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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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»uns« war mir nicht entgangen.
    »Klar.« Er zuckte mit den Schultern und grinste. »Macht Spaß. Ein kleiner Nervenkitzel, eine Art Kick.«
    Ich schaute wieder zu den Klippen, wo jetzt der Dritte an den Rand trat. Ich hatte noch nie im Leben so etwas Waghalsiges gesehen. Plötzlich lächelte ich. »Jake, du musst mich auch mal mit auf die Klippe nehmen.«
    Er runzelte die Stirn und sah mich missbilligend an. »Bella, gerade wolltest du noch einen Krankenwagen für Sam rufen«, erinnerte er mich. Ich war verblüfft, dass er aus dieser Entfernung erkennen konnte, wer dort stand.
    »Ich würde es aber gern mal versuchen«, beharrte ich und wollte schon wieder aussteigen.
    Jacob packte mich am Handgelenk. »Nicht heute, okay? Können wir wenigstens warten, bis es etwas wärmer ist?«
    »Na gut«, sagte ich. Die Wagentür stand immer noch offen und von dem eisigen Wind bekam ich Gänsehaut am Arm. »Aber bald.«
    »Bald.« Er verdrehte die Augen. »Manchmal bist du schon ein bisschen schräg drauf, Bella, weißt du das?«
    Ich seufzte. »Ja.«
    »Wir springen aber nicht von ganz oben.«
    Fasziniert schaute ich zu, wie der dritte Junge Anlauf nahm und sich dann noch weiter in die Luft schwang als die ersten beiden. Er drehte und schraubte sich durch die Luft wie ein Fallschirmspringer. Er sah vollkommen frei aus – losgelöst und völlig waghalsig.
    »Na gut«, sagte ich. »Jedenfalls nicht beim ersten Mal.«
    Jetzt war es an Jacob zu seufzen.
    »Wollen wir jetzt die Motorräder ausprobieren oder nicht?«, sagte er.
    »Jaja«, sagte ich und riss meinen Blick von dem letzten Jungen auf der Klippe los. Ich schnallte mich wieder an und zog die Tür zu. Der Motor lief immer noch und röhrte vor sich hin. Wir fuhren weiter.
    »Und was waren das nun für Typen – diese Verrückten?«, fragte ich.
    Er schnaubte verächtlich. »Die La-Push-Gang.«
    »Ihr habt hier eine Gang?«, fragte ich. Ich merkte, dass es beeindruckt klang.
    Er lachte kurz über meine Reaktion. »Nicht in dem Sinn. Ich schwöre dir, die sind wie total durchgeknallte Musterknaben. Die fangen keine Prügeleien an, die sorgen für Ordnung.« Er schnaubte. »Da war mal so ein Typ aus dem Makah-Reservat, ein großer Kerl, der einem schon Angst machen konnte. Na, und dann ging das Gerücht um, der würde den Jugendlichen harte Drogen verkaufen, und Sam Uley und seine Jünger haben ihn von unserem Land vertrieben. Sie reden alle von unserem Land und von Stammesstolz und so … einfach lächerlich. Das Schlimmste ist, dass der Rat sie ernst nimmt. Embry sagt, dass sich der Rat sogar mit Sam trifft.« Er schüttelte den Kopf; man sah ihm an, wie sehr ihm das gegen den Strich ging. »Und von Leah Clearwater hat Embry gehört, dass sie sich › Beschützer ‹ oder so nennen.«
    Jacob hatte die Hände zu Fäusten geballt, als würde er am liebsten auf irgendwas einschlagen. Von dieser Seite hatte ich ihn noch nicht kennengelernt.
    Ich war überrascht, Sam Uleys Namen zu hören. Ich wollte nicht, dass der Name die Bilder des Albtraums wieder heraufbeschwor, deshalb sagte ich schnell: »Du kannst die Typen wohl nicht besonders gut leiden.«
    »Ach, merkt man das?«, sagte er sarkastisch.
    »Na ja … es klingt aber nicht so, als ob sie irgendwas Schlimmes machten.« Ich wollte ihn besänftigen, damit er wieder fröhlich wurde. »Nur eine ärgerliche Bande von Tugendwächtern.«
    »Ja. Ärgerlich ist das richtige Wort. Das sind richtige Angeber – zum Beispiel die Sache auf der Klippe vorhin. Sie benehmen sich wie … ich weiß nicht. Wie knallharte Typen. Vor einigen Monaten war ich mal mit Embry und Quil im Laden, und da kam Sam mit seinen Jüngern vorbei, Jared und Paul. Quil machte irgendeine Bemerkung, du weißt ja, er hat eine große Klappe, und Paul wurde stocksauer. Seine Augen wurden ganz dunkel und er lächelte irgendwie sonderbar – nein, er lächelte nicht, er zeigte nur die Zähne, und er hat vor Wut richtig gezittert. Aber da hat Sam Paul eine Hand auf die Brust gelegt und den Kopf geschüttelt. Paul sah ihn einen Augenblick an, dann hat er sich wieder beruhigt. Im Ernst, es war, als hätte Sam ihn zurückgehalten – als hätte Paul uns sonst in Stücke gerissen.« Er stöhnte. »Wie in einem schlechten Western. Du kennst ja Sam, der ist ziemlich groß und kräftig und immerhin schon zwanzig. Aber Paul ist auch erst sechzehn, kleiner als ich und nicht so bullig wie Quil. Ich glaub, jeder von uns hätte es mit dem aufnehmen können.«
    »Knallharte

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