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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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»Bitte was?«
    »Bitte, tu es für mich. Bitte gib Acht, dass dir nichts passiert. Ich tue, was ich kann, aber ein wenig Hilfe könnte ich schon brauchen.«
    »Ich geb mein Bestes«, murmelte ich.
    »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel du mir bedeutest? Hast du eine Vorstellung davon, wie sehr ich dich liebe?« Er zog mich noch fester an seine harte Brust und legte das Kinn auf meinen Kopf.
    Ich drückte die Lippen an seinen schneekalten Hals. »Ich weiß, wie sehr ich dich liebe«, sagte ich.
    »Du vergleichst ein Bäumchen mit einem ganzen Wald.«
    Ich verdrehte die Augen, aber das konnte er nicht sehen. »Unmöglich.«
    Er küsste mich aufs Haar und seufzte.
    »Keine Werwölfe.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen. Ich muss Jacob sehen.«
    »Dann werde ich es verhindern müssen.«
    Er schien sehr zuversichtlich, dass ihm das nicht weiter schwerfallen dürfte.
    Und ich war mir sicher, dass er Recht hatte.
    »Wir werden ja sehen«, sagte ich dennoch. »Er ist immer noch mein Freund.«
    Ich spürte Jacobs Brief in meiner Tasche, als wöge er plötzlich fünf Kilo. Ich hatte die Worte im Ohr, und Jacob schien Edward zuzustimmen – was er in Wirklichkeit nie tun würde.
    Aber das ändert nichts. Tut mir leid.

A usweichmanöver
    Mir war seltsam leicht ums Herz, als ich vom Spanischunterricht zur Cafeteria ging, nicht nur, weil ich mit dem traumhaftesten Menschen der Welt Händchen hielt, obwohl das sicherlich dazu beitrug.
    Vielleicht war es das Bewusstsein, dass ich meine Strafe abgesessen hatte und wieder frei war.
    Oder vielleicht hatte es gar nichts mit mir zu tun. Vielleicht war es das Gefühl von Freiheit, das über der ganzen Schule lag. Die Ferien rückten näher, und vor allem für die Abschlussklasse lag ein Prickeln in der Luft.
    Die Freiheit war so nah, dass man sie greifen und schmecken konnte. Alles zeugte davon. Die Wände der Cafeteria waren mit Aushängen tapeziert und die Mülleimer trugen bunte Röcke aus überquellenden Flugblättern: Werbung für Jahrbücher und Klassenringe, für Abschlusskleider, Hüte und Quasten; neonfarbene Slogans, mit denen die Schüler der unteren Jahrgänge sich als Klassensprecher bewarben; unheilvolle rosenumkränzte Reklamezettel für den diesjährigen Abschlussball. Der Ball war am kommenden Wochenende, aber Edward hatte mir hoch und heilig versprochen, mich dort nicht noch einmal hinzuschleppen. Diese menschliche Erfahrung hatte ich schließlich schon gemacht.
    Nein, es war wohl doch meine persönliche Freiheit, die mir heute so ein beschwingtes Gefühl gab. Dass das Schuljahr zu Ende ging, freute mich nicht so sehr wie die anderen. Ehrlich gesagt, war ich so aufgeregt, dass mir fast übel wurde, wenn ich nur daran dachte. Ich versuchte, nicht daran zu denken.
    Aber es war schwer, ein so allgegenwärtiges Thema wie den Schulabschluss zu meiden.
    »Hast du deine Karten schon verschickt?«, fragte Angela, als Edward und ich uns an den Tisch setzten. Sie hatte die glatten hellbraunen Haare nachlässig zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden, anstatt sie wie üblich offen zu tragen, und ihr Blick war leicht panisch.
    Auch Alice und Ben waren schon da, sie saßen links und rechts von Angela. Ben war in ein Comicheft vertieft, die Brille rutschte ihm fast von der schmalen Nase. Alice betrachtete mein langweiliges Jeans-und-T-Shirt-Outfit auf eine Weise, die mich verunsicherte. Wahrscheinlich überlegte sie schon wieder, wie sie mich verwandeln konnte. Ich seufzte. Mein Desinteresse an Mode war ihr ein ständiger Dorn im Auge. Wenn ich sie ließe, würde sie mich jeden Tag – vielleicht sogar mehrmals täglich – anziehen wie eine übergroße, dreidimensionale Anziehpuppe.
    »Nein«, sagte ich zu Angela. »Bei mir lohnt sich das nicht. Renée weiß, wann die Abschlussfeier ist. Wem sonst sollte ich es mitteilen?«
    »Und du, Alice?«
    Alice lächelte. »Schon erledigt.«
    »Du Glückliche.« Angela seufzte. »Meine Mutter hat unzählige Cousinen und Cousins, und sie erwartet, dass ich jedem eine Karte schreibe. Ich krieg bestimmt eine Sehnenscheidenentzündung. Ich kann es nicht länger vor mir herschieben, aber mir graut schon davor.«
    »Ich helf dir«, sagte ich. »Wenn meine Klaue dich nicht stört.«
    Das würde Charlie gefallen. Aus dem Augenwinkel sah ich Edward lächeln. Ihm gefiel es auch – dass ich Charlies Bedingungen erfüllte, ohne dass Werwölfe ins Spiel kamen.
    Angela sah erleichtert aus. »Das ist supernett von dir. Sag Bescheid, wenn es

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