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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hatte mir erzählt, er trinke nicht gern Champagner. Ich hatte nicht begriffen, dass er lieber härtere Sachen trank.
    Ein neuer Freund – der Freund eines Freundes – war aus Atlanta gekommen.
    › Na, hab ich dir zu viel versprochen, John? ‹ , grölte Royce, während er mich am Arm packte und näher zu sich heranzog. › Ist sie nicht süßer als sämtliche Pfirsiche in Georgia? ‹
    Der Mann namens John war dunkelhaarig und braun gebrannt. Er betrachtete mich wie ein Pferd, das er kaufen wollte.
    › Schwer zu sagen ‹ , sagte er lallend. › Sie ist ja ganz eingepackt. ‹ Sie lachten, Royce ebenso wie die anderen. Plötzlich riss Royce mir die Jacke von den Schultern; sie war ein Geschenk von ihm. Die Messingknöpfe rissen ab und fielen klirrend auf die Straße.
    › Zeig ihm, wie du aussiehst, Rose! ‹ Er lachte wieder und riss mir den Hut vom Kopf. Mit den Nadeln wurden Haare ausgerissen, und ich schrie vor Schmerz auf. Das schien ihnen zu gefallen – meinen Schmerz zu hören …«
    Plötzlich schaute Rosalie mich an, als hätte sie ganz vergessen, dass ich da war. Bestimmt war mein Gesicht genauso weiß wie ihres. Oder auch grün.
    »Den Rest erspare ich dir«, sagte sie ruhig. »Sie ließen mich auf der Straße liegen und torkelten lachend davon. Sie dachten, ich sei tot. Sie zogen Royce damit auf, dass er sich jetzt eine neue Braut suchen müsse. Er lachte und sagte, er müsse erst lernen, sich in Geduld zu üben.
    Ich lag auf der Straße und wartete auf den Tod. Es war kalt, und ich wunderte mich darüber, dass ich die Kälte trotz der entsetzlichen Schmerzen spürte. Es begann zu schneien und ich fragte mich, warum ich nicht starb. Ich wollte, dass endlich der Tod kam und den Schmerzen ein Ende bereitete. Es dauerte so lange …
    Da fand Carlisle mich. Er hatte das Blut gerochen und war gekommen, um mich zu untersuchen. Ich weiß noch, dass es mich ein wenig ärgerte, dass er mich behandelte und versuchte mir das Leben zu retten. Ich hatte Dr. Cullen nie gemocht, ebenso wenig wie seine Frau und deren Bruder – als der Edward sich damals ausgab. Es fuchste mich, dass sie alle schöner waren als ich, insbesondere dass die Männer schöner waren. Aber da sie nicht am gesellschaftlichen Leben teilnahmen, hatte ich sie erst ein- oder zweimal gesehen. Als Carlisle mich hochhob und mit mir davonrannte, glaubte ich zu fliegen und dachte, ich sei schon tot. Ich weiß noch, wie entsetzt ich war, dass der Schmerz trotzdem nicht nachließ … Dann befand ich mich in einem hellen Raum und es war warm. Ich verlor das Bewusstsein und war dankbar dafür, dass der Schmerz dumpfer wurde. Doch plötzlich spürte ich etwas Messerscharfes an der Kehle, an den Handgelenken und an den Fesseln. Ich schrie entsetzt auf, weil ich dachte, er hätte mich dorthin gebracht, um mir noch mehr Schmerzen zuzufügen. Dann brannte mein Körper wie Feuer und alles andere war mir gleichgültig. Ich bat ihn, mich zu töten. Als Esme und Edward nach Hause kamen, bat ich auch sie, mich zu erlösen. Carlisle saß bei mir. Er hielt meine Hand und sagte, es tue ihm so leid, aber der Schmerz werde vergehen. Er erzählte mir alles, und manchmal hörte ich zu. Er erzählte mir, was er war und was aus mir werden würde. Ich glaubte ihm nicht. Jedes Mal, wenn ich schrie, entschuldigte er sich.
    Edward war nicht glücklich über das Ganze. Ich weiß noch, dass sie über mich sprachen. Manchmal hörte ich auf zu schreien. Das Schreien half nicht.
    › Was hast du dir dabei gedacht, Carlisle? ‹ , sagte Edward. › Rosalie Hale? ‹ « Rosalie traf Edwards verärgerten Ton ganz genau. »Es gefiel mir gar nicht, wie er meinen Namen aussprach, als ob irgendwas mit mir nicht stimmte.
    › Ich konnte sie nicht einfach sterben lassen ‹ , sagte Carlisle ruhig. › Das war zu viel – zu entsetzlich, solch eine Vergeudung. ‹
    › Ich weiß ‹ , sagte Edward, und das klang so, als interessiere ihn das alles nicht. Das machte mich wütend. Damals wusste ich noch nicht, dass er genau sehen konnte, was Carlisle gesehen hatte.
    › Es war solch eine Vergeudung. Ich konnte sie nicht dort liegen lassen ‹ , flüsterte Carlisle wieder.
    › Natürlich nicht ‹ , sagte Esme.
    › Tagtäglich sterben Menschen ‹ , sagte Edward mit harter Stimme. › Glaubst du nicht, dass sie ein wenig zu leicht zu erkennen ist? Die Kings werden eine große Suchaktion veranlassen – damit nur ja niemand den Satan verdächtigt ‹ , sagte er wütend.
    Immerhin

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