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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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nickte, sein Mund war zu einem grimmigen Strich verzogen.
    Schnell flüsterte ich ihm zu, was ich mir zusammengereimt hatte. »Ich glaube, du lagst daneben, als du meintest, jetzt komme es von allen Seiten. Ich glaube, es kommt nur von einer Seite … und ich glaube, ich bin das Ziel. Es hängt alles miteinander zusammen, anders kann es nicht sein. Es ist eine einzige Person, die die Lücken in Alice’ Visionen ausnutzt. Der Eindringling in meinem Zimmer – das war nur ein Test, um zu sehen, ob man an ihr vorbeikommt. Und derjenige, der andauernd seine Meinung ändert, das ist derselbe, und die Neugeborenen und dass meine Sachen geklaut wurden – das hängt alles miteinander zusammen. Mein Geruch ist für sie bestimmt.«
    Er wurde so weiß im Gesicht, dass ich kaum zu Ende sprechen konnte.
    »Aber keiner will euch was tun, verstehst du? Das ist doch gut – Esme und Alice und Carlisle, keinem von ihnen droht Gefahr!«
    Seine Augen wurden riesengroß vor Panik und Entsetzen, er sah wie betäubt aus. Genau wie Alice begriff er sofort, dass ich Recht hatte.
    Ich legte ihm eine Hand an die Wange. »Nicht aufregen«, sagte ich flehend.
    »Bella!«, schrie Charlie und schob sich an den eng zusammengedrängten Familien um uns herum vorbei.
    »Herzlichen Glückwunsch, Kleines!« Er schrie immer noch, obwohl er jetzt direkt neben meinem Ohr stand. Er nahm mich fest in die Arme und schob Edward dabei geschickt zur Seite.
    »Danke«, sagte ich leise. Edwards Gesichtsausdruck machte mir immer noch Sorgen. Er hatte sich noch nicht wieder gefasst. Er hatte die Hände halb nach mir ausgestreckt, als wollte er mich schnappen und mit mir davonrennen. Ich hatte mich kaum besser in der Gewalt als er. Wegrennen hätte ich jetzt auch nicht schlecht gefunden.
    »Jacob und Billy mussten schon wieder los – hast du sie gesehen?«, fragte Charlie. Er trat einen Schritt zurück, hielt mich aber bei den Schultern. Edward hatte er den Rücken zugewandt – bestimmt um ihn auszuschließen, was in dieser Situation aber sogar ganz günstig war. Edwards Mund stand offen und seine Augen waren vor Angst geweitet.
    »Ja«, sagte ich und versuchte mich auf Charlie zu konzentrieren. »Und gehört hab ich sie auch.«
    »Nett von ihnen, dass sie gekommen sind, oder?«, sagte er.
    »Mm-hmm.«
    Na gut, es war also eine ganz schlechte Idee gewesen, Edward davon zu erzählen. Alice hatte Recht gehabt, ihre Gedanken zu verbergen. Ich hätte warten sollen, bis wir allein waren oder vielleicht mit dem Rest seiner Familie zusammen. Und weitab von zerbrechlichen Gegenständen wie Fenstern … Autos … Schulgebäuden. Beim Anblick seines Gesichts bekam ich wieder Angst, schlimmer denn je. Er dagegen schien die Angst überwunden zu haben – jetzt sah er nur noch wütend aus, wahnsinnig wütend.
    »Wohin sollen wir zum Essen gehen?«, fragte Charlie. »Such dir aus, was du möchtest.«
    »Ich kann uns was kochen.«
    »Sei nicht albern. Sollen wir ins Lodge gehen?«, fragte er hoffnungsvoll.
    Ich mochte Charlies Lieblingsrestaurant nicht so besonders, aber was spielte das jetzt für eine Rolle? Ich würde sowieso nichts runterkriegen.
    »Klar, ins Lodge, cool«, sagte ich.
    Charlies Lächeln wurde noch breiter, dann seufzte er. Er drehte sich halb zu Edward, ohne ihn richtig anzusehen.
    »Kommst du auch mit, Edward?«
    Ich starrte ihn flehend an. Edward riss sich gerade noch rechtzeitig zusammen, bevor Charlie sich ganz umdrehte, um zu sehen, weshalb er keine Antwort bekam.
    »Nein, danke«, sagte Edward steif, seine Miene war hart und kalt.
    »Bist du mit deinen Eltern verabredet?«, fragte Charlie verunsichert. Sonst war Edward immer höflicher, als Charlie es verdiente; er wunderte sich über die plötzliche Feindseligkeit.
    »Ja. Wenn ihr mich bitte entschuldigen wollt …« Edward machte auf dem Absatz kehrt und ging durch die sich auflösende Menge davon. Er ging ein kleines bisschen zu schnell – er war so außer sich, dass er fast vergaß die Fassade aufrechtzuerhalten.
    »Was habe ich gesagt?«, fragte Charlie mit schuldbewusster Miene.
    »Mach dir keine Gedanken, Dad«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass es was mit dir zu tun hat.«
    »Habt ihr euch schon wieder gestritten?«
    »Niemand hat sich hier gestritten. Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
    »Du bist meine Angelegenheit.«
    Ich verdrehte die Augen. »Los, wir gehen essen.«
    Im Lodge war es rappelvoll. In meinen Augen war es ein überteuerter und ziemlich

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