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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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auf der Lichtung wäre«, erklärte Jasper ihr, »würde das die Neugeborenen rasend machen. Sie könnten sich auf nichts anderes mehr konzentrieren als auf Bella. Dann wäre es wirklich einfach, sie zu erledigen …«
    Edward sah Jasper so wütend an, dass der sofort zurückruderte.
    »Aber natürlich wäre das zu gefährlich für sie. Es war nur so ein Gedanke«, sagte er schnell. Doch er sah mich aus dem Augenwinkel an, und Wehmut lag in seinem Blick.
    »Nein«, sagte Edward, und das klang sehr entschieden.
    »Du hast Recht«, sagte Jasper. Er nahm Alice bei der Hand und ging mit ihr zurück zu den anderen. »Die besten zwei von drei?«, hörte ich ihn fragen, und sie machten mit dem Training weiter.
    Jacob starrte ihm empört nach.
    Edward nahm seinen Bruder in Schutz. »Jasper betrachtet die Dinge vom militärischen Standpunkt aus«, sagte er ruhig. »Er geht alle Möglichkeiten durch – er ist nicht gefühlskalt, nur gründlich.«
    Jacob schnaubte verächtlich.
    Er war so mit Feuereifer bei der Planung, dass er unbewusst näher gekommen war. Jetzt stand er nur einen Meter von Edward entfernt, und für mich war die Spannung, die in der Luft lag, geradezu körperlich spürbar. Wie eine atmosphärische Störung, eine unangenehme explosive Kraft.
    Edward ging wieder zur Tagesordnung über. »Ich bringe sie Freitagnachmittag her, um die falsche Fährte zu legen. Anschließend kannst du dazukommen und sie zu einer Stelle bringen, die ich kenne. Sie liegt fernab vom Geschehen und ist leicht zu verteidigen, obwohl es dazu natürlich nicht kommen wird. Ich begebe mich auf einem anderen Weg dorthin.«
    »Und dann? Soll sie da allein mit einem Handy sitzen und warten?«, fragte Jacob skeptisch.
    »Hast du eine bessere Idee?«
    Jacob wirkte plötzlich selbstgefällig. »Habe ich, ja.«
    »Ah … Noch ein Punkt für dich, Hund.«
    Schnell wandte Jacob sich zu mir; er zeigte sich von seiner freundlichsten Seite und bezog mich in das Gespräch ein. »Wir haben versucht Seth zu überreden, mit den beiden Jüngeren in La Push zu bleiben. Er ist noch zu jung, aber er stellt sich stur und weigert sich. Deshalb wäre es gut, wenn wir eine andere Aufgabe für ihn hätten – er wird unser Handy sein.«
    Ich versuchte so zu gucken, als hätte ich es kapiert. Aber keiner fiel darauf herein.
    »Solange Seth Clearwater in Wolfsgestalt ist, steht er in Verbindung zum Rudel«, erklärte Edward. »Die Entfernung ist kein Problem?«, fragte er Jacob.
    »Nein.«
    »Fünfhundert Kilometer?«, fragte Edward. »Das ist beeindruckend.«
    Jacob blieb freundlich. »Das ist das Weiteste, was wir bisher ausprobiert haben«, erklärte er mir. »Immer noch klar und deutlich zu verstehen.«
    Ich nickte geistesabwesend; mir schwindelte bei der Vorstellung, dass jetzt auch der kleine Seth Clearwater schon ein Werwolf war, und ich konnte mich kaum konzentrieren. Ich sah sein fröhliches Lächeln vor mir, mit dem er so sehr aussah wie Jacob früher, er konnte höchstens fünfzehn sein. Plötzlich bekam seine Begeisterung bei der Ratsversammlung am Lagerfeuer eine ganz neue Bedeutung …
    »Das ist eine gute Idee.« Es fiel Edward offenbar nicht leicht, das zuzugeben. »Wenn Seth dort ist, habe ich ein besseres Gefühl. Ich weiß nicht, ob ich Bella dort allein lassen könnte. Aber was für eine Vorstellung! Dass wir Werwölfen vertrauen!«
    »Dass wir jetzt mit Vampiren kämpfen anstatt gegen sie!« Jacob klang genauso angewidert wie Edward.
    »Nun ja, ihr bekommt immerhin die Gelegenheit, gegen ein paar Vampire zu kämpfen«, sagte Edward.
    Jacob lächelte. »Deshalb sind wir hier.«

S elbstsüchtig
    Edward trug mich in seinen Armen nach Hause, weil er dachte, ich wäre zu müde, um mich an ihm festzuhalten. Unterwegs musste ich eingeschlafen sein.
    Als ich aufwachte, lag ich in meinem Bett, und das trübe Licht fiel in einem merkwürdigen Winkel in mein Zimmer. Fast als wäre es Nachmittag.
    Ich gähnte und reckte mich, dann tastete ich vergeblich nach ihm.
    »Edward?«, murmelte ich.
    Jetzt fanden meine Finger etwas Kühles, Glattes. Seine Hand.
    »Bist du jetzt wirklich wach?«, sagte er leise.
    »Mmm«, seufzte ich. »Hat es schon mal so ausgesehen?«
    »Du warst sehr unruhig – du hast den ganzen Tag geredet.«
    »Den ganzen Tag ?« Ich blinzelte und schaute wieder zum Fenster.
    »Es war eine lange Nacht für dich«, sagte er beruhigend. »Du hattest einen Tag im Bett verdient.«
    Ich setzte mich auf, in meinem Kopf drehte sich alles. Das

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