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Biss sagt mehr als tausend Worte

Biss sagt mehr als tausend Worte

Titel: Biss sagt mehr als tausend Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Moore
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Schnitzen, Meditieren, furchtlos wandernd durch die Straßen, allein  – ging nicht alles nur darum? Yuriko zum Leben zu erwecken? Nicht ohne sie zu leben?
    Als das verbrannte Mädchen plötzlich rasselnd Luft in sich hineinsog, rieselte Asche von ihren Rippen auf den gelben Futon, und in den Augen des Schwertkämpfers standen Tränen.

    Rivera und Cavuto
    Leichenhund Marvin führte sie ins Wine Country. Dort fanden sie Bummer und Lazarus, des Kaisers Hunde, die in der Gasse hinter einem verlassenen Gebäude einen Müllcontainer bewachten. Marvin berührte den Container mit der Pfote und versuchte, sich nicht ablenken zu lassen, während der Boston Terrier an seiner Rosette herumschnüffelte und der Golden Retriever sich etwas verlegen umsah.
    Nick Cavuto hatte eine Hand am Deckel, um ihn aufzuschieben. »Vielleicht sollten wir erst diesen Wong-Bengel anrufen und fragen, ob unsere Sonnenjacken schon fertig sind, bevor wir das Ding aufmachen.«
    »Es ist helllichter Tag«, sagte Rivera. »Selbst wenn da irgendwelche  – also  – Kreaturen drin sein sollten, könnten sie sich nicht rühren.« Noch immer fiel es Rivera schwer, das Wort »Vampire« auszusprechen. »Marvin meint, da drin liegt eine Leiche, also müssen wir nachsehen.«
    Cavuto schob den Deckel auf und machte sich auf fauligen Fleischgestank gefasst, doch da kam nichts.
    »Leer.«
    Bummer bellte. Marvin kratzte an der Seite vom Container herum. Lazarus schnaubte, was Hündisch war für: »Dussel. Guck doch mal dahinter.«
    Rivera sah hinein. Abgesehen von ein paar zerschlagenen Weinflaschen und einem halben Taco war der Container leer, und doch scharrte Marvin am Metall herum, was sein Zeichen dafür war, dass er eine Leiche gefunden hatte.
    »Vielleicht sollten wir Marvin einen Keks geben, um ihn neu zu justieren«, sagte Rivera.

    »Keine Leiche, kein Keks. Vorschrift ist Vorschrift«, sagte Cavuto. »Das gilt für uns alle.«
    Als das Wort »Keks« fiel, hörten Bummer und Marvin auf, das zu tun, was sie gerade taten, machten Platz und einen angemessen zerknirschten, pflichteifrigen Eindruck und sahen Rivera mit einem Blick an, der sagte: Ich brauche einen Keks und habe ihn mir voll und ganz verdient. Lazarus, den es frustrierte, mit ansehen zu müssen, was für Kekshuren seine Kumpane waren, trat neben den Müllcontainer und fing an, seine Pfote zwischen das Ding und die Mauer zu zwängen, versuchte, seine Schnauze hinterherzuschieben.
    Cavuto zuckte mit den Schultern, zückte ein Paar Einmalhandschuhe aus seiner Jacke und entfernte die Mauersteine vor den Rädern des Containers. Entsetzt sah Rivera ihm zu, während ihm bewusst wurde, dass er sich wahrscheinlich seinen teuren italienischen Anzug einsauen würde.
    »Reiß dich zusammen, Rivera! «, sagte Cavuto. »Wir müssen hier unseren Job machen.«
    »Sollten wir dafür nicht eine Streife anfordern? Immerhin sind wir von der Mordkommission.«
    Cavuto stand auf und sah seinen Partner an. »Du hast es wohl für bare Münze genommen, dass James Bond im Kino mit bloßen Händen dreißig Leute lahmlegt, ganze Inseln in die Luft sprengt, angezündet wird und unter Wasser flüchtet, ohne dass sein Smoking knittert, oder was?«
    »Einen wie den hier kriegt man nicht von der Stange«, sagte Rivera. »Das ist Hightech-Gewebe.«
    »Hilf mir mal eben mit dem Ding hier, okay?«
    Als der Müllcontainer mitten in der Gasse stand, stapelten sich die drei Hunde mehr oder weniger wie die Stadtmusikanten
vor dem vernagelten Fenster, wobei Marvin mit der Pfote scharrte, als wollte er sagen: Da drinnen ist ’ne Leiche. Her mit dem Keks!, Bummer belferte, als machte er Werbung für den Sommerschlussverkauf drüben beim Kläff-Markt, und Lazarus gab ein langes, trauriges Heulen von sich.
    »Da drinnen vermutlich«, sagte Cavuto.
    »Was du nicht sagst«, meinte Rivera.
    Cavuto klemmte seine Finger zwischen die Sperrholzplatte und den Fensterrahmen und riss sie heraus. Noch bevor er sie wegstellen konnte, war Bummer durchs Fenster ins Dunkel gesprungen. Lazarus scharrte an der Fensterbank herum, dann sprang er seinem Gefährten hinterher. Marvin, der Leichenhund, wich zurück, dann bellte er zweimal und schüttelte den Kopf, was übersetzt hieß: Nein, alles klar, geht ihr ruhig vor. Gebt mir einfach meinen Keks. Ich warte hier draußen. Nun sieh sich das mal einer an! Diese Eier bedürfen dringend eines Zungenschlags. Nein, ist schon okay, geht ihr nur ohne mich.
    Marvin konnte mit seiner Schnauze so viele

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