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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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schnürte mir fast die Luft ab. Immerhin musste ich mich, anders als beim letzten Mal – als ich aus Forks geflüchtet war, um blutrünstigen Vampiren zu entkommen, nicht um sie aufzusuchen –, nicht persönlich von Charlie verabschieden.
    Jacob und Alice standen sich vor der geöffneten Tür feindselig gegenüber. So weit, wie sie auseinanderstanden, wäre man nicht auf die Idee gekommen, dass sie miteinander redeten. Keiner von beiden schien meine lautstarke Rückkehr zu bemerken.
    »Du kannst dich vielleicht notfalls beherrschen, aber diese Blutsauger, zu denen du sie bringst …«, beschimpfte Jacob sie wütend.
    »Ja, da hast du Recht, du Hund.« Auch Alice war geladen. »Die Volturi verkörpern unser wahres Wesen – sie sind der Grund dafür, dass dir die Haare zu Berge stehen, wenn du mich riechst. Sie sind der Stoff, aus dem deine Albträume sind, das, wovor du dich instinktiv fürchtest. Dessen bin ich mir wohl bewusst.«
    »Und du servierst sie ihnen auf dem silbernen Tablett!«, rief er.
    »Meinst du etwa, es ist besser, sie hier alleinzulassen, wo Victoria sie jagt?«
    »Mit der Rothaarigen werden wir schon fertig.«
    »Und warum ist sie dann immer noch unterwegs?«
    Jacob knurrte, und ein Schauder lief durch seinen Körper.
    »Hört damit auf!«, rief ich beiden ungeduldig zu. »Ihr könnt euch streiten, wenn wir wiederkommen, jetzt müssen wir los!«
    Alice eilte zum Auto. Ich rannte hinter ihr her, dann lief ich automatisch zurück und schloss die Haustür ab.
    Jacob hielt mit zitternder Hand meinen Arm fest. »Bitte, Bella. Ich flehe dich an.«
    Tränen glitzerten in seinen dunklen Augen. Ich hatte einen Kloß im Hals.
    »Jake, ich muss …«
    »Du musst überhaupt nichts. Wirklich nicht. Du könntest hier bei mir bleiben. Du könntest am Leben bleiben. Für Charlie. Für mich.«
    Der Motor von Carlisles Mercedes schnurrte; das Tuckern wurde schneller, als Alice den Motor ungeduldig aufheulen ließ.
    Ich schüttelte so heftig den Kopf, dass die Tränen flogen. Ich entzog Jacob meinen Arm, und er hielt mich nicht zurück.
    »Du sollst nicht sterben, Bella«, stieß er hervor. »Bleib hier. Bleib.«
    Wenn ich ihn nun nie wiedersah?
    Als ich daran dachte, wurde ein Schluchzen aus dem stummen Weinen. Ich schlang ihm die Arme um die Mitte, umfasste ihn für einen allzu kurzen Moment und verbarg das tränennasse Gesicht an seiner Brust. Er legte mir seine große Hand auf den Kopf, als wollte er mich festhalten.
    »Leb wohl, Jake.« Ich nahm seine Hand aus meinem Haar und drückte ihm einen Kuss hinein. Ich hätte es nicht ertragen, ihm ins Gesicht zu schauen. »Es tut mir leid«, flüsterte ich.
    Dann wirbelte ich herum und rannte zum Auto. Die Beifahrertür stand schon offen. Ich warf meinen Rucksack nach hinten, schlüpfte hinein und schlug die Tür zu.
    »Pass auf Charlie auf!«, rief ich aus dem Fenster, aber Jacob war nicht mehr zu sehen. Als Alice fest aufs Gaspedal trat und mit quietschenden Reifen wendete – es klang wie ein menschlicher Schrei –, sah ich einen weißen Fetzen am Waldrand. Es war ein Stück von einem Schuh.

W ettlauf mit der Zeit
    Wir erreichten die Maschine in allerletzter Sekunde, und dann begann eine wahre Tortur. Das Flugzeug stand auf dem Rollfeld, während die Stewards und Stewardessen gemächlich den Gang auf und ab gingen und kontrollierten, ob die Taschen auch alle richtig in den Gepäckfächern untergebracht waren. Die Piloten lehnten sich aus dem Cockpit und plauderten mit ihnen, wenn sie vorbeikamen. Alice hielt mich an der Schulter fest und sorgte dafür, dass ich auf dem Sitz blieb, während ich nervös auf und ab hüpfte.
    »So ist es immer noch schneller, als wenn wir laufen würden«, ermahnte sie mich leise.
    Ich nickte im Takt zu meinem Gehüpfe.
    Endlich entfernte sich das Flugzeug träge vom Flughafengebäude und begann so langsam zu beschleunigen, dass es eine Qual war. Kurz vor dem Abheben erwartete ich irgendein Gefühl von Erleichterung, doch meine rasende Ungeduld legte sich nicht.
    Noch bevor wir die endgültige Flughöhe erreicht hatten, nahm Alice ihr Mobiltelefon von dem Tischchen am Sitz vor ihr und wandte der Stewardess, die sie missbilligend ansah, den Rücken zu. Irgendetwas in meinem Blick hielt die Stewardess davon ab, herüberzukommen und Alice zurechtzuweisen.
    Ich versuchte auszublenden, was Alice Jasper mit gedämpfter Stimme erzählte, denn ich wollte die Worte nicht noch einmal hören. Einige drangen trotzdem zu mir durch.
    »Ich bin

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