobs Auftauchen gewartet hatte, und Emilys Küche bis zu dem schockierenden Kampf der Werwölfe und dem Gespräch mit Jacob am Strand …
    Ich musste an das denken, was Jacob heute Morgen gesagt hatte – dass ich eine Heuchlerin sei. Ich wollte mich nicht so sehen – aber machte ich mir da vielleicht nur etwas vor?
    Ich rollte mich zusammen. Nein, Edward war kein Mörder. Selbst in seiner dunkleren Vergangenheit hatte er wenigstens niemals Unschuldige umgebracht.
    Aber wenn es so gewesen wäre? Wenn er sich, während ich ihn kannte, genauso verhalten hätte wie jeder andere Vampir? Wenn Menschen im Wald verschwunden wären, genau wie jetzt? Hätte ich mich dann von ihm ferngehalten?
    Ich schüttelte traurig den Kopf. Liebe ist irrational, dachte ich wieder. Je mehr man jemanden liebte, desto unlogischer wurde alles.
    Ich drehte mich um und versuchte an etwas anderes zu denken – und ich dachte an Jacob und seine Brüder, wie sie durch die Nacht liefen. Ich schlief ein mit dem Gedanken an die Wölfe, die mich, unsichtbar im Dunkel der Nacht, vor Gefahren beschützten. Als ich träumte, war ich wieder im Wald, doch ich streifte nicht umher. Ich hielt Emilys vernarbte Hand, während wir in die Schatten starrten und ungeduldig auf die Rückkehr unserer Werwölfe warteten.

D er Druck steigt
    Es wurde wieder Frühling in Forks. Als ich am Montagmorgen aufwachte, blieb ich ein paar Sekunden liegen und ließ diese Tatsache auf mich wirken. Letztes Jahr zum Frühlingsanfang war ich auch von einem Vampir gejagt worden. Hoffentlich wurde das nicht zur Tradition.
    An das Leben in La Push hatte ich mich bereits gewöhnt. Den Sonntag hatte ich größtenteils am Strand verbracht, während Charlie bei Billy geblieben war. Ich hatte vorgegeben, mit Jacob zusammen zu sein, aber Jacob war die meiste Zeit beschäftigt gewesen, also war ich allein herumgelaufen, damit Charlie keinen Verdacht schöpfte.
    Immer wenn Jacob vorbeigekommen war, um nach mir zu sehen, hatte er sich dafür entschuldigt, dass er mich so viel allein ließ. Sein Zeitplan sei nicht immer so chaotisch, aber solange Victoria frei herumlief, waren die Wölfe in Alarmbereitschaft.
    Wenn wir zusammen am Strand spazieren gingen, hielt er jetzt immer meine Hand.
    Deshalb musste ich darüber nachdenken, was Jared gesagt hatte, dass Jacob »seine Freundin« mitgebracht hätte. So sah es für einen Außenstehenden wohl aus. Solange Jacob und ich wussten, wie es wirklich war, konnten mir solche Sprüche eigentlich egal sein. Und sie wären mir wohl auch egal gewesen, hätte ich nicht gewusst, dass Jacob unsere Beziehung nur allzu gern so gehabt hätte, wie sie sich den anderen darstellte. Aber es fühlte sich gut an, wenn er meine Hand wärmte, und so wehrte ich mich nicht dagegen.
    Dienstagnachmittag musste ich arbeiten, und Jacob fuhr mir mit dem Motorrad hinterher, um sicherzugehen, dass ich heil ankam. Das entging Mike natürlich nicht.
    »Gehst du mit dem Kleinen aus La Push?«, fragte er mit kaum verhohlenem Groll.
    Ich zuckte die Schultern. »Nicht direkt. Aber ich verbringe den größten Teil meiner Zeit mit Jacob. Er ist mein bester Freund.«
    Mike kniff die Augen wissend zusammen. »Mach dir nichts vor, Bella. Der Typ ist doch total in dich verknallt.«
    »Ich weiß.« Ich seufzte. »Das Leben ist kompliziert.«
    »Und Mädchen sind grausam«, sagte Mike leise.
    Das kam mir ein bisschen zu einfach

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