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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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schwer, sich das vorzustellen.
    Sie atmete tief durch und warf dann plötzlich einen finsteren Blick über meine Schulter. Ich wandte mich zur anderen Seite und sah gerade noch, dass der Mann auf dem Platz am Gang rasch wegschaute, als würde er uns gar nicht beachten. Mit seinem dunklen Anzug, der Krawatte und dem Laptop auf den Knien wirkte er wie ein Geschäftsmann. Während ich ihn verärgert anstarrte, klappte er den Computer auf und setzte sich demonstrativ einen Kopfhörer auf.
    Ich beugte mich näher zu Alice hinüber. Als sie mir die Geschichte zuflüsterte, berührten ihre Lippen fast meine Ohren.
    »Ich war überrascht, dass du den Namen kennst«, sagte sie. »Dass du sofort geschaltet hast, als ich sagte, er sei auf dem Weg nach Italien. Ich hatte gedacht, ich müsste es dir erklären. Was hat Edward dir erzählt?«
    »Er hat nur gesagt, dass sie eine alte, mächtige Familie sind – fast wie eine königliche Familie. Und dass man sie sich nicht zum Feind machen sollte, es sei denn, man möchte … sterben«, flüsterte ich. Das letzte Wort brachte ich nur mit Mühe heraus.
    »Du musst verstehen«, sagte sie, jetzt langsam und überlegt, »dass wir Cullens in mehr als einer Hinsicht einzigartig sind, mehr … als du weißt … Es ist … nicht normal, dass so viele von uns friedlich zusammenleben. Bei Tanyas Familie ist es auch so, und Carlisle vermutet, dass es die Enthaltsamkeit ist, die es uns leichter macht, zivilisiert zu sein und Bindungen einzugehen, die auf Liebe beruhen und nicht bloß auf Überlebensinstinkt und Eigennutz. Selbst James’ kleiner Dreierzirkel war schon ungewöhnlich groß – und du hast gesehen, wie problemlos Laurent ihn verlassen hat. Unsereins ist im Allgemeinen allein oder zu zweit unterwegs. Soweit ich weiß, sind wir Cullens die größte existierende Familie, mit einer Ausnahme, den Volturi. Ursprünglich waren sie zu dritt: Aro, Caius und Marcus.«
    »Ich habe sie gesehen«, murmelte ich. »Auf dem Bild in Carlisles Arbeitszimmer.«
    Alice nickte. »Im Laufe der Zeit kamen noch zwei Frauen hinzu, und seitdem sind die fünf eine Familie. Genau weiß ich es nicht, aber ich vermute, ihr hohes Alter ist der Grund dafür, dass sie so friedlich zusammenleben können. Sie sind über dreitausend Jahre alt. Es mag auch sein, dass sie ihrer Talente wegen toleranter sind als andere. Wie Edward und ich haben auch Aro und Marcus besondere Fähigkeiten.«
    Ehe ich nachfragen konnte, fuhr sie schon fort: »Vielleicht ist es auch nur ihre Liebe zur Macht, die sie zusammenhält. Königliche Familie ist eine treffende Beschreibung.«
    »Aber wenn es nur fünf sind …«
    »Die fünf bilden die Familie«, verbesserte sie mich. »Da sind die Wachen noch nicht mitgezählt.«
    Ich atmete tief durch. »Das klingt … gefährlich.«
    »Das ist es auch«, sagte sie. »Als wir das letzte Mal von ihnen gehört haben, gab es neun ständige Wachen. Dann gibt es noch andere, die eher … vorübergehend sind. Das wechselt. Und viele von ihnen haben ebenfalls besondere, ungeheure Talente; Talente, gegen die meine Künste aussehen wie ein simpler Zaubertrick. Die Volturi wählen sie gezielt nach ihren Begabungen aus.«
    Ich öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu. Ich wollte gar nicht so genau wissen, wie schlecht unsere Aussichten wirklich waren.
    Sie nickte, als wüsste sie genau, was ich dachte. »Sie haben nicht oft Auseinandersetzungen mit anderen. Niemand ist so dumm, sich mit ihnen anzulegen. Sie bleiben in ihrer Stadt und verlassen sie nur, wenn die Pflicht ruft.«
    »Die Pflicht?«, fragte ich.
    »Hat Edward dir nicht erzählt, was sie tun?«
    »Nein«, sagte ich verdutzt.
    Alice blickte noch einmal über meinen Kopf hinweg zu dem Geschäftsmann, dann legte sie ihre kalten Lippen wieder an mein Ohr.
    »Es hat seine Gründe, dass er sie die königliche Familie genannt hat … die herrschende Klasse. Im Laufe der Jahrtausende haben sie es übernommen, für die Einhaltung unserer Regeln zu sorgen, was nichts anderes heißt, als Missetäter zu bestrafen. Darum kümmern sie sich akribisch.«
    Ich riss entsetzt die Augen auf. »Es gibt Regeln?«, fragte ich viel zu laut.
    »Pst!«
    »Hätte mir das nicht mal jemand erzählen können?«, flüsterte ich wütend. »Ich meine … ich wollte ein … ich wollte eine von euch werden! Hätte mir nicht mal jemand die Regeln erklären können?«
    Alice kicherte leise über meine Reaktion. »So kompliziert ist es gar nicht, Bella. Es gibt nur eine

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