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Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot

Titel: Bis(s) 3 - Bis(s) zum Abendrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Schluss.«
    »Tja, ich wollte dich aber gar nicht fragen. Ich finde, dass du so schon Sorgen genug hast.«
    Er legte mir eine Hand unters Kinn und hob mein Gesicht an, so dass er mir in die Augen sehen konnte. »Würdest du gern hinfahren?«
    »Ist nicht so wichtig. Vergiss es.«
    »Du brauchst mich nicht um Erlaubnis zu bitten, Bella. Ich bin nicht dein Vater – zum Glück. Aber vielleicht solltest du Charlie fragen.«
    »Du weißt doch, dass Charlie es erlauben würde.«
    »Ich weiß wahrscheinlich ein bisschen besser als die meisten Menschen wie seine Antwort ausfallen wird, das ist wahr.«
    Ich starrte ihn nur an, versuchte zu begreifen, was er wollte, und unterdrückte die Sehnsucht, nach La Push zu fahren – ich wollte mich von meinen Wünschen nicht hinreißen lassen. Es war idiotisch, mit einem Haufen großer dummer Wolfsjungs herumhängen zu wollen, während so viele beängstigende, unerklärliche Dinge vor sich gingen. Aber natürlich hatte ich gerade deshalb solche Lust zu fahren. Den Todesdrohungen nur ein paar Stunden zu entfliehen … die waghalsige, nicht so erwachsene Bella zu sein, die sich mit Jacob kaputtlachen konnte, wenn auch nur für kurze Zeit. Aber das zählte jetzt nicht.
    »Bella«, sagte Edward. »Ich habe dir gesagt, dass ich vernünftig sein und mich auf dein Urteil verlassen werde. Das habe ich ernst gemeint. Wenn du den Werwölfen vertraust, dann werde ich mir ihretwegen keine Sorgen machen.«
    »Wow«, sagte ich – genau wie letzte Nacht.
    »Und Jacob hat Recht – jedenfalls in einer Hinsicht –, ein Rudel Werwölfe dürfte selbst dich einen Abend lang beschützen können.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Natürlich. Nur …«
    Ich machte mich auf alles gefasst.
    »Du hast doch hoffentlich nichts gegen ein paar Vorsichtsmaßnahmen einzuwenden? Erstens würde ich dich gern selbst bis zur Grenze fahren. Und dann nimm bitte ein Mobiltelefon mit, damit ich weiß, wann ich dich abholen kann.«
    »Das klingt … sehr vernünftig.«
    »Ausgezeichnet.«
    Er lächelte mich an, und ich sah keine Spur von Sorge in seinen juwelengleichen Augen.
    Wie nicht anders zu erwarten, hatte Charlie überhaupt nichts dagegen, dass ich zu einem Lagerfeuer nach La Push fuhr. Jacob stieß einen Freudenschrei aus, als ich ihm am Telefon die gute Nachricht verkündete. In seiner Begeisterung hatte er auch nichts gegen Edwards Sicherheitsvorkehrungen einzuwenden. Er versprach, um sechs Uhr an der Grenzlinie zu sein.
    Nach einem kurzen inneren Kampf hatte ich beschlossen, mein Motorrad doch nicht zu verkaufen. Ich wollte es zurück nach La Push bringen, wo es hingehörte, und wenn ich es nicht mehr brauchte … dann würde ich darauf bestehen, dass Jacob für seine Arbeit auf irgendeine Weise entschädigt wurde. Dann konnte er es verkaufen oder einem Freund schenken. Mir war alles recht.
    Heute schien mir eine günstige Gelegenheit, das Motorrad wieder in Jacobs Werkstatt zu bringen. In letzter Zeit war ich so düsterer Stimmung, dass mir jeder Tag so vorkam, als könnte er der letzte sein. Ich hatte keine Zeit, irgendetwas aufzuschieben, selbst wenn es bloß eine Kleinigkeit war.
    Edward nickte nur, als ich ihm erklärte, was ich vorhatte, aber ich meinte etwas wie Bedenken in seinem Blick zu erkennen. Offenbar war er darüber, dass ich Motorrad fuhr, ebenso wenig begeistert wie Charlie.
    Ich fuhr hinter ihm her zu seinem Haus und in die Garage, wo ich das Motorrad abgestellt hatte. Erst als ich den Transporter in der Garage parkte und ausstieg, begriff ich, dass Edwards Bedenken diesmal wohl doch nichts mit der Sorge um mich zu tun hatten.
    Neben meinem kleinen antiken Motorrad stand ein weiteres Fahrzeug, das meins völlig in den Schatten stellte. Man konnte es kaum als Motorrad bezeichnen, denn es schien mit meinem Fahrzeug, das mir plötzlich ganz schäbig vorkam, so gar nichts gemein zu haben.
    Es war groß und glatt und silbern, und selbst wenn es einfach nur dastand, sah man, wie schnell es war.
    »Was ist das denn?«
    »Nichts«, murmelte Edward.
    »Wie nichts sieht es aber gar nicht aus.«
    Edward schien entschlossen, die Sache herunterzuspielen. »Nun ja, ich konnte nicht wissen, ob du Jacob verzeihen würdest oder er dir, und ich dachte mir, du würdest vielleicht trotzdem noch mit deinem Motorrad fahren wollen. Ich hatte den Eindruck, dass es dir Spaß macht. Ich dachte, wir könnten zusammen fahren, wenn du möchtest.« Er zuckte die Achseln.
    Ich starrte das traumhaft schöne Motorrad an.

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