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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Hand hatte.«
    Edward lachte leise. »Das ist nicht halb so lustig wie das, was ich mir vorgestellt hatte.«
    »Sei mal freundlich.«
    Er zog einen großen Briefumschlag aus der Jackentasche und warf ihn auf die Anrichte. »Ich habe dir deine Post mitgebracht.«
    »Was Gutes?«
    »Ich glaube schon.«
    Sein Ton machte mich misstrauisch. Ich ging hin und sah nach.
    Der Din-A 4 -Umschlag war in der Mitte geknickt. Ich riss ihn auf und wunderte mich darüber, wie schwer und edel das Papier war. Dann schaute ich auf den Absender.
    »Dartmouth? Soll das ein Witz sein?«
    »Sicher ist es eine Zusage. Meins sah genauso aus.«
    »Meine Güte, Edward – was hast du bloß gemacht?«
    »Ich habe deine Bewerbung abgeschickt, mehr nicht.«
    »Ich bin zwar keine Dartmouth-Kandidatin, aber so blöd, dass ich dir das abkaufen würde, bin ich nun auch wieder nicht.«
    »In Dartmouth sind sie offenbar sehr wohl der Meinung, dass du eine Dartmouth-Kandidatin bist.«
    Ich atmete tief durch und zählte in Gedanken langsam bis zehn. »Das ist sehr großzügig von ihnen«, sagte ich schließlich. »Aber ob ich nun angenommen bin oder nicht, da wäre ja immer noch das kleine Problem der Studiengebühren. Die kann ich mir nicht leisten, und ich werde nicht zulassen, dass du den Gegenwert eines Sportwagens zum Fenster rauswirfst, nur damit ich so tun kann, als würde ich in Dartmouth studieren.«
    »Ich brauche keinen weiteren Sportwagen. Und du brauchst ja auch nicht nur so zu tun, als ob«, murmelte er. »Ein Jahr an der Uni würde dich nicht umbringen. Vielleicht würde es dir sogar Spaß machen. Denk einmal darüber nach, Bella. Stell dir vor, wie Charlie und Renée sich freuen würden …«
    Ehe ich es verhindern konnte, ließ seine Samtstimme ein Bild in meinem Kopf entstehen. Natürlich würde Charlie platzen vor Stolz – in ganz Forks würde sich niemand vor seiner Begeisterung retten können. Und Renée würde ausflippen vor Freude über meinen Erfolg – auch wenn sie schwören würde, dass es sie gar nicht überraschte …
    Ich versuchte das Bild wegzuschieben. »Edward, ich mache mir schon Sorgen, ob ich bis zum Schulabschluss überlebe, geschweige denn bis zum Sommer oder Herbst.«
    Er nahm mich wieder in die Arme. »Niemand kann dir etwas anhaben. Du hast alle Zeit der Welt.«
    Ich seufzte. »Morgen überweise ich alles, was ich auf dem Konto hab, nach Alaska. Mehr brauche ich nicht als Alibi. Es ist so weit weg, dass Charlie vor Weihnachten nicht mit einem Besuch rechnen wird. Und bis dahin fällt mir bestimmt irgendeine Ausrede ein. Weißt du«, sagte ich halb im Spaß, »diese ganze Heimlichtuerei nervt ganz schön.«
    Edwards Miene wurde hart. »Es wird immer leichter. Nach ein paar Jahrzehnten sind alle tot, die du kanntest. Dann ist das Problem gelöst.«
    Ich zuckte zusammen.
    »Entschuldige, das war grob.«
    Ich starrte auf den großen weißen Briefumschlag, ohne ihn zu sehen. »Aber leider wahr.«
    »Wenn ich diese Sache aus der Welt schaffe, was auch immer es ist, würdest du dann wenigstens darüber nachdenken zu warten?«
    »Nein.«
    »Du bist und bleibst ein Dickkopf.«
    »Stimmt.«
    Die Waschmaschine rumpelte und blieb stotternd stehen.
    »Mistding«, sagte ich leise. Ich legte das kleine Geschirrtuch, das die ansonsten leere Maschine aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, anders hinein und startete sie neu.
    »Da fällt mir was ein«, sagte ich. »Kannst du Alice mal fragen, was sie mit meinen Sachen gemacht hat, als sie mein Zimmer aufgeräumt hat? Ich finde nichts wieder.«
    Er sah mich verwirrt an. »Alice hat dein Zimmer aufgeräumt?«
    »Ja, das nehme ich jedenfalls an. Sie war ja hier, um meinen Schlafanzug und mein Kopfkissen und so weiter zu holen. Als sie mich als Geisel genommen hat.« Ich funkelte ihn an. »Sie hat alles aufgehoben, was rumlag, meine T-Shirts, meine Socken, und ich hab keine Ahnung, wo sie die Sachen hingeräumt hat.«
    Edward sah immer noch verwirrt aus, dann erstarrte er plötzlich.
    »Wann hast du bemerkt, dass die Sachen fehlen?«
    »Als ich von der sogenannten Pyjama-Party zurückkam. Wieso?«
    »Ich glaube nicht, dass Alice etwas weggeräumt hat. Weder deine Sachen noch dein Kissen. Die Sachen, die verschwunden sind, das waren doch alles Sachen, die du getragen und berührt hattest … und auf denen du geschlafen hattest?«
    »Ja. Was ist, Edward?«
    Seine Miene war angespannt. »Sachen mit deinem Geruch.«
    »Oh!«
    Wir starrten uns lange an.
    »Der Besucher«, murmelte

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