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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gerade, und Tesler wusste es. Ich sah es in seinen Augen, als seine Faust auftraf und ich stürzte. Und ich fühlte es, als er mich am Boden festnagelte und seine Erektion an meinem Oberschenkel scheuerte.
    Als ich das spürte, wurde das kleine Mädchen in mir rasend, begann zu schnattern vor Angst. Ich kniff die Augen zusammen, kämpfte darum, das Mädchen ruhigzustellen. Und dann … und dann öffnete ich die Augen und gab es frei. Ich ließ das urtümliche Entsetzen hervorleuchten.
    Und oh, wie er es genoss; seine Augen wurden trüb vor Lust. Er drückte mich fester nach unten, schob den Unterleib über meinem hin und her, scheuerte, bis es weh tat. Blut tropfte von seinen Lippen auf meine herunter. Schweiß tröpfelte mir in die Augen. Sein verhasster Geruch füllte meine Nasenlöcher.
    Ich schrak zurück. »W-wenn ich aufgebe …« Ich schluckte.
    »Ja?«
    Ich leckte mir über die Lippen, schmeckte sein Blut. »Wenn ich tue, was du willst …«
    »Ja?«
    »Lässt du mich dann hinterher gehen?«
    »Du tust, was ich will? Alles, was ich will?«
    Ich nickte.
    »Und du benimmst dich dabei? Bist ein nettes Mädchen?«
    Ich nickte.
    Er senkte die Lippen zu meinem Ohr hinunter und flüsterte: »Dann wirst du nicht wollen, dass ich dich gehen lasse. Aber ja, wenn wir beide genug haben, dann steht es dir frei zu gehen.«
    Er hob die Lippen über meine und blieb in der Schwebe. Ich hob den Kopf vom Boden und küsste ihn, und es war genauso übelkeiterregend, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich konzentrierte mich auf den Geschmack seines Blutes, nagte an seinen Lippen, sog mehr davon heraus. Er hielt den Biss für Leidenschaft und küsste mich härter.
    Ich schloss die Augen, damit er meinen Abscheu nicht sah, aber ich glaube nicht, dass er ihn bemerkt hätte. Als er den Kuss unterbrach, waren seine Augen blicklos, dunkel vor Lust, und sein Körper entspannte sich an meinem.
    Seine Lippen kehrten zu meinem Ohr zurück. »Siehst du, so übel ist es gar nicht, oder …?«
    Ich rammte ihm den Ellbogen in die Kehle, so hart, dass er gurgelnd nach hinten kippte. Ich rollte mich vor und ließ die Handfläche gegen seine Nase klatschen. Blut stürzte heraus. Er stieß einen erstickten Schrei aus, fing sich aber schnell wieder. Ich war bereits auf den Beinen, und er schaffte es nur bis in die Hocke, bevor mein Fuß Kontakt mit seinem Kinn aufnahm und ihn nach hinten schleuderte. Ein zweiter Tritt, und er flog herum; seine Stirn schlug auf der Kamineinfassung auf, als er stürzte.
    Als ich ihn dort liegen sah, auf dem Bauch, während sein Blut sich in einer Pfütze zu sammeln begann, ging mir auf, dass ich gar keinen aufwendigen Fluchtplan brauchte. Ich musste das Schwein einfach nur umbringen. Einfach nur umbringen, und …
    Eine Hand packte mich am Pferdeschwanz und riss mich nach hinten. Ich segelte von den Füßen, drehte mich noch rechtzeitig, fand das Gleichgewicht wieder und hob die Fäuste. Aber Eddie hatte sich immer noch meinen Pferdeschwanz um die Hand gewickelt und zerrte daran wie an einer Hundeleine, um mich am Zuschlagen zu hindern.
    »Genug«, sagte er. »Er ist am Boden. Du hast gewonnen.«
    »Den Teufel hat sie.« Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Tesler torkelnd auf die Beine kam.
    »Sie hat gewonnen«, sagte Eddie.
    Die Brüder starrten sich schweigend an. Ich rechnete damit, dass Tesler widersprechen würde. Ich betete darum, dass er widersprechen würde. Blut strömte in seine Augen, und er konnte sich kaum aufrecht halten. Bitte, gib mir noch ein paar Minuten mehr, und dann würde ich mir wegen Travis Tesler nie wieder Sorgen machen müssen. Er hatte keine Aussicht darauf zu gewinnen, jetzt nicht mehr, nachdem ich den Sieg bereits geschmeckt hatte – ihn immer noch schmeckte in seinem Blut auf meinen Lippen.
    Aber allem Anschein nach hatte auch sein Selbstvertrauen ein paar Schrammen abbekommen – genug, um dem Überlebensinstinkt Platz zu machen. »Schön«, sagte er. Dann wandte er sich an Noah und schnappte: »Nimm sie mit außer Sichtweite. Du hast zwanzig Minuten. Dann gehört sie mir.«

31 Flucht
    N oah brachte mich in einen Raum, der offensichtlich »seiner« war, nach seinen Kleidungsstücken auf dem Fußboden und jedem einzelnen Möbelstück zu schließen. Er brachte mich ins Innere und schloss die Tür. In dieser Situation wäre Verführung die beste Strategie gewesen. Ihn ablenken, so wie ich es bei Tesler getan hatte, und dann ausschalten, um zu entkommen.
    Aber so widerwärtig die

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