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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Nachkomme ist sie schon.«
    Ich blinzelte und riss die Augen auf. »Sie?«
    Er nickte. »Du kennst sie. Sie heißt Leah Clearwater.«
    »Leah ein Werwolf?«, kreischte ich. »Seit wann das denn? Wieso hat Jacob mir nichts davon erzählt?«
    »Manches darf er nicht weitererzählen – zum Beispiel, wie viele sie sind. Wie gesagt, wenn Sam einen Befehl erteilt, ist das Rudel außer Stande, diesen Befehl zu missachten. Jacob war sehr darauf bedacht, in meiner Gegenwart an etwas anderes zu denken. Seit gestern Nacht ist das natürlich alles dahin.«
    »Ich kann es nicht fassen. Leah Clearwater!« Ich musste daran denken, wie Jacob mir von Leah und Sam erzählt hatte. Da hatte er so gewirkt, als hätte er schon zu viel gesagt – nachdem er davon gesprochen hatte, dass Sam Leah jeden Tag ins Gesicht schauen müsse und dass er all seine Versprechen gebrochen habe … Leah auf der Klippe, die Träne auf ihrer Wange, als Old Quil von der Last sprach, an der die Söhne der Quileute zu tragen hätten … Und Billy, der so oft bei Sue war, weil sie Schwierigkeiten mit ihren Kindern hatte … Und diese Schwierigkeiten bestanden in Wirklichkeit darin, dass die beiden sich in Werwölfe verwandelt hatten!
    Ich hatte bisher nicht viele Gedanken an Leah Clearwater verschwendet; sie tat mir leid, weil ihr Vater gestorben war und wegen der merkwürdigen Geschichte, die Jacob mir erzählt hatte – dass Sam auf ihre Cousine Emily geprägt worden war und Leah damit das Herz gebrochen hatte.
    Und jetzt gehörte sie zu Sams Rudel, hörte seine Gedanken … und konnte ihre eigenen nicht verbergen.
    Es ist furchtbar , hatte Jacob gesagt. Die anderen erfahren alles, was einem peinlich ist.
    »Die arme Leah«, flüsterte ich.
    Edward schnaubte. »Sie macht den anderen das Leben ganz schön schwer. Ich bin mir nicht sicher, ob sie dein Mitgefühl verdient.«
    »Wie meinst du das?«
    »Es ist schwer genug für die Wölfe, all ihre Gedanken miteinander teilen zu müssen. Die meisten reißen sich zusammen und versuchen, es für alle leichter zu machen. Wenn auch nur einer absichtlich boshaft ist, wird es für die anderen zur Qual.«
    »Grund genug hat sie ja«, murmelte ich. Ich war immer noch auf ihrer Seite.
    »Oh, ich weiß«, sagte er. »Das Prägen gehört zu dem Merkwürdigsten, was ich je gesehen habe, und ich habe schon vieles gesehen.« Er schüttelte verwundert den Kopf. »Es ist unmöglich zu beschreiben, wie Sam an seine Emily gebunden ist – oder vielleicht sollte ich eher sagen, dass er ihr Sam ist. Er hatte wirklich keine Wahl. Es erinnert mich an den Sommernachtstraum , wo durch den Zauber der Elfen alles durcheinandergerät … es ist wirklich wie Zauberei.« Er lächelte. »Fast so stark wie meine Gefühle für dich.«
    »Die arme Leah«, sagte ich wieder. »Aber was meinst du mit boshaft?«
    »Sie erinnert die anderen immer wieder an Geschichten, die sie lieber vergessen möchten«, erklärte er. »Wie an die von Embry zum Beispiel.«
    »Was ist mit Embry?«, fragte ich überrascht.
    »Seine Mutter kam vor siebzehn Jahren aus dem Makah-Reservat, als sie mit Embry schwanger war. Sie ist keine Quileute. Alle nahmen an, sein Vater sei bei den Makah geblieben. Doch dann schloss Embry sich dem Rudel an.«
    »Und?«
    »Also kommen als sein Vater an erster Stelle Quil Ateara senior, Joshua Uley oder Billy Black in Frage, die zu diesem Zeitpunkt natürlich alle verheiratet waren.«
    »Nein!«, sagte ich entsetzt. Edward hatte Recht – das war wirklich wie eine Soap.
    »Jetzt fragen sich Sam, Jacob und Quil, wer von ihnen einen Halbbruder hat. Alle drei würden gern glauben, dass es Sam ist, denn sein Vater war ihm sowieso nie ein richtiger Vater. Doch ein gewisser Zweifel bleibt natürlich. Jacob hat es nie über sich gebracht, Billy danach zu fragen.«
    »Wahnsinn. Wie hast du in einer Nacht so viel rauskriegen können?«
    »Die Gedanken des Rudels sind faszinierend. Sie denken zusammen und gleichzeitig einzeln. Es gibt unendlich viel darin zu lesen!«
    Er klang ein wenig bedauernd, wie jemand, der ein gutes Buch liest und es an der spannendsten Stelle beiseitelegen muss. Ich lachte.
    »Ja, das Rudel ist faszinierend«, sagte ich. »Fast so wie du, wenn du versuchst vom Thema abzulenken.«
    Er setzte wieder eine höfliche Miene auf – ein perfektes Pokerface.
    »Ich muss mit auf die Lichtung kommen, Edward.«
    »Nein«, sagte er mit Bestimmtheit.
    In diesem Moment kam mir ein Gedanke.
    Es ging nicht so sehr darum, dass

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