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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Sie sah hochkonzentriert aus. Dann war Edward dran, er sah nur verwirrt aus, nicht bestürzt. Die beiden waren die Einzigen, die selbst in dem hässlichen gelben Teil noch schön aussahen. Sie stachen aus der Menge heraus, ihre Schönheit und Anmut waren von einer anderen Welt. Wie hatte ich nur je auf die Maskerade hereinfallen können? Zwei Engel mit Flügeln wären weniger auffällig.
    Ich hörte, wie Mr Greene mich aufrief, erhob mich und wartete darauf, dass sich die Reihe vor mir in Bewegung setzte. Hinten in der Turnhalle hörte ich Jubelrufe, und als ich mich umdrehte, sah ich Jacob, der Charlie hochzog, und beide johlten mir zu. Ich konnte so gerade Billys Kopf neben Jacobs Ellbogen erkennen. Ich brachte so etwas wie ein Lächeln in ihre Richtung zu Stande.
    Mr Greene war mit dem Verlesen der Namen fertig, dann fuhr er dümmlich grinsend mit dem Verteilen der Zeugnisse fort, als wir in einer Reihe an ihm vorbeigingen.
    »Herzlichen Glückwunsch, Miss Stanley«, murmelte er, als Jess ihr Zeugnis nahm.
    »Herzlichen Glückwunsch, Miss Swan«, murmelte er und drückte mir das Zeugnis in die gesunde Hand.
    »Danke«, sagte ich.
    Und das war’s.
    Ich stellte mich neben Jessica zu den anderen Schülern. Jess hatte ganz rote Augen, immer wieder tupfte sie sich mit dem Ärmel ihrer Robe das Gesicht ab. Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass sie heulte.
    Mr Greene sagte irgendwas, was ich nicht verstand, und alle um mich herum schrien und kreischten. Dann regnete es gelbe Hüte. Zu spät nahm ich meinen ab, ich ließ ihn einfach zu Boden fallen.
    »Oh, Bella«, plapperte Jess über das allgemeine Stimmengewirr hinweg. »Ich fasse es nicht, dass wir fertig sind.«
    »Ich fasse es nicht, dass es vorbei ist«, murmelte ich.
    Sie schlang mir die Arme um den Hals. »Du musst mir versprechen, dass wir in Kontakt bleiben.«
    Ich erwiderte ihre Umarmung und antwortete ausweichend: »Ich bin so froh, dass wir uns kennengelernt haben, Jessica. Die zwei Jahre waren eine schöne Zeit.«
    »O ja«, sagte sie und schniefte. Dann ließ sie die Arme sinken. »Lauren!«, kreischte sie, winkte mit hoch erhobenen Armen und schob sich durch die gelbe Menge. Die Eltern kamen nach vorn, und wir wurden immer mehr zusammengedrückt.
    Ich erspähte Angela und Ben, aber sie waren von ihren Familien umringt. Ich konnte ihnen später noch gratulieren.
    Ich reckte den Hals und hielt nach Alice Ausschau.
    »Herzlichen Glückwunsch«, flüsterte Edward mir ins Ohr. Er schlang mir die Arme um die Taille. Er klang verhalten; er hatte auf diesen Meilenstein in meinem Leben nicht gerade hingefiebert.
    »Öh, danke.«
    »Du siehst aber immer noch ein wenig nervös aus«, bemerkte er.
    »Ein bisschen, stimmt.«
    »Worüber machst du dir jetzt noch Sorgen? Über die Party? So schlimm wird es schon nicht.«
    »Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Wen suchst du?«
    Offenbar hielt ich nicht ganz so unauffällig Ausschau, wie ich gedacht hatte. »Alice – wo ist sie?«
    »Sie ist weggerannt, kaum dass sie ihr Zeugnis hatte.«
    Plötzlich war sein Ton verändert. Verwirrt schaute er zum Hinterausgang der Turnhalle. Da sagte ich es einfach – wahrscheinlich hätte ich vorher darüber nachdenken sollen, aber das war nun mal nicht meine Art.
    »Machst du dir Sorgen wegen Alice?«, fragte ich.
    »Öh …« Darauf wollte er nichts sagen.
    »Woran hat sie eigentlich gedacht? Um dich herauszuhalten, meine ich.«
    Er schaute mich an, sein Blick war plötzlich misstrauisch. »Sie hat das › Glory Halleluja h‹ ins Arabische übersetzt. Als sie da- mit fertig war, hat sie mit koreanischer Gebärdensprache weitergemacht.«
    Ich lachte nervös. »Ja, damit waren ihre Gedanken dann wohl beschäftigt.«
    »Du weißt, was sie mir verheimlicht«, sagte er mir auf den Kopf zu.
    »Na klar«, sagte ich und lächelte schwach. »Ich bin ja drauf gekommen.«
    Er wartete verunsichert.
    Ich schaute mich um. Bestimmt bahnte Charlie sich gerade einen Weg durch die Menge.
    »Wie ich Alice kenne«, flüsterte ich schnell, »will sie es bis nach der Party vor dir verheimlichen. Aber mir soll’s recht sein, wenn die Party abgesagt wird – wie auch immer, bitte dreh nicht durch, ja? Es ist auf jeden Fall besser, wenn wir so viel wie möglich wissen. Das wird uns schon irgendwie weiterhelfen.«
    »Wovon redest du?«
    Da sah ich Charlies Kopf zwischen den anderen Köpfen auftauchen, er suchte mich. Jetzt hatte er mich entdeckt, er winkte.
    »Reg dich nicht auf, ja?«
    Edward

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