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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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seine Reaktion. Auf einmal war ich nervös. Aber was Alice sagte, schien ihn nicht weiter zu überraschen. Er seufzte nur ein paarmal.
    »So etwas hatte ich mir schon gedacht«, sagte er und schaute mich an, die Augenbrauen missbilligend hochgezogen. »Sie hat im Schlaf geredet.«
    Ich wurde rot. Was hatte ich bloß gesagt?
    »Ich werde mich darum kümmern«, versprach er.
    Als er das Telefon zuklappte, starrte er mich wütend an. »Hast du mir irgendetwas zu sagen?«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Nach Alice’ Warnung in der letzten Nacht konnte ich mir denken, weshalb sie angerufen hatte. Und wenn ich an die unruhigen Träume dachte, die ich heute gehabt hatte – Träume, in denen ich Jasper hinterhergejagt war und in dem Labyrinth aus Bäumen die Lichtung gesucht hatte, wo ich Edward zu finden glaubte … Edward, und die Monster, die hinter mir her waren, aber um sie kümmerte ich mich nicht, weil ich meine Entscheidung schon getroffen hatte –, dann konnte ich mir auch denken, was Edward gehört hatte, während ich schlief.
    Ich verzog den Mund und wich seinem Blick aus. Er wartete.
    »Jaspers Idee hat was«, sagte ich schließlich.
    Er stöhnte.
    »Ich will euch helfen. Irgendwas muss ich einfach tun«, sagte ich.
    »Du hilfst uns aber nicht, indem du dich in Gefahr begibst.«
    »Jasper sieht das anders. Und auf diesem Gebiet ist er der Experte.«
    Edward sah mich wütend an.
    »Du kannst mir nicht verbieten mitzukommen«, drohte ich. »Ich werd mich nicht da draußen im Wald verstecken, während ihr alle euer Leben für mich aufs Spiel setzt.«
    Plötzlich musste er ein Lächeln unterdrücken. »Alice sieht dich aber nicht auf der Lichtung, Bella. Sie sieht dich hilflos im Wald umherirren. Du würdest uns gar nicht finden; es würde nur länger dauern, bis ich dich hinterher wiederfinde.«
    Ich versuchte so gelassen zu bleiben wie er. »Das liegt nur daran, dass Alice Seth Clearwater nicht berücksichtigt hat«, sagte ich freundlich. »Denn andernfalls hätte sie ja gar nichts sehen können. Aber es scheint ja so, als wollte Seth genauso gern dabei sein wie ich. Ich kann ihn bestimmt locker dazu überreden, mir den Weg zu zeigen.«
    Erst sah er ärgerlich aus, dann atmete er tief durch und nahm sich zusammen. »Das hätte funktionieren können … wenn du mir nichts davon erzählt hättest. Jetzt werde ich Sam bitten, Seth entsprechend zu instruieren. Selbst wenn er wollte, wird er sich über ein solches Verbot nicht hinwegsetzen können.«
    Ich lächelte ihn immer noch freundlich an. »Aber weshalb sollte Sam einen solchen Befehl erteilen? Wenn ich ihm sage, wie hilfreich es wäre, wenn ich dabei sein könnte? Ich wette, Sam würde lieber mir einen Gefallen tun als dir.«
    Wieder musste er sich zusammenreißen. »Da hast du vielleicht Recht. Aber ich bin überzeugt, dass Jacob nur zu gern einen solchen Befehl erteilen würde.«
    Ich runzelte die Stirn. »Jacob?«
    »Jacob ist Sams Stellvertreter. Hat er dir das nie erzählt? Auch seine Befehle müssen befolgt werden.«
    Jetzt hatte er gewonnen, und so wie er lächelte, wusste er das auch. In diesem Fall würde Jacob ausnahmsweise auf Edwards Seite sein, da war ich mir sicher. Und tatsächlich hatte Jacob mir nie davon erzählt.
    Edward nutzte meine Sprachlosigkeit aus und redete in verdächtig ruhigem Ton weiter.
    »Letzte Nacht bekam ich einen faszinierenden Einblick in die Gedanken des Rudels. Es war besser als jede Soap. Ich hatte keine Ahnung, wie vielschichtig die Dynamik bei so einem großen Rudel ist. Der Wille des Einzelnen gegen die kollektive Seele … wirklich faszinierend.«
    Es war offensichtlich, dass er mich nur ablenken wollte. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Jacob hat dir vieles verheimlicht«, sagte er grinsend.
    Ich gab keine Antwort, starrte ihn nur weiter an, konzentrierte mich auf unsere ursprüngliche Diskussion und wartete auf eine Gelegenheit, darauf zurückzukommen.
    »Ist dir gestern Nacht zum Beispiel der kleinere graue Wolf aufgefallen?«
    Ich nickte steif.
    Er kicherte. »Sie nehmen all ihre Legenden so ernst. Nun zeigt sich, dass ihre Geschichten sie nicht auf alles vorbereitet haben.«
    Ich seufzte. »Okay, ich hab angebissen. Wovon redest du?«
    »Bisher waren sie ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass nur ein direkter Nachkomme des ursprünglichen Wolfs die Kraft hätte, sich zu verwandeln.«
    »Dann hat sich also jemand verwandelt, der kein direkter Nachkomme ist?«
    »Das nicht. Ein direkter

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