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Biss der Wölfin: Roman

Biss der Wölfin: Roman

Titel: Biss der Wölfin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Mutt versuchen würde, uns abzulenken, damit wir seine irgendwo versteckt auf der Lauer liegenden Freunde nicht witterten. Stattdessen schnaubte er; es klang zufrieden.
    Meine Nase fing einen schwachen muffigen Geruch auf, und ich begriff. Ich stieß Clay an und schnupperte demonstrativ in nördlicher Richtung. Es dauerte einen Moment, aber er fing den Geruch auf, und sein Pelz sträubte sich unwillkürlich. Das Wesen.
    Als ich an dem Mutt vorbeilief, sah ich, wie seine Flanken sich zu einem Seufzer hoben, als wollte er sagen: Na endlich. Er versuchte sich an meine Seite zu schieben, aber Clay kam angetrabt und stieß ihn aus dem Weg.
    Mit dem Mutt auf den Fersen liefen wir tiefer in das Waldstück hinein, wobei wir nach Süden gingen, fort von dem Wesen. Dann begann ich einen Bogen zu schlagen, der uns wieder in seine Richtung führte.
    Als der Mutt merkte, was ich tat, kniff er mich ins Hinterbein. Ich fuhr herum und schnappte. Er knurrte zur Antwort und zeigte mit einem Ruck der Nase in die andere Richtung. Ich grunzte, schüttelte den Kopf und lief weiter nach Norden.
    Clay rempelte mich an, wie um zu sagen »Ich weiß, du willst einen genaueren Blick drauf werfen, aber sei vorsichtig, okay?«. Ich lief langsamer, um ihn zu beschwichtigen.
    Jemand anderes fühlte sich davon in keiner Weise beruhigt. Der Mutt schoss vor mich und fuhr herum, so dass er mir schnappend und fauchend gegenüberstand. Ich blieb stehen und senkte den Kopf, legte die Ohren an, streckte den Schwanz nach hinten und stellte den Pelz auf, während ich das Fauchen erwiderte.
    Clay trat zur Seite, um zu wittern und in die Dunkelheit zu spähen. Dann stürzte er sich auf mich und schleuderte mich gegen einen Baum; seine gegrunzte Entschuldigung brach ab, als er mich an meinem losen Nackenpelz packte und in die andere Richtung zerrte.
    Ich zögerte nur eben lang genug, um mich zu orientieren … und das Krachen im Unterholz zu hören.
    Wir rannten. Als der Lärm hinter uns aufhörte und ich langsamer zu werden versuchte, schnappte der Mutt nach meinen Fersen. Clay fiel zurück. Als der Mutt merkte, dass er einen seiner Schutzbefohlenen verloren hatte, fuhr er ebenfalls herum.
    Der Mond war hinter einer Wolkendecke verschwunden, und der Wald war so schwarz wie in der Nacht zuvor; es schien einen Moment zu dauern, bis der Mutt Clays helle Gestalt sah – reglos, die Nase gehoben, die Ohren aufgestellt. Dann wurden Clays Augen weit, und er stürzte vor und rammte meine Flanke. Ich landete auf dem Boden, Clay über mir, während eine gigantische Gestalt auf dem Fleck landete, wo ich gestanden hatte.
    Clay sprang von mir herunter und fuhr herum, um das Wesen anzufauchen. Ich rappelte mich auf, aber alles, was ich sah, war ein dunkler Umriss; Wolken verdeckten nach wie vor den Mond, und außerdem verstellte Clay mir jetzt die Sicht.
    Das Wesen stand diesmal auf allen vieren. Es war mindestens zweimal so breit wie Clay, mit einem buckelförmigen Rücken, der wie bei einem Bären zu dem niedrigeren Hinterteil hin abfiel.
    Es fauchte, ein gutturales, nicht ganz natürlich klingendes Geräusch, bei dem sich mir der Pelz aufstellte. Zähne blitzten, und ich fing eine Nase voll von seinem Atem auf; mein Magen drehte sich um bei dem Gestank.
    Clay blieb, wo er war, und fauchte seinerseits. Dann plötzlich, ohne jede Warnung, griff er an. Das Wesen richtete sich auf, genau wie ein Bär, und schlug mit der riesigen Vorderpranke nach Clay, erwischte aber nur Luft. Clay hatte die Attacke im letzten Moment abgebrochen und war stattdessen um das Wesen herumgeschwenkt. Es versuchte, sich zu drehen, aber es war zu spät; Clay machte einen Satz auf seinen Rücken.
    Das Wesen schlug mit den Klauen in die Luft, aber es konnte ihn nicht erreichen. Ich selbst attackierte seinen Bauch. Meine Kiefer erwischten dünnes, grobes Haar und dann fast kahle Haut. Ich biss zu; meine Reißzähne streiften Rippen, Blut sprühte mir ins Maul.
    Aus dem Augenwinkel sah ich die dunkle Gestalt des Mutts heranstürzen. Er sprang … und packte mein Hinterbein, zerrte mit einem so heftigen Ruck, dass ich auf dem Boden landete, einen Fetzen von der Haut der Bestie noch zwischen den Zähnen, während mir das Blut ins Gesicht spritzte.
    Ich rappelte mich auf und fuhr herum, um mir den Mutt vorzunehmen, aber er war bereits außer Reichweite, versuchte Clay vom Rücken des Wesens herunterzuholen. Ich stürzte hinterher.
    Clay schnappte wieder und wieder nach dem Hals des Wesens, versuchte

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